Regisseur Walter Hill beglückte uns schon mit so einigen knallharten Actionern und so war es auch Hill, der Eddie Murphys Kinodebüt „Nur 48 Stunden“ auf die Leinwand brachte. Den Begriff Buddy-Movie hat Hill zwar nicht neu erfunden, doch fügte er 1982 dem Genre, mit der Figur des großmäuligen Reggie Hammond (Eddie Murphy) und dem griesgrämigen Jack Cates (Nick Nolte), eine neue Facette hinzu. Comedy trifft auf knallharte Action und entsprechend harte Dialoge. Was in Deutschland dazu führte, dass „Nur 48 Stunden“ eine Jugendfreigabe ab FSK-18 erhielt. Während Nick Nolte in Hollywood bereits einige Filme abgedreht hatte, so war es für den aus der Stand-Up-Comedian Ecke stammenden Eddie Murphy (Saturday Night Live) sein erster großer Kinofilm. Und durch dessen Erfolg war dies Murphys direkter Einstieg in eine überaus erfolgreiche Kinokarriere. Hier sei nur einmal „Beverly Hills Cop“ als Beispiel genannt. 1990 erhielt „Nur 48 Stunden“ eine Fortsetzung namens „Und wieder 48 Stunden“, dies sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Somit stellt sich nun erstmal die Frage: ist „Nur 48 Stunden“ verstaubter Action Kram von einst oder kann er auch heute noch überzeugen?
Story:
Die Häftlinge des hiesigen Gefängnisses verrichten wie gehabt ihre Straßenarbeiten für die ansässigen Gemeinden. Unter ihnen der Räuber und Gewaltverbrecher Albert Ganz, der seine Haftstrafe für seinen letzten Raub absitzt. Dabei ergaunerte er und seine Helfer einen Riesen Batzen Kohle. Doch Ganz hat keine Lust mehr, noch weitere Jahre abzusitzen und so erscheint sein Kumpel, der Indianer Billy Bear, auf der Bildfläche. Was für die Wärter zuerst wie ein Handgemenge aussieht, entpuppt sich schnell zu einem waschechten Ausbruch. Dabei werden die Wärter ohne Rücksicht auf Verluste gnadenlos niedergeschossen. Eines ist klar, Ganz und sein Kumpel machen keine Kompromisse. Ganz will sein Geld aus dem Raub, egal über wie viele Leichen er dabei gehen muss. Während die Cops VanZant und Algren ihnen bereits auf der Spur sind, kommt den beiden ihr Kollege Jack Cates in die Quere. Aber wie Cates so ist, lässt er den beiden den Vortritt, doch alle drei rechneten nicht mit der Kaltblütigkeit von Ganz. So muss Cates mit ansehen, wie seine Kollegen eiskalt niedergestreckt werden. Jetzt wird’s für Jack Cates persönlich, niemand tötet in seiner Gegenwart einfach so zwei gute Cops. Doch Ganz und Bear scheinen wie von der Bildfläche verschwunden. Die einzige Spur der Cates nachgehen kann sitzt noch im Knast. Großmaul Reggie Hammond, Teil von Ganz Bande. Doch Reggie lässt sich nicht so leicht von Cates Tour einschüchtern und schlägt ihm einen Deal vor. Da Reggie selbst noch eine Rechnung mit Ganz offen hat, bietet er an zu helfen, aber nur, wenn Cates ihn für die Suche aus dem Knast holt. Das passt Cates so gar nicht, doch was soll er machen. Da seine Befugnisse nicht ausreichen, trickst er mit Hilfe seines Kumpels aus der Gefängnisverwaltung. Dieser verschafft ihm 48 Stunden Zeit, mit Reggie auf die Jagd nach Ganz zu gehen. Dass das kein Zuckerschlecken werden wird, dürfte klar sein. Ganz und Billy Bear sind brandgefährlich, doch noch gefährlicher sind Jack und Reggie, die Zwei reagieren wie TNT gegen Dynamit aufeinander.
