Am 4. Februar 2020 kommt „Paradise Z“ auf Blu-ray und DVD in den Handel und wir haben schon mal das Review dazu:
Wenn man sich die Filmografie von Regisseur Wych Kaosayananda anschaut, dann kommt einem schon das Schütteln. DTV Fans kennen hier sicherlich seine Filme wie „Tekken: Kazuya’s Revenge“, „Zero Tolerance“ oder „Ballistic“.Und seine Filme waren, naja nennen wir es mal speziell. Nachdem er sich bereits mit „Hitman Undead“ eher schlecht als Recht in die Welt der Untoten getätigt hat, wagt er mit „Paradise Z“ seinen nächsten Versuch, um in die Spuren von „The Walking Dead“ zu treten. Die Frage ist natürlich, wird es ihm gelingen oder wird „Paradise Z“ eine weiter DTV Enttäuschung. Am 04.02.2021 erscheint der Film auf DVD und Blu-ray. Wir durften ihn bereits vorab testen und können euch somit ganz genau berichten.
Story:
Silvia und Rose sind ganz allein in einer Hotelanlage. Gemeinsam versuchen sie irgendwie die Zeit rumzukriegen. Abwechslung erhalten sie dann genug, als sie das sichere Hotel verlassen müssen, um nach Ressourcen, wie Treibstoff für die Generatoren, zu suchen, denn in einer Welt voller Zombies, ist so eine Suche alles andere als sicher.
Eindruck:
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich die oben genannten Filme alle gesehen habe und da seit Walking Dead gute Zombiefilme eher Mangelware sind, waren meine Erwartungen entsprechend nicht groß und um es vorweg zu nehmen, eine positive Überraschung wurde der Film leider auch nicht. „Paradise Z“ ist sehr minimalistisch gedreht, gerade mal mit ein paar Darstellern und sehr wenigen Dialogen. Wer auf viel Zombie Action hofft, liegt hier direkt mal falsch. Allein schon während der ersten halben Stunde, ist man als Zuschauer dazu verdammt, die beiden Hauptdarstellerinnen bei ihrem Alltag im Hotel zu beobachten. Wie sie in der Sonne liegen, ein bisschen schwimmen, was essen, den Abwasch machen, Filme gucken und das Ganze wie gesagt, mit ganz wenigen Dialogen. So fühlt es sich schon etwas an, als würde man eine Folge Big Brother oder ähnliches anschauen.
Okay es hilft natürlich, dass Milena Gorum und Alice Tantayanon recht hübsch anzuschauen sind und die meiste Zeit eher leicht bekleidet durch die Gegend laufen und zwischendurch ein bisschen „miteinander spielen“. Hat man diese besagte halbe Stunde überstanden, kommt sogar etwas Atmosphäre auf, denn die beiden müssen, das Hotel verlassen und in die ach so gefährliche Zombiewelt gehen, um Treibstoff zu besorgen. Geredet wird immer noch nicht viel und Zombies tauchen auch nicht auf. Tatsächlich beschränken sie die nächsten Szenen darauf, dass man die beiden mit Baseballschläger, Machete oder Schusswaffe durch die Gegend schleichen sieht, sie immer hin und her schauen und gleichzeitig im Hintergrund dramatische Musik eingespielt wird. Wie gesagt, sehr minimalistisch gehalten und das Ganze geht dann noch mal weitere 20 Minuten so. Der Drang zur Fernbedienung zu greifen und vorzuspulen oder gar abzuschalten, wird größer und größer.
Inzwischen hat man sich an den beiden hübschen Mädels etwas sattgesehen und fragt sich, wann passiert mal endlich was. Wenn man Leute beim durch die Gegend laufen beobachten möchte, könnte man sich ja auch auf eine Bank in den Einkaufsmeilen setzten. Wenn sich Corona irgendwann mal erledigt hat, bekommt man dabei vielleicht nicht gleich so hübsche Mädels präsentiert, aber vermutlich mehr Abwechslung. Hat man nun insgesamt 50 Minuten des 80 Minuten Films geschafft, ohne abzuschalten, dann kann ich schonmal gratulieren, weil jetzt wird der Zuschauer für die lange Wartezeit belohnt. Nicht viel, aber immerhin etwas. Jetzt kommt Action in Form von schnell laufenden Flitzerzombies. Also weiß gepuderte Typen, mit etwas roter Farbe im Gesicht und zerrissenen Klamotten und davon nicht wenige.
Aber es wird unfreiwillig komisch, denn anstatt die Geschwindigkeit zu nutzen, um das Ganze intensiver darzustellen, sieht man besagte Zombies in Zeitlupe rennen und auch die beiden Damen rasen plötzlich in Zeitlupe davon. Okay wäre es ein Michael Bay Film, würde jetzt drum herum alles explodieren, tja ist es aber nicht, es ist nur Rennen in Zeitlupe. Die Tötungen sind eher trashig geraten, da man sieht, wie Baseballschläger und Co. ihr Ziel verfehlen, aber die Zombies trotzdem zu Boden gehen. In Sachen Gore gibt es auch nichts zu sehen, ich habe FSK 12 Filme gesehen, die blutiger waren. Immerhin besagte „Action“ ist amüsant anzuschauen, spannend nö, spektakulär nö, irgendwie witzig, ja schon, wobei das Ende dann auch recht offen gehalten ist, was für viele Zuschauer definitiv auch unbefriedigend sein wird. Oder folgt gar Teil zwei?
Fazit:
Wych Kaosayananda setzt seinen Trend zu trashigen Filmen weiter fort. Okay mit Milena Gorum und Alice Tantayanon hat man zwar was fürs Auge, aber Leute beim Nichtstun zu beobachten, kann man woanders deutlich besser und spannender. Immerhin in der letzten halben Stunde gibt es recht trashige Action. Nicht wirklich gut, aber immerhin ganz witzig, rettet aber den Film am Ende auch nicht mehr. „Paradise Z“ ist zumindest deutlich besser geworden, als „The Walking Dead – World Beyond“, wobei das auch keine Herausforderung ist. Also wer ganz, ganz viel Zeit hat, der kann sich ja mal an den Film wagen. Was den Rest angeht, besser etwas mehr Abstand halten.
Hier erhältlich:
- Paradise Z (Blu-ray)
- Paradise Z (DVD)
(Pierre Schulte)
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