Story:
Inae lebt mit ihrer kleinen Schwester Eunhye zusammen, als diese eines Tages nicht von der Schule nach Hause kommt, beginnt sie sich schnell zu sorgen. Der Anruf bei der Polizei ist ernüchternd, man versucht sie zu beruhigen und rät ihr eine Polizeistation aufzusuchen, um dort die nötige Aussage inklusive der Formulare ausfüllen. Das allerdings ist für Inae keine Option, es wirkt auf sie ernüchternd und wenig erfolgversprechend.
Als ehemaliger Bodyguard ist Inae selbstbewusst genug, die Sache selber in die Hand zu nehmen. Schnell findet sie einen Hinweis. Als sie erfährt in welches Milieu ihre Schwester entführt wurde weiß sie, alle weiteren Schritte werden schwer. Denn Eunhye ist von Verbrechern entführt worden, die sie an einen Zuhälter verkauft haben. Das wird trotz ihrer damaligen Ausbildung ein gewagtes Unternehmen. Allein gegen eine unbekannte Bande die zu allem bereit scheint. Hier muss sie all ihre Erfahrung aufbringen, um dagegen bestehen zu können. Schnell findet sie einen ersten Mittäter und stellt schnell fest wie skrupellos dieser ist. Von nun an folgt sie einer Spur, die nicht nur blutig wird.
Eindruck:
Der südkoreanische Film „No Mercy“ braucht nicht lange bis er zur Sache kommt. Darin liegt leider auch seine kleine Schwäche. Die Figuren werden allesamt kurz und knapp eingeführt. Somit hat der Zuschauer wenig Zeit eine Bindung aufzubauen. Das geht somit auf Kosten der Spannung. Dagegen gibt es schnell die ersten Kämpfe, die recht ordentlich inszeniert sind und mal mehr oder weniger spektakulär ausfallen.
Das unterhält zwar auf eine gewisse Weise, doch die fehlende Bindung zu den Protagonisten vermisse ich schon. Und so bleibt es ein actionreicher Rache-Thriller, der auch recht blutig ausgefallen ist, aber Potenzial verschenkt. Eben weil diverse Hintergründe recht schnell offenbart werden und somit Überraschungsmomente fehlen.
Wer auf Action steht und mit einer minimalen Story und Charakterzeichnung leben kann, wird angemessen unterhalten.
Hier wäre definitiv mehr drin gewesen. So bleibt es Fastfood für die Action Liebhaber. Macht irgendwie Spaß, aber nachdem Abspann bekommt man Hunger auf mehr. Asia Fans werden recht solide unterhalten, auch wenn sie sicherlich schon bessere Produktion gesehen haben. Alle anderen sollten ihre Erwartungen, gerade zwecks spannender Story zurückschrauben, um nicht enttäuscht zu werden.
Bild:
Leider gab es nur die DVD zu Testzwecken, dennoch bekommt man ein recht scharfes Bild präsentiert. Gerade per Beamer fehlt es dadurch aber an der Kantenschärfe und einer gewissen Plastizität der Bilder. Der Schwarzwert und Kontrast sind auf gutem Niveau, auch wenn ersterer häufig in dunklen Szenen künstlich aufgehellt wirkt. Wobei dieses auch dem teils warmen Filtereinsatz geschuldet sein mag. Alles in allem aber ein sehr ordentliches Bild der DVD.
Ton:
In Dolby Digital 5.1 wirkt die deutsche Tonspur überwiegend sehr räumlich. Gerade der Score hüllt das Gezeigte gut ein und vermittelt eine passende Atmosphäre. Wobei der Score, was ich hervorheben möchte, wirklich sehr gelungen ist. Ansonsten ist die Abmischung recht frontlastig ausgefallen, die Rears werden eher sporadisch gefüttert und auch dem Sub fehlt das letzte Quäntchen Druck, die man von diesem Genre erwartet.
Extras:
- Original Trailer
- Trailershow
Testequipment:
JVC DLA-X35
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1
(Hartmut Haake)
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