Am 1. Juli 2021 kommt „Percy“ ins Kino und am 5. November 2020 wahrscheinlich auf Blu-ray und DVD in den Handel und wir haben schon jetzt das Review dazu:
Das Leben schreibt die besten Geschichten und eine David gegen Goliath Geschichte ist beim Publikum immer gerne gesehen. Genau das wird sich Regisseur Clark Johnson gedacht haben, als er das Drehbuch zum Fall Percy Schmeiser vor die Nase gelegt gekriegt hat. Johnson selbst der unter anderem auch zuständig war für Hitserien wie „The Wire“ oder „The Shield“ bietet natürlich hervorragende Referenzen für starke Charaktere und tolle Geschichten. Als Hauptdarsteller konnte man Oscar Preisträger Christopher Walken gewinnen. Alleine diese auf dem Papier stehenden hervorragenden Voraussetzungen machten uns natürlich direkt mega neugierig auf den Film. Die Frage ist nur können solche hohen Erwartungen erfüllt werden? Wir haben den Film getestet und können es euch ganz genau sagen.
Story:
Percy Schmeiser ist seit vielen Generationen Raps Farmer, der grundsätzlich den Rapssamen von seiner Ernte aus dem Vorjahres für die neue Saat verwendet. Doch dann meint das Konzert Monsanto, er hätte ihren genmanipulierten Samen auf seinen Feldern, Sodass, aufgrund des Patents, welches die Firma auf den manipulierten Samen hat, die komplette Ernte ihnen gehört. Dazu wollen sie noch eine nicht unerhebliche Summe von ihm als Entschädigung haben. Schmeiser geht gegen den riesigen Konzern vor Gericht und das von einer Instanz zur nächsten. Doch bald ist er nicht nur dabei seine Farm zu verlieren, sondern auch die Zukunft der gesamten Farmwirtschaft steht auf dem Spiel.
Eindruck:
Ich habe natürlich mitbekommen, dass Monsanto nicht gerade der netteste Konzern ist, um es mal freundlich auszudrücken. Vom Fall Schmeiser gegen Monsanto hatte ich aber bisher noch nie gehört. Trotzdem muss ich sagen, dass trotz der sehr ruhigen Erzählweise, „Percy“ ein hervorragender Film geworden ist. Schon von Beginn an wird dafür gesorgt, dass man den alten Percy direkt gern hat. Man zeigt ihn als einen einfachen, ehrlich und hart arbeitenden Menschen, der eher bescheiden lebt und mit seinem Leben, trotz einer Spannungen mit seinem Sohn, sehr zufrieden ist. Christopher Walken spielt diesen Charakter wunderbar. Er stellt ihn aus einer Mischung von schrullig, dickköpfig, müde aber mit dem Herz am rechten Fleck dar. Da merkt man natürlich auch, dass Walken zu Recht als herausragender Darsteller bezeichnet wird.
Dazu gibt es als Nebenrollen eine gewohnt niedliche und liebenswerte Christina Ricci als Reporterin, sowie „Scrubs“ Star Zach Braff als Anwalt von Percy. Die Firma Monsanto und ihre harten Handlungen werden in erster Linie über Anwälte und auch über Leute die einfach Proben nehmen, dargestellt, die selbstredend nicht vorher um Erlaubnis fragen. Aber auch wenn man die Taten von Monsanto nicht direkt sieht, schockieren die Taktiken dieses Konzerns schon sehr, da man die Auswirkungen dessen bei Percy sieht. Man fühlt und leidet mit ihm mit und merkt von Sekunde zu Sekunde, wie Percy die komplette Situation immer mehr über den Kopf wächst. Dies zeigt noch mal deutlich, wie genial Walken diese Rolle spielt.
Der komplette Film läuft aus seiner Sicht ab und ist kein typischer Gerichtsthriller. Man sieht, wie er die Menschen mobilisiert und versucht mehr und mehr auf die Situation in den Medien aufmerksam zu machen. Aber dies führt auch zu Problemen, weil er dadurch seine Farm nicht ordentlich bewirtschaften kann. Das Problem dabei ist, verliert er gegen Monsanto, verliert seine Farm sowieso. Also heißt es für ihn zu wählen, welcher Verlust ihn härter treffen wird, was für den Zuschauer wiederum für ein tolles Gefühlschaos sorgt.
Das Ende des Films wird nicht jedem Gefallen, da man sich an die Realität hält und es dadurch kein klassisches Happy End gibt, wie man es sich als Zuschauer wünschen würde. Trotzdem ist der Film ein tolles Drama über einen Mann, der sich gegen einen riesigen Konzern auflehnte, um somit noch Schlimmeres in Sachen Farm- und Lebensmittelindustrie verhinderte.
Fazit:
Ein ruhiges Drama basierend auf einer wahren Begebenheit, die dank des überragendem Cast zu keiner Sekunde langweilig ist. Einfühlsam, intensiv, schockierend rührend, so kann man „Percy“ am besten beschreiben. Ein Film, den man gesehen haben sollte und der einem aufzeigt, wie rücksichtslos ein Großkonzern agiert, nur um sich selbst noch mehr zu bereichern.
Hier erhältlich:
- Percy (Blu-ray)
- Percy (DVD)
(Pierre Schulte)
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