Weihnachtsfilme haben schon lange Zeit Tradition und es gibt unzählige davon. Viele Macher erhoffen sich stets, dass es zu einem Klassiker wird, der jedes Jahr wieder angeschaut wird, wie z. B. „Stirb Langsam“, „Kevin Allein zu Haus“ oder „Schöne Bescherung“. Auch Disney hat einige Weihnachtsfilme in ihrem Programm, wie z. B. die „Santa Clause“ Reihe mit Tim Allen. Nun startet Disney einen weiteren Versuch, einen Weihnachtsklassiker zu schaffen und setzt hierbei voll auf Publikumsliebling Anna Kendrick. „Noelle“ war eigentlich als Kinofilm geplant, doch man beschloss, das Budget niedrig zu halten und es stattdessen über Disney+ in den USA zu veröffentlichen.
War das ein guter Schachzug? Taugt der Film was zum Klassiker? Wir haben „Noelle“ für euch getestet.
Story:
Noelle, Tochter vom Weihnachtsmann, liebt Weihnachten über alles. Ihr Bruder Nick dagegen nicht so sehr. Nach dem Tod von Santa Clause soll Nick nun in dessen Fußstapfen treten. Alles andere als begeistert, stellt er sich bei dem Job alles andere als gut an. Frustriert flüchtet er vom Nordpol nach Arizona. Damit Weihnachten nicht zum Desaster für viele Kinder wird, folgt Noelle Nick nach Arizona und versucht, ihn aufzuspüren und zu überreden, wieder seinen Job als Weihnachtsmann aufzunehmen. Doch in die Welt der Menschen ist komplett anders als Noelle gedacht hat. Ein großes Abenteuer beginnt.
Eindruck:
Anna Kendrick ist natürlich wie geschaffen für die Rolle der gutherzigen, leicht naiven, stets fröhlichen Noelle und geht entsprechend auch regelrecht in der Rolle auf. Sie sprüht regelrecht vor Charme und gute Laune, dass man sie einfach nur gernhaben muss und ist sich gleichzeitig für keinen Slapstick Joke zu schade.
Der Humor ist aber eher locker gehalten und geht nicht unter die Gürtellinie, entsprechend ist der Film auch klar mehr für die jüngeren Zuschauer ausgelegt. Bill Hader als Nick macht seine Sache aus dauer-genervter Nick ebenfalls sehr gut. Er und Anna Kendrick harmonieren klasse zusammen und liefern sich sehr witzige Streitdialoge. Shirly MacLaine als Noelles Nanny ist die einzige noch weitere Namhafte im Cast des Films. Der Rest des Casts besteht aus diversen TV-Stars, die kaum der Rede wert sind und auch im Film nicht wirklich glänzen.
Optisch sieht die Kulisse des Nordpols ganz ordentlich aus, während die Kleinstadt in Arizona dagegen recht kahl wirkt. Hier merkt man schon, dass ,am Budget fleißig gespart worden ist, okay am recht unbekannten Cast merkt man das auch. Was ebenfalls nicht gut ausschaut sind die Rentiere. Klar, sie haben alle irgendwie lustige Momente, aber die CGI sieht mehr als übel aus, da gibt es TV-Serien, die schon besseres CGI boten. Die Story bietet natürlich keinerlei Überraschungen und ist sehr gradlinig und vorhersehbar gehalten. Es nerven zwar Botschaften, die regelrecht mit dem Kartenzaun auf einen eingeprügelt werden wie z. B. nehmt eine Frau für einen Job, den bisher stets ein Mann gemacht hat. Dies sorgt natürlich für ein starkes Augenverdrehen, aber immerhin als seichte Kost sorgt es schon für diverse Feel-Good-Momente.
Fazit:
Noelle hat sicherlich keine Chance ein Weihnachtsklassiker zu werden. Aber dank einer überragenden Anna Kendrick macht der Film schon Spaß. Die Jokes machen Laune und versprühen jede Menge Charme. Da übersieht man auch mal gerne die Schwächen wie miese CGI, nervige Botschaften und relativ einfache Kulissen. Als lockere Unterhaltung zwischendurch reicht der Film definitiv.
(Pierre Schulte)
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