Die Macher von Illumination und Erfinder der Minions präsentieren uns ein weiteres Abenteuer des Vorgängers „Pets“ aus dem Jahre 2016. Somit ist 2019 die tierische Truppe bestehend aus dem Terrier Max, Duke dem Neufundländer, Gidget eine Spitz Dame, Chloe einer Hauskatze, dem irren Häschen Snowball, dem Meerschweinchen Norman und dem Basset Rentner auf Rollen, Pops zurück. Dieses Mal gibt es nicht nur tierischen Zuwachs, der für Nervenkitzel bei Max sorgt, sondern auch allerlei animalische Probleme mit einem Jung-Tiger, Wölfen, Füchsen, einem eiskalten Tierbändiger inklusive seines sadistischen Äffchens, sowie einem Walisischen Hirtenhund und einem durchgeknallten Truthahn. Mal sehen wie sich die Fortsetzung geschlagen hat, beginnen wir aber wie gehabt mit einem groben Abriss der Story.
Story:
Nachdem nun auch das Häschen Snowball endlich ein Heim gefunden hat, scheint ja alles in Butter. Gäbe es da nicht eine entscheidende Veränderung in Max und Dukes‘ Zuhause. Max‘ Frauchen hat nun auch ein Herrchen gefunden und wie so der Gang der Dinge ist, krabbelt alsbald ihr Sohnemann durch die Hütte. Eine sehr gewöhnungsbedürftige Situation für Max, doch bald will er den Kleinen nicht mehr missen. Der kleine Liam ist Max so dermaßen ans Herz gewachsen, das er eine Angst-Neurose bekommt. Kann er Klein-Liam doch nicht vor allen lauernden Gefahren schützen. Das merkt auch Max Frauchen und so geht’s ab zum Therapeuten. Für alle wäre wohl auch ein Urlaub angesagt, so geht’s mit Sack, Pack und Max mit Plastikkragen auf die Farm von Herrchens Dad. Während Max auf der Farm auf den Walisichen Hirtenhund Rooster trifft, der ihn erstmal ordentlich ran nimmt, um aus ihm wieder einen normalen Hund zu machen, verliert Gidget Max Lieblingsspielzeug und muss zur Rettung dieses, zur Katze werden. Währenddessen ist Snowball in Superhelden Verkleidung auf einer Rettungsmission. So verrückt diese Entwicklungen nun klingen, so durchgeknallt sind sie auch. Stellt sich nun nur noch die Frage, ob alle ihre Problemchen gelöst bekommen.
Meinung und Bewertung:
Die Pets Familie bekommt kräftig Zuwachs, ein Kleinkind, ein weißer junger Tiger, ein walisischer Hirtenhund und eine Shih Tzu Dame. „Pets 2“ verfolgt nun drei Handlungsstränge, anstatt zwei, wie in Pets 1. Diesmal stehen Max‘ Heilung, Gidgets Spielzeug-Rettung und Snowballs Befreiungsaktion im Mittelpunkt. Der Basset Pops bekommt noch so eine Art Gastauftritt und auf Tiberius, den Falken, wurde komplett verzichtet, auch Duke gerät ins Abseits. Alles entspricht eher einer Serie mit drei Episoden, die auf ein Finale hinauslaufen. Hat ein bisschen was von Stückwerk und wirkt etwas unrund. Der Spaß kommt dennoch nicht zu kurz und gerade oder besonders die Nebencharakter wie Norman das Meerschwein, der Truthahn auf der Farm oder auch der Hirtenhund Rooster rocken den Film. Natürlich möchte ich noch Chloe besonders erwähnen, deren Auftritte sind immer einen Lacher wert, besonders für Katzenbesitzer, welche wohl ihren eigenen Racker in Chloes Verhalten wieder erkennen werden.
Neben Max‘ Neurose und Gidgets Katzenproblem, wird noch ein Bösewicht für Snowball und die Shih Tzu Dame Daisy installiert. Dieser ist im Film aber eigentlich nur Mittel zum Zweck, da er weniger den Bösewicht mimt, sondern eher eine Bedrohung im Hintergrund darstellen soll, ebenso wie seine Wolfsgarde. Als wirkliche Gefahr kann auch diese nicht gesehen werden, wird diese doch bei jedem Erscheinen nach Strich und Faden ausgetrickst. Auch dieses Mal, wird auf etwas Absurdität gesetzt. Waren es in Teil 1 noch die Krokodile, sowie die Viper, die in der Kanalisation leben, so ist es jetzt ein handzahmer junger weißer Tiger, der natürlich gen Ende auch in dieses Mietshaus voller Haustiere und deren Besitzer einzieht. Warum die Macher gerade auf solche Elemente setzen erschließt sich mir nicht ganz. Ist es etwa der Gedanke, dass normale Haustiere den Film nicht alleinig tragen könnten und man deshalb auf diese Absurditäten setzt? Ich weiß es nicht, aber ich bin der Meinung, dass man auf solche Übertreibungen auch gut und gerne verzichten könnte. Wo ich wiederum fast schon gejubelt habe, waren Roosters Ansichten zu Max Verhalten und dessen Erziehungsgedanken bzgl. Liam. Gerade die ältere Generation dürfte da aus wohlwollendem Nicken nicht mehr herauskommen.
