Wenn man nach Thailand schaut, gibt es von dort nicht viele Filme, die es schaffen, international bekanntzuwerden. Filme wie „Revenge of the Warrior“, „Bangkong Dangerous“ oder „Ong Bak“ sind in Thailand nämlich absolute Mangelware, da der Kinomarkt in Thailand ziemlich unwichtig ist. Wer dort das große Geld machen will, der ist im Fernsehen zu sehen und dreht Telenovelas.
Die wenigen Filme, die dann fürs Kino produziert werden, sind dann auch meist Komödien bzw. Liebeskomödien. Nur ganz, ganz selten wagt man sich in ein anderes Genre, so geschehen 2018, als man den Tierhorrorfilm „The Pool“ drehte.Wie zu erwarten wurde der Film kein Hit in Thailand, aber da es mal keine alberne Komödie war, wollte man die Chance nutzen, und vertrieb den Film auch außerhalb von Thailand, schließlich dank Filmen wie „The Meg“ oder „Crawl“ schaffte das Tier-Horror-Genre wieder eine kleine Rückkehr. Aber taugt der Film was oder hatten die Thais zurecht kein Interesse an dem Film. Wir haben „THE POOL“ für euch getestet und können es euch ganz genau sagen.
Story:
Nach einem Werbespot-Dreh in einem geschlossenen Freibad, bleibt Koy zurück, um aufzuräumen. Doch Koy legt nicht sofort los, er genießt stattdessen lieber noch einen entspannten Tag im Pool. Dummerweise schläft er auf der Luftmatratze ein und bemerkt nicht, dass das Wasser abgelassen wurde. Nun hängt er in einem trockenen sechs Meter tiefen Pool ohne Leiter fest, dazu knallt ihm die Sonne unbarmherzig auf den Kopf. Doch die Sache wird kompliziert, als nicht nur seine schwangere Freundin in den Pool hineinfällt und sich verletzt, sondern auch ein entflohener Alligator sich in den Pool verirrt.
Eindruck:
Vom Grundprinzip erinnert der Film ein bisschen an „Open Water 2“ Mehrere Personen in einer ausweglosen Situation, wo die Rettung so nah sein könnte, wenn man eine Leiter hätte. Aber ich muss sagen „The Pool“ ist ein richtig guter und vor allem sehr spannender Film geworden.
Die Handlung ist natürlich sehr einfach gehalten, genauso wie die Kulisse, aber Thai Telenovela Superstar Theeradej Wongpuapan macht seine Sache sehr gut und schafft es wirklich großartig, den Film mehr oder weniger allein zu tragen. Die ebenfalls durch Telenovelas bekannte Ratnamon Ratchiratham macht ihre Sache ganz ordentlich, auch wenn natürlich Theeradej Wongpuapan die meiste Arbeit bei dem Film hatte und sie eher mehr halb ohnmächtig rumliegt.
Was etwas unschön aussieht, ist der Alligator, der ist deutlich sichtbar CGI, okay ich habe schon schlechtere CGI gesehen aber halt auch deutlich bessere. Aber für die Zwecke hier reicht es aber.
Das Kammerspiel in dem Pool macht wirklich Laune, man spürt von Sekunde zu Sekunde immer mehr, wie die Hoffnung auf Rettung schwindet und gleichzeitig die Gefahr des Alligators ständig in der Nähe ist. Nach kurzer Einführung wird die Spannung durchgängig hochgehalten, da die Charaktere im Verlauf natürlich mit diversen Problemen zu kämpfen haben und dazu auch jede Menge verzweifelte Versuche unternehmen, wieder aus dem Pool herauszukommen. Dabei muss aber gesagt sein, stellenweise agieren sie arg schwerfällig, sodass mir im Verlauf die Frage aufkam, warum haben sie es nicht vorher schon versucht? Natürlich ist der Film an sich auch recht vorhersehbar und erfindet das Rad nicht neu, da immer wieder typische Szenen, die man in dem Gerne kennt, auftauchen. Der Film ist jetzt auch nicht gerade zimperlich, zwar sind die blutigen Szenen auch hier alle sichtbar mit CGI, aber diese tun beim Zuschauen ebenfalls richtig weh. Für Zartbesaitete ist der Film garantiert nichts, zumal es auch so manch arg böse Szenen gibt, die schon sehr schocken und den Zuschauer baff werden lassen.
Bild:
Die Thais haben es nicht so mit HD bzw. halten es für unwichtig, dementsprechend ist auch hier das Bild weit weg von Referenz. Man spürt zwar durchgängig, dass man einen Film in HD guckt, aber die Schärfe ist recht weich gefiltert, sodass Details wie einzelne Haare eher selten zu sehen sind. Die Farben sind okay, manchmal etwas dunkel. Aber immerhin trotz vieler dunkler Szenen gibt es keinerlei Filmkorn oder Grieseln oder Artefaktbildung.
Ton:
Der deutsche und der thailändische Ton sind jeweils in DTS HD 5.1 und könnte nicht unterschiedlicher sein. Der thailändische Ton hat eine sehr gute Kraft mit tollen Bässen und schönem kraftvollen Raumklang mit soliden Details. Der deutsche Ton dagegen ist merklich leiser und entsprechend mit viel weniger Kraft. Raumklang ist zwar da, aber hier werden auch einige Details verschluckt, die man in der Thai Tonspur hören konnte. Während die thailändische Tonspur also richtig gut ist, ist die deutsche Tonspur von der Qualität eher Mittelmaß.
Die deutsche Synchro ist ebenfalls nicht so das Wahre und von den Gefühlen her sind die Stimmen auf Niveau eines Hörbuches. Entsprechend ist die thailändische Tonspur also klar die bessere Alternative.
Extras:
- Trailer
Als Bonusmaterial gibt es leider mal wieder nur Trailer zu diversen anderen Busch Media Titeln. Leider nichts besonders. Aber immerhin zusätzlich zu den Trailern gibt es noch ein Wende Cover.
Fazit:
„THE POOL“ ist in Sachen Tier-Survival-Horror ein richtig guter kleiner Geheimtipp. Trotz starker Vorhersehbarkeit und Klischees extrem spannend und sehr, sehr böse, kann man durchgehend mitfiebern. Okay die CGI ist mies, aber trotzdem noch ausreichend, um die Illusion zu wahren, zumal Hauptdarsteller Theeradej Wongpuapan seine Sache wirklich sehr, sehr gut macht. Meine Empfehlung hat dieser Film definitiv.
(Pierre Schulte)
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