Pünktlich direkt nach dem Ende des großen Wrestlemania Wochenendes, brachte Netflix den ersten Titel ihrer Zusammenarbeit mit den eher für B-Movies bekannte WWE Studios raus: „The Big Show Show“, aber die Woche ist noch nicht vorbei und schon legte Netflix direkt den nächsten Titel der WWE Studios nach. Während „The Big Show Show“ noch eine Comedy Serie ist, bringen sie nun einen Film raus, natürlich mit fleißig WWE Star-Power an Bord. Aber reicht das, um mehr zu sein, als ein mittelmäßiger B-Movie? Oder wird der Film wie so viele einfach in der Netflix Masse untergehen? Wir haben den Film für euch getestet, sodass wir euch sagen können, ob „The Main Event“ tatsächlich was geworden ist oder man besser ignorieren sollte.
Story:
Der 11-jährige Leo ist ein riesiger WWE Fan. Mit seiner Großmutter verfolgt er jede Show im Fernsehen, doch seitdem seine Mutter abgehauen ist, ist die Beziehung mit seinem Vater eher schwierig. Nun findet Leo eine alte Wrestling Maske. Als er sie aufsetzt, bekommt er nicht nur plötzlich Promofähigkeiten, sondern ist auch extrem stark und beherrscht jede Menge Wrestling Moves. Als die WWE ein Turnier veranstaltet, wo der Sieger nicht nur 500.000 Dollar Belohnung beommt, sondern auch einen NXT Vertrag, beschließt der junge Leo, an dem Turnier teilzunehmen.
Eindruck:
Kommt einem die Story irgendwie bekannt vor? Naja, nimmt man den Film „Like Mike“ und ersetzt Basketball mit Wrestling, dann bekommt man „The Main Event“. Das Ganze ist dann auch sehr stark nach dem Baukastenprinzip erstellt, wodurch der Film null überraschen kann.Zielgruppe sind klar die Kids und im Grunde funktioniert der Film nur, wenn man der Zuschauer zwei Voraussetzungen mitbringt: 1. Man sollte sich mit den großen Stars der WWE auskennen, weil es hier unglaublich viele berühmte Zitate diverser WWE Stars aus ca. 40 Jahren Geschichte gibt. Egal ob Macho Man Randy Savage, Stone Cold Steve Austin, Bret „The Hitman Hart, John Cena oder The Rock, jeder wird hier zitiert.
Und 2. sollte man so naiv sein und noch glauben, dass die Matches bei der WWE echt sind und derjenige gewinnt der, der der Stärkste ist. Tja Achtung, jetzt werde ich so manche Illusion zerstören. Bei der WWE sind 99 % der Promos und der Moves im Ring komplett durchgeplant und der Gewinner steht schon lange vor dem Match fest. Nichts wird dem Zufall überlassen und Improvisation ist nicht erwünscht und wird sogar bestraft. Man kann also den Film null ernst nehmen und selbst als Wrestling Fan überzeugt der Film weniger, dafür ist schon alles zu over the Top. Die Matches und die Dialoge sind zu albern, sogar für Wrestling
Verhältnisse und die Story zu vorhersehbar und dazu ist Leo als Hauptcharakter nicht gerade sympathisch, da er, sobald er die Maske aufsetzt zu einem überheblichen Blödmann mutiert und der ernsthafte Part aufgrund der albernen Jokes eher fehl am Platz wirkt Es ist ein bisschen wie – packen wir es mal rein, damit der Charakter wenigstens etwas Sympathien erweckt, ohne aber dann wirklich groß drauf einzugehen. Zumindest als Erwachsener ist der Film eher zum Vergessen und gehört klar zu den schlechtesten Filmen der WWE Studios und das heißt bei denen schon was. Nicht, dass der Film technisch schlecht wäre, von der Optik ist der Film tatsächlich hochwertig erstellt, mit guter Kamera-Arbeit, solidem Schauspiel, tollen WWE Gastauftritten und guten Kulissen. Aber der Film ist einfach nur langweilig und albern und weniger unterhaltsam.
Ist man aber ein Kind, da könnten die albernen Jokes tatsächlich witzig sein und die Idee, dass man mit einer Maske Superkräfte entwickelt, ist dann sicherlich auch eine tolle Fantasie, zumal Leo als Hauptcharakter auch eine Entwicklung durchmacht, die man als Kind als gute Botschaft verstehen könnte. Die Wrestling-Action ist nicht brutal, auch hier bleibt es, wie man es bei der WWE kennt, sehr kindergerecht, nur leider halt unrealistisch over the Top, also könnte es Kindern tatsächlich gefallen. Aber hier wäre dann das Problem, welches Kind würde die ganzen Wrestling Zitate der letzten 40 Jahre kennen und somit die vielen Insider verstehen?
Somit ist das Ganze etwas unausgegoren und tatsächlich eher schlecht kopiert. Man kann sich den Film ohne Frage mal mit den Kindern anschauen, wobei der Drang als Erwachsener sicherlich groß sein wird, nebenbei mit dem Smartphone zu spielen.
Fazit:
Wie auch „The Big Show Show“ kann auch die nächste Zusammenarbeit zwischen Netflix und WWE Studios nicht überzeugen. Albern, voller Logiklöcher mit unsympathischen Charakteren und recht langweiliger Story ist es besser, wenn man den Film auslässt. Selbst für Wrestling-Fans ist „The Main Event“ eher weniger und auch wenn die WWE Studios nicht gerade bekannt für gute Filme sind, da gibt es tatsächlich bessere.
(Pierre Schulte)
©Bilder Netflix – Alle Rechte vorbehalten!