Official Secrets – Blu-ray – Review | Universal Pictures | 04.04.2020

Official Secrets 2019 Film Kritik News Review Kaufen Shop

Official Secrets 2019 Film Kritik News Review Kaufen ShopPolit-Thriller erfreuen sich seit langer Zeit großer Beliebtheit, besonders wenn sie noch einen wahren Kern besitzen, bzw. sich diese an wahren Begebenheiten orientieren. Einer der wohl bekanntesten und spannendsten Vertretern dürfte „Die Unbestechlichen“ aus dem Jahre 1976 sein. Besetzt mit dem großartigen Akteuren Robert Redford und Dustin Hoffman. Dieser behandelte den Watergate Skandal, der Präsident Nixon zu Fall brachte. „Official Secrets“ nimmt sich nun der wahren Geschichte der britischen Geheimdienst Mitarbeiterin Katharine Gun, gespielt von Keira Knightely („Fluch der Karibik), an. Dieser fällt ein Dokument in die Hände, welches beweist, dass die Amerikaner mithilfe von Erpressung die nötigen Stimmen im UN-Sicherheitsrates bekamen, um ihren Einmarsch im Irak zu legitimieren. Wie sich nun der neuste Vertreter des Polit-Thriller Genres bei mir geschlagen hat, möchte ich euch in den nachfolgenden Zeilen erzählen.

Official Secrets 2019 Film Kritik News Review Kaufen ShopStory:

2003, Katherine Gun Mitarbeiterin des britischen GCHQ (eine Abteilung des britischen Geheimdienstes) fällt ein Dokument in die Hände, welches belegt, dass die Amerikaner Druck auf Mitgliedsstaaten des UN-Sicherheitsrates ausübten. Das Ziel, die Zustimmung des UN-Sicherheitsrates für den militärischen Einsatz im Irak. Natürlich erkennt Katherine die unglaublichen Konsequenzen dieser erzwungenen Aktion und diese Erkenntnis stürzt sie in einen gewaltigen Gewissenskonflikt. Sie möchte diese Information mit der Welt teilen, um diesen Wahnsinn aufzuhalten, doch durch ihr Gelöbnis des Official Secrets Act ist es ihr verboten, jegliche Daten nach außen weiter zu geben. Trotz der Angst des Landesverrats angezeigt zu werden, lässt sie die Informationen an Martin Bright, Journalist des „Observers“, durchsickern. Dieses Dokument löst natürlich allerlei Diskussionen über dessen Echtheit aus. Trotzdem entscheidet sich der Chefredakteur, die Story zu bringen. Natürlich dementiert die US-Regierung diese Meldung, doch intern laufen bereits die Ermittlungen, wer die undichte Stelle beim GCHQ war. Der Druck auf Katherine wächst und sie sieht sich gezwungen, ihre Tat zu gestehen. Ein Rat ihrer Pflichtverteidigerin führt sie zu dem Rechtsanwalt Ben Emmerson, der ihre Verteidigung übernehmen soll. Doch er schätzt ihre Chancen sehr gering ein. Doch ihm kommt die gewagte Idee, die britische Regierung ebenfalls unter Druck zu setzen. Es beginnt ein Ränkespiel, doch wer wird aus diesem als Gewinner hervorgehen.

Meinung und Wertung:

Inszeniert wurde „Official Secrets“ von dem südafrikanischen Regisseur und Oscar Gewinner Gavin Wood. Nach dem Oscar für den Film „Tsotsi“ wurde Hollywoood auf Wood aufmerksam und so folgten Titel wie „Ender‘s Game – Das große Spiel“, „Eye in the Sky“ oder auch „X-Men Origins – Wolverine“. Mit „Official Secrets“ nimmt sich Wood wieder einem ernsteren Thema an und versucht, den Anschluss an die großen Polit-Thriller wie „Die Unbestechlichen“, „Argo“ oder auch „Zero Dark Thirty“ zu finden. Vorab kann ich schon sagen, dass es bei dem Versuch bleibt. Trotz der Besetzung mit Keira Knightely („Pirates of the Caribbean“, „Niemandsland“, „Everest“), Matt Smith („Dr. Who“, „Terminator Genisys“) und auch Ralph Fiennes („Der englische Patient“, „Harry Potter“, „Grand Budapest Hotel“), kommt der Film nicht recht in Fahrt, zu früh verschießt er sein Pulver und verdirbt sich selbst die Chance für einen entsprechenden Spannungsbogen.

