Der Tage überschwemmten regelrechte Gerüchtewellen das Netz, der neue Bond Film „No Time to Die“ könnte bei einem Streamingdienst landen. MGM dementierte diese Pläne bisher, doch der Film kostet monatlich Unsummen. Daher stellen wir mal eine These auf, die auf folgender Frage beruht: wie lange kann sich das finanziell angeschlagene Studio dieses Vorgehen noch leisten?
Täglich tauchten Gerüchte und Nachrichten auf, dass sich die verschiedenen Streamingsender um James Bonds 25. Jubiläumsabenteuer bemühen würden. So wurden natürlich die Namen der großen Drei: Netflix, Amazon und Apple in den Ring geworfen. Bestätigen wollte dies niemand so recht und MGM selbst sprach davon, dass Bond nicht auf einem Streamingportal veröffentlicht werden wird. Nun stellte sich heraus, dass Apple tatsächlich einen Betrag von rund 400 Millionen für eine 12 Monats Lizenz geboten haben soll. Doch MGM’s Vorstellungen sollen sich laut Quellen bei rund 800 Millionen Dollar bewegen. Diese immense Summe scheint die Gespräche vorläufig beendet zu haben.
Warum aber „vorläufig“? Hierzu muss man ein paar Faktoren betrachten, die nichts mit den zu erwartenden Gewinnen einer Kinoveröffentlichung zu tun haben:
Erstens: MGM bewegt sich seit etlichen Jahren am Rande des Ruins und seit 2010 sucht der Hauptanteilseigner, die Anchorage Capital Group einen Käufer.
Zweitens: MGM braucht einen Blockbuster, der das Studio für Käufer interessant macht.
Drittens: Ohne die bereits in den Wind geschossenen Marketingkosten zu Beginn des Jahres mit einzuberechnen, kostet es das Studio monatlich rund 1 Million Dollar, solange der Film nicht in die Kinos kommt.
Die hohe Summe von 800 Millionen Dollar für eine Jahres Lizenz dürfte für einen Streamingdienst insofern uninteressant sein, da der Film für diese einen sogenannten One-Shot-Titel darstellt. Sprich ein Film, der von jedem interessierten Abonnenten nur einmal gesehen wird. So wird natürlich auch bei Apple und Co. kalkuliert, ob sich diese Ausgaben rechnen. So kann MGM noch auf den Bonus setzen, dass James Bond eine weltweit gefragte Marke ist. Doch aufgrund der aktuell andauernden Krise kann man nicht abschätzen, ob auch ein 007 weiterhin ein Garant für entsprechende Einnahmen sein wird. Denn eines gilt auch für James Bond, die Zeiten in denen man den britischen Geheimagenten für jedwede Summe an den Mann brachte, sind auch für diesen vorbei, wie der Rückzug Appel’s beweist.
Dabei muss man bei all den Kalkulationen beider Seiten einen neuen, unerwarteten Faktor mit einbeziehen. Solange die Pandemie auf diesem Planeten wütet, sind weitere Einschränkungen, Kosten und Verluste nicht absehbar. Selbst Regisseur Cary Joji Fukunaga schloss eine weitere Verschiebung nicht aus. Diese wird MGM wiederum weitere Millionen Dollar kosten. Andererseits müssen die Streamingdienste auch sehen, wieviel Content sie noch besitzen, um ihre Abonnenten bei Laune zu halten. Noch kann man nicht abschätzen, ob ein Verkauf an einen Streaminganbieter für beide Parteien eine win : win Situation darstellen würde. Doch sollte die Pandemie weiter andauern, werden auf beiden Seiten die Kalkulatoren ihre Rechenmaschinen anwerfen müssen.
So muss man sich letztendlich die Frage stellen, wieviel Verluste sich MGM noch erlauben kann und wie sehr die Streamingdienste von solch einem Blockbuster profitieren können? Andererseits muss man auch sehen, wie viele dieser Kinos auf die man bei MGM setzt, diese Krise überleben werden und wieviel unverbrauchten Content Apple und Co. noch besitzen.
Und… was denkt ihr, wenn man diese Thematik mit den oben genannten Punkten sieht? Wer glaubt das MGM an der Kinostrategie festhält und wer das MGM doch noch den Weg der Streamingdienste beschreitet? Schreibt es uns doch gleich in die Kommentare und diskutiert mit uns darüber in unserem Forum.
Quelle: hollywoodreporter.com
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