Dokumentationen werden überall auf der Welt gerne gesehen. Filmdokumentationen wie „Unsere Erde“ von BBC oder „Die verrückte Welt der Tiere“ genießen weltweit Kultstatus und sind in fast jeder guten Filmsammlung zusehen. Auch in der Streaming Welt werden fleißig Doku Serien produziert. Amazon mit ihren Dokus über Kriminalfälle oder auch nicht zu vergessen „The Grand Tour“. Disney hat es sich natürlich auch nicht nehmen lassen, eine Doku Serie in Zusammenarbeit mit dem National Geografic für ihren Streaming Sender Disney+ rauszubringen und das mit gewaltiger Starpower. Als Moderator wurde nämlich Jeff Goldblum gewonnen, den viele aus Blockbustern wie „Independence Day“ und „Jurassic Park“ kennen.Doch taugt diese Doku-Serie was? Wir haben „The World According to Jeff Goldblum“ für euch getestet und können es euch ganz genau sagen.
Worum geht’s?
Jeff Goldblum geht hinaus in die weite Welt, um pro Folge ein bestimmtes Thema zu untersuchen. Ohne großartiges Hintergrundwissen, versucht er mehr zu erfahren, warum die Menschen so fasziniert sind von Tattoos oder Sneakers. Natürlich will er auch die Welt von Kaffee oder Eiscreme erforschen. Nichts kann sich vor seiner Neugierde verstecken, er probiert vieles aus und erlebt so einige Überraschungen.
Eindruck:
Staffel 1 besteht aus 12 Folgen zwischen 24 und 30 Minuten Laufzeit. Jede Folge steht für sich und handelt jeweils um ein Thema.Disney hat natürlich fleißig Geld in die Hand genommen und das sieht man auch ohne Frage. Goldblum besucht viele Orte, Conventions und erhält Zugang zu vielen Unternehmen. Natürlich wird auch alles sehr im positiven Licht gerückt. Es wird also auf nichts Negatives eingegangen oder so manchen hinterfragt. Stellenweise wirkt es auch wie ein großer Werbespot für ein Produkt.
Das Ganze ist aber auch recht kindergerecht dargestellt. Es gibt verrückte Animationen, damit Sachen erklärt werden und auch so ist allgemein alles recht bunt geraten. Es bleibt zwar ohne Frage immer irgendwie interessant und man findet definitiv auch ein paar sehr interessante Fakten heraus. Wer hätte denn ahnen können, dass z. B. bei der US-Navy das wichtigste Gut nach dem Treibstoff für die Schiffe tatsächlich die Eiscreme für die Crew ist? Gleichzeit eben, weil es eher kindergerecht ist, wirkt es auch stellenweise etwas seicht und geht jetzt nicht genug ins Detail hinein.
Jeff Goldblum als Moderator ist aber – nennen wir es mal – speziell. Man kann ihn mögen, muss man aber nicht. Er ist ohne Frage stets interessiert, verspielt und ist sich auch nicht zu schade, mit jedem zu reden und Sachen auszuprobieren. Aber ich muss auch sagen, mit seiner, wie bezeichne ich es jetzt, metrosexuellen, hibbeligen Art ist er auch auf Dauer recht anstrengend. Dadurch wirkt er, wenn er etwas macht, auch sehr übertrieben fröhlich und künstlich und für „normale“ Leute jetzt nicht gerade authentisch, obwohl der Goldblum angeblich ja wirklich so drauf sein soll.
Lustig ist aber immerhin, dass er mit seinen teuren Markenkleidern stets aus der Masse heraus strahlt, wie ein bunter Vogel.
Fazit:
Insgesamt ist diese Doku-Serie ganz nett, aber auch irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes. Es hat ohne Frage viel Potenzial, vielleicht wäre es aber auch besser gewesen, jetzt nicht Jeff Goldblum als Star die Moderation zu überlassen, er ist ohne Frage stets bemüht, aber diese hibbelige Art ist auch irgendwie sehr anstrengend und weniger lustig. Zum einmal anschauen reicht diese Doku-Serie ohne Frage, erst Recht für Kids, aber für Doku Fans gibt es definitiv bessere Alternativen.
(Pierre Schulte)
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