Official Secrets 2019 Film Kritik News Review Kaufen ShopDer Teil der Entdeckung dieses unglaublichen Vorgehens der Amerikaner, sprich der Spannungsaufbau, funktioniert zu diesem Zeitpunkt noch recht gut. Doch dann nimmt sich der Film selbst den Wind aus den Segeln. Anstatt sich ein Katz- und Maus-Spiel mit Jägern des GCHQ zu liefern, endet dieses noch bevor es richtig angefangen hat. Denn die Figur Katherine Gun gesteht schon recht früh, dass sie das Dokument weiter gereicht hat. Aber auch die zweite Chance auf einen Spannungsaufbau verpulvert der Film. Sprich die anstehende Gerichtsverhandlung und Verteidigung durch Rechtsanwalt Ben Emmerson. „Official Secrets“ ist einer der wenigen Titel, der die Chance hatte, gleich durch zwei Spannungsbogen zu Punkten. Der eine wäre die Aufdeckung und der zweite der Prozess gewesen. Sprich Polit-Thriller und Justiz-Thriller in einem, doch beide Chancen nutzt der Film nur bedingt. Die Enthüllung plus Geständnis kommt zu schnell, die Verteidigung und der Prozess sind zu unspektakulär. Auch wird die Chance vertan, mit der Protagonistin mit zu fiebern.

Interessant bleibt der Film dennoch, da das Thema wie die Amerikaner mit den Briten zusamme, den Einmarsch in den Irak 2003 mit illegalen Mitteln forcierten, schon eine recht ungeheuerliche Aktion war. Solche einschneidenden Geschichtserlebnisse und die Courage solcher, die sich gegen das System zum Schutz von anderen stellen, sollte und muss auch erzählt werden. Das Schauspiel aller Beteiligten ist durchaus solide und Ralph Fiennes brilliert wie so oft in seiner Rolle. Von seiner Screentime hätte ich mir aber definitiv mehr gewünscht. Auch der ehemalige Darsteller des Dr. Who, Matt Smith kann als investigativer Anwalt überzeugen. Und auch hier hätte ich mir mehr und spannendere investigative Szenen erhofft. Lustig dabei, auf eine Tiefgaragen-Szene ähnlich der in „Die Unbestechlichen“ wurde bei allen Versäumnissen nicht verzichtet. Doch im Gegensatz zu den Deep Throat Szenen des Originals, verkommt diese in „Official Secrets“ eher zu einem Klischee. Sprich alle Geheimnisträger übergeben ihre geheimen Unterlagen immer nur in Tiefgaragen. Schlussendlich ist auch das Ende Films wenig spektakulär verfilmt worden.

Official Secrets 2019 Film Kritik News Review Kaufen ShopFazit:

Genug gerichtet, kommen wir zum Fazit: „Official Secrets“ schlägt vom Thema her voll in die Kerbe der Polit-Thriller, kommt dabei aber nicht an die bekannten Vorgänger heran. Der zweimalige Spannungsaufbau wird zu früh abgebrochen und der finale Prozess endet eigentlich nur mit den Worten: „wir ziehen die Anklage zurück“. Selbst Ralph Fiennes Aufbegehren als Anwalt Ben Emmerson, hat keine Chance das Ende mit einem Paukenschlag zu beenden. Übrig bleibt ein Tusch, denn zu mehr hat es dann doch nicht gereicht. Deswegen ist der Film jetzt zwar nicht schlecht, aber ihn als Polit-Thriller zu bezeichnen ist dann etwas zu viel des Guten. Eine biographische Polit-Doku ohne zu viel Tiefgang dürfte den Film besser umschreiben. Dabei ist es dann doch interessant, welche Mittel die Amerikaner einsetzten und die Briten diese wissentlich billigten. Solche Filme sind und bleiben wichtig. Das Schauspiel aller Hauptfiguren ist auf gehobenem Niveau, wobei ich mir wie gesagt mehr Screentime von Fiennes und Smith erhofft habe. Auch wenn der Film nicht an die großen Highlights heranreicht, kann ich diesen dennoch für Freunde des Genres und des Casts letztendlich trotzdem empfehlen. Der Titel wird die Zuschauer vielleicht nicht vollends befriedigen, aber auch nicht groß enttäuschen.

Habt ihr den Film gesehen, wie habt ihr ihn empfunden, hat er euch gefallen, bejubelt ihr ihn oder fandet ihr ihn bescheiden, wenn nicht sogar schlecht? Teilt es uns in den Kommentaren mit.

Official Secrets 2019 Film Kritik News Review Kaufen ShopBild:

Das Bild liefert das was man von einer aktuellen VÖ erwarten darf. Sehr gute Farben auch wenn der Film mehr in gräulich/bläulichen dunklen Tönen gehalten wurde. Sehr gute Schärfe und Kontraste und auch einen wirklich guten Schwarzwert. Um aber in der Oberliga mitspielen zu können, fehlt dem Bild dann doch noch am letzten Quäntchen an Schärfe, Plastizität und Durchzeichnung.

Ton:

Der Ton liegt für Deutsch und Englisch im Format DTS-HD MA 5.1 vor. Erwartungsgemäß ist der Film sehr dialoglastig und Freunde des Surround Sound Gewitters dürften enttäuscht werden, da dieser keine solchen Effekt-Orgien bietet. Dafür ist die Dialogverständlichkeit durchweg auf sehr hohem Niveau, bietet aber sonst keinen klanglichen Mehrwert.

Extras:

  • Interviews

(Marc Maurer)

©Bilder, Trailer und Medium Universal Pictures – Alle Rechte vorbehalten!

 

 

 

 

Bewertungen: 4.8 / 5. 578

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