Bewertung und Meinung:
Walter Hill schenkte uns 1982 eine wahre Perle des Action Kinos. Basierend auf dieser Konstellation unterschiedlicher Partner, folgten von etlichen Regisseuren noch einige Buddy-Movie Action Kracher nach, wie zum Beispiel: „Red Heat“, „Lethal Weapon -Zwei stahlharte Profis“, „Bad Boys“ und viele mehr. Dennoch, einiges, was die Action-Buddy-Movies Welle damals hervorbrachte, will heute nicht mehr so recht funktionieren und ist leider einfach schlecht gealtert. Daher muss ich „Nur 48 Stunden“ von zwei Seiten betrachten. Der Fan von damals, der in dieser Zeit aufgewachsen ist, wird auch noch heute seinen Spaß mit dem Streifen haben und dabei auch über „so manches“ hinwegsehen. Der Zuschauer von heute, der jetzt erstmalig mit dem Film in Berührung kommt, vielleicht weniger. Der Film strotz nur so von Stereotypen mit Machogehabe und Machosprüchen, Frauen kommen im Allgemeinen nicht gut weg und die Vorgehensweise des Cop-Gauner-Gespanns ist alles andere als, sagen wir mal, subtil. Daher könnte der Film heutzutage bei manchen an die Grenzen der Political Correctness stoßen.
Sieht man das aber alles nicht so todernst und betrachtet den Film als das, was er ist, ein fiktives Action Feuerwerk, kann man auch heute noch seinen Spaß damit haben. Die Story ist durchaus auch auf heutige Gegebenheiten übertrag- und nachvollziehbar. Die damalige Action und Härte wirkt heute aber nicht mehr so hart wie einst. Heutige Serien sind da teils wesentlich heftiger, aber der Mix von damals machts. Nick Nolte als Rauhbein, Eddie Murphy als Großmaul und zwei ziemlich fiese Gegner, das passt einfach gut zusammen.
„Nur 48 Stunden“ erfindet das Action Genre zwar nicht neu, aber durch die flotte Inszenierung, Nolte und Murphy als Partner und richtig guter Old-School Action, kann der Streifen auch heute noch durchaus gut unterhalten. Somit kann ich jedem Liebhaber der 80er Jahre Action Filme den Film auch heute noch empfehlen. Aber auch allgemein die Freunde von actionreicher Filmkost dürfen gerne einen Blick riskieren.
Habt ihr den Film gesehen, wie habt ihr ihn empfunden, hat er euch gefallen, bejubelt ihr ihn oder fandet ihr ihn bescheiden, wenn nicht sogar schlecht? Teilt es uns in den Kommentaren mit.
Bild:
So gut der Film, so wechselhaft ist leider das Bild. Die Bildqualität deckt tatsächlich das ganze Spektrum vom unteren DVD bis hin zum BD Niveau ab. Die ersten Szenen sehen erstmal nicht besser aus, als die der alten DVD, dann steigert sich das Bild auf durchschnittliche BD Qualität. Während des ganzen Films schwankt diese aber hin und her, von gut scharf – zu weich, von sauber/klar – zu teils gehörigen Rauschen. Die Farben und Kontraste an sich sind gut und besser als auf der DVD, aber durch das immer wieder an- und absteigenden Bildrauschen, hat man davon nicht viel. Ebenso betrifft das den Schwarzwert, über ab und zu mal gut, kommt auch dieser nicht hinaus. Insgesamt bin ich vom Bild etwas enttäuscht, besonders wenn ich sehe, dass das Bild auch wirklich gut aussehen kann, dies leider halt nur nicht dauerhaft.
Ton:
Der deutsche Ton reißt mit seinem DD 2.0 definitiv keine Bäume aus und ist im Vergleich zur 84‘ Entertainment VÖ nicht wirklich besser. Dafür sind wenigstens die Dialoge klar verständlich, auf Surround Sound muss aber verzichtet werden.
Extras:
Sind leider keine vorhanden.
(Marc Maurer)
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