Am 9. Juni 2021 kam „Palm Springs“ auf Blu-ray und DVD in den Handel und wir haben das Review dazu:
Story
Den Hochzeitstag von Tala und Abe erlebt Nyles immer und immer wieder, er steckt darin fest. Dadurch erfährt er zunehmend mehr über die scheinbar so anständige Hochzeitsgesellschaft und erlebt mit ihnen so manches Geheimnis. Doch in dieser Zeitschleife ist Nyles nicht allein, auch Sarah die Schwester der Braut, erwacht stetig an diesem feierlichen Tag. Allerdings versucht sie gegenüber Nyles, mit allen Mitteln aus dieser Schleife zu entkommen. Daneben ist der Gast Roy ebenfalls in dieser Zeitschleife steckengeblieben, er gibt Nyles die Schuld dafür und lässt es ihn des öfteren büßen, indem er ihn einfach immer wieder tötet.
Während der ständigen Wiederholungen des Tages, kommen Sarah und Nyles sich natürlich näher. Sarah hat eine Idee, wie sie gemeinsam aus der endlosen Situation entfliehen können, doch Nyles scheint daran kaum Interesse zu haben, wodurch Sarah ihre Bemühungen allein fortsetzt und weiter an einer Lösung experimentiert, bis ein Test scheinbar klappt. Doch die Nachricht darüber beflügelt Nyles kaum, der eben Gefallen an diesem endlosen Leben gefunden hat.
Eindruck
Der Regisseur Max Barbakow drehte mit „Palm Springs“ eine Komödie mit bekannter Thematik. Filme mit Zeitschleifen gibt es einige, einer der bekanntesten ist vermutlich der von Harold Ramis. Mit „Und täglich grüßt das Murmeltier“ gab es einen sehr originellen und vor allem lustigen Zeitschleifenfilm.
Nun wie schlägt sich „Palm Springs“ mit dieser Thematik? Die Hochzeitslocation in sonnendurchfluteten Bildern bildet ein abwechslungsreiches und vielversprechendes Gerüst. Die Inszenierung ist flott und amüsant, bietet aber auch nachdenkliche, wie herzergreifende Momente. Zudem punktet sie mit einem zweiten Protagonisten in der Zeitschleife, wobei eigentlich drei, allerdings ist der Gast Roy eher dezent und spärlich eingesetzt.
Christin Milioti (Sarah) und Andy Samberg (Nyles) harmonieren perfekt. Ihrem Spiel zuzuschauen, ist schon ein Genuss. Dazu gesellen sich aber noch gut ausgearbeitete Dialoge, wodurch die Akteure zusätzlich Akzente setzen. Ob flotte Sprüche, bissiger Humor oder relativ ernste Unterhaltung, alles erscheint grandios abgestimmt auf das Pärchen. Nicht zu vergessen J.K. Simmons (Roy), der zwar nur sporadisch in die Story geworfen wird, aber seine kurzen Auftritte exzellent darstellt und den Film definitiv bereichert.
Fazit, „Palm Springs“ ist ein intelligenter, wie humorvoller Film. Denn Nyles durchlebt den Tag selbstverständlich nicht immer gleich, sondern macht sich einen Spaß daraus, die Hochzeitsfeier und seine Rede dazu, möglichst individuell zu gestalten. Gekonnt wird Nyles in den Film eingeführt, der Zuschauer bekommt ein paar Informationen und dann geht die wilde Schleife schon los. Sarah wirkt anfänglich etwas verwirrt und überrascht von der Situation, findet jedoch auch etwas Gefallen an der verrückten Lage und das sieht man natürlich auch des öfteren. Gemeinsam nutzen beide ihr täglich neues Wissen, um die Hochzeit in die richtige Bahn zu schieben, klingt einfach, ist es aber keineswegs.
Durch das famose Spiel der beiden, ihrer unterschiedlichen Ansichten bezüglich der Zeitschleife und alles in Verbindung mit den teils skurrilen Geheimnissen der Hochzeitsgesellschaft, entsteht wahrlich ein Chaos. Aber ein Chaos, das sehr spaßig ausgefallen ist und trotzdem die notwendige Ernsthaftigkeit bietet, um die Romanze von Sarah und Nyles glaubwürdig abzubilden.
„Palm Springs“ gelingt es dem bekannten Thema ein paar innovative Ideen hinzuzufügen. Auch wenn nicht jeder Gag sitzt und jede Szene zu einem Höhepunkt wird, so bleibt es dennoch eine Komödie, die wirklich einiges zu bieten hat und bestens unterhält. Denn wie beide diese unwirkliche Situation meistern, ist enorm sehenswert. Diese Wahnsinns-Zeitschleife der beiden charmanten Darsteller, sollte man sich somit nicht entgehen lassen, sie ist dramatisch, wild und einfach nur köstlich.
Bild
Das sonnige Bild in „Palm Springs“ ist eine Augenweide. Auch wenn der Film stilistisch mit einer gelblichen Filterung versehen wurde, so bleibt eine überwiegend natürliche Farbgebung erhalten. Die Farben erstrahlen stets kräftig und sauber, das Bild wird äußerst scharf und detailreich abgebildet. Selbst in den wenigen Momenten, die in Dunkelheit spielen und eher spärlich ausgeleuchtet sind, bieten wenig Anlass etwas zu bemängeln. Dazu bekommt man einen sehr guten Schwarzwert geboten und auch der ausgewogene Kontrast kann beeindrucken.
Ton
Schön dass es eine DTS-HD MA 5.1 Spur auf der Blu-ray gibt, wenn sie auch Story bedingt selten ihr Können ausspielen kann. Nichtsdestotrotz bekommt man eine recht dynamische Abmischung serviert, in der nicht nur der Score glänzen kann. Hin und wieder gibt es eine paar rasante Szenen, die dann sehr druckvoll untermalt werden und sich tonal, von der üblichen Komödienkost, gelungen absetzen. Selbstverständlich werden die Dialoge bestens abgebildet, auch hier, alles bestens.
Extras
- Trailer
- Trailershow
Testequipment
JVC DLA-X35
SONY KD-77AG9
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1
Hier erhältlich:
- Palm Springs (Blu-ray)
- Palm Springs (DVD)
(Hartmut Haake)
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