Des Weiteren ist mir noch die neue Figur der Shih Tzu Dame Daisy sauer aufgestoßen. Diese war auch der Grund, warum ich den Film einmal auf Deutsch und ein zweites Mal auf Englisch angeschaut habe. Zur Erklärung: Es ist für mich ein Unding, das wir in Deutschland zwar mit die Beste Synchronisationen weltweit abliefern, dafür aber immer wieder nicht ausgebildete Sprecher eingesetzt werden. Der Trend der letzten Jahre, man setzt A bis Z Promis, die gerade aktuell sind, ein. Das diese aber kein Gespür für Timing, Betonung und Schauspiel besitzen, so wie das bei einem ausgebildeten Synchronsprecher der Fall ist, wird wissentlich übersehen. So auch hier bei der Shih Tzu Dame. Soviel falsche Betonung bei fast jedem Wort, so spricht kein normaler Mensch und sowas kann mir tatsächlich einen Film teils bis ganz vermiesen. Dabei mache ich nicht der Sprecherin oder dem Sprecher den Vorwurf, dieser gilt dem Film- und dem Synchronstudio. Nicht ausgebildete Sprecher bei solch einem Film einzusetzen, ist und bleibt ein Unding.
Nun denn kommen wir zum Fazit. „Pets 2“ spielt auf gleichem Niveau wie sein Vorgänger, objektiv gesehen macht der zweite Teil nichts groß anders als der erste Teil. Manche Figuren aus Teil 1 rückten etwas in den Hintergrund oder wurden ganz weggelassen, andere Neue wurden mit eingebaut. Der Hauptplot blieb mit dem Thema der Veränderungen eigentlich der Gleiche. Man könnte ihm eventuell vorwerfen, dass er eine erweiterte Kopie des ersten sei. Was aber an meiner Wertung auch nichts ändern würde. Durchaus auch denkbar, dass manchen Teil 2 besser gefällt, was aber wie immer eine Frage des Geschmacks ist. Was bleibt ist ein lustiger Familienfilm für Groß und Klein, der besonders Haustierbesitzer ansprechen wird. Entdecken gerade diese, viele kleine und große Marotten ihre Lieblinge wieder.
Habt ihr den Film gesehen, wie habt ihr ihn empfunden, hat er euch gefallen, bejubelt ihr ihn oder fandet ihr ihn bescheiden, wenn nicht sogar schlecht? Teilt es uns in den Kommentaren mit.
Bild:
Das Bild ist wie bei solch einer Produktion nicht anders zu erwarten, ohne Fehl und Tadel.
Ton:
Der Ton kommt sehr kraftvoll aus den Boxen und der Surroundsound beschallt ganz schön die Bude, sodass es Dialoge ohne Begrenzer manchmal etwas schwer haben verständlich zu bleiben. Wer den Surroundsound genießen will, kommt hier auf seine Kosten. Die höhen sind schön klar, gerade wenn der Vogel Sweetpea pfeift und die tiefen kommen sehr kraftvoll daher, wenn die Eisenbahn los poltert. Die Dialoge sind bis auf die Einsätze des Surroundsounds soweit gut verständlich.
Extras:
- Super Gidet (Mini Movie) – Minion Scouts (Mini Movie) – Making of – der Mini Movies –
- Unveröffentlichte Szenen – Auf den Spuren eines Schwänzchens – Wir zeichnen –
- Wie man Bild für Bild ein Daumenkino macht – Die Figuren – Mein Freund und Ich –
- Die neuen Abenteuer von Captain Snowball – Haustiere mit Jobs – Ein Dokumentarfilm
- Eine tierische Party – Haustier-Wellness für Einsteiger: Die Massage –
- Pops‘ Trainingsschule für Welpen mit Kevin Hart – Haustiere am Filmset –
- Pets – Weihnachtsbaum – Videos mit Songtexten
(Marc Maurer)
@Bild, Trailer und Medium zur Verfügung gestellt von Universal Pictures – Alle Rechte vorbehalten.
Dankeschön für das tolle Review, den ersten fanden wir recht amüsant. Daher werden wir diesen, bestimmt auch anschauen!