The Big Sick – Streaming Review |Amazon Original | 20.04.2020

Als Comedian Kumail Nanjiani zusammen mit seiner Ehefrau Emily V. Gordon die Idee hatte, die Story wie die beiden zueinander gefunden haben zu verfilmen, hätte wohl niemand ahnen können, was der Film für ein Erfolg wird. Nachdem „The Big Sick“ beim berühmten Sundance Festival ihr Debüt feierte, entstand nämlich ein regelrechter Bieterstreit zwischen mehreren Studios, den am Ende Amazon für sich gewinnen konnte. Der Rest ist Geschichte. „The Big Sick“ wurde der erfolgreichste Indie Film 2017 und bekam unzählige Preise und Nominierungen. Unter anderen auch eine Oscar Nominierung fürs beste Drehbuch, geschrieben von Kumail Nanjiani und Emily V. Gordon. Jetzt ist der Film natürlich schon etwas älter, bereits 2018 bei uns auf DVD und Blu-ray erschienen und auch schon eine ganze Weile bei Amazon Prime zu sehen. Aber soll diese Tatsache uns von Filme.de hindern, diesem Film einen Review zu gönnen? Nein, schließlich wollen wir auch den kleinen unbekannten Filmen eine Chance geben und Aufmerksamkeit schenken und dies besser spät als nie.Somit können wir euch nun auch sagen, ob dieser Film wirklich eine kleine Indie Perle ist oder nur übertriebener Hype.

Story:

Kumail ist ein kleiner Stand-up Comedian, genervt, dass seine traditionellen Eltern ständig versuchen, ihn zu verheiraten. Bei einem Auftritt trifft er auf die junge Emily und schnell werden die beiden ein Paar. Aber als Emily erfährt, das Kumail nicht nur seinen Eltern nichts von ihr erzählt hat, sondern diese immer noch versuchen, ihn zu verkuppeln, kommt es zum Streit. Die Situation ändern sich schlagartig, als Emily krank wird und ins Koma fällt. Während der Zeit, fällt es Kumail schwer, nicht von ihrer Seite zu weichen, dabei muss er sich nicht nur mit Emilys Eltern rumschlagen, er wird sich auch über seine Gefühle für Emily klar.

Eindruck:

Dieser Indie Film wird seinem Ruf mehr als gerecht und ist wirklich eine wunderschöne Dramedy Perle, wie es Hollywood nicht besser hätte schreiben können. Kumail Nanjiani, der hier in der Hauptrolle sozusagen sich selbst spielt, hat natürlich Heimvorteil und spielt entsprechend klasse. Er gibt seiner Rolle viel Gefühl, ist natürlich und stets authentisch. So fühlt man jederzeit mit ihm mit und kann sich klasse in ihn hineinversetzten. Emily V. Gordon spielt hier jedoch nicht sich selbst, stattdessen übernahm ihre Rolle Zoe Kazan, die ähnlich wie Kumail absolut hervorragend spielt. Beide harmonieren klasse zusammen und sind auch mit merklich viel Spaß bei der Sache und sprühen regelrecht vor Charme. Kleine Showstealer sind aber Ray Romano und vor allem Holly Hunter, die hier die Rollen von Emilys Eltern übernehmen. Vor allem Letztere rockt hier gewaltig ohne Ende und mit ihrer tollen nicht auf den Mund gefallenen Art nimmt man ihr die Rolle der Mutter wunderbar ab.

Der Humor des Films ist recht trocken, ohne ins Alberne abzudriften und mischt sich auch gut mit dem Drama Part. Alles ist erfüllt mit jeder Menge Charme und Liebe bei dem Humor. Man fühlt trotz der an sich relativ traurigen Geschichte in sich eine gute Laune, einfach, weil die Geschichte mit viel Herz erzählt wird und wirklich ein tolles Zusammenspiel der Charaktere sieht, gleichzeitig rührt die Geschichte auch in absoluter Perfektion, wie es kaum ein anderer Film vermag.

Auch wenn man weiß, wohin die Reise geht, man braucht ja schließlich nur wissen, wer Kumail ist, schafft es der Film trotzdem noch, immer wieder zu überraschen. Das geschieht durch wunderbar gesetzte Wendungen und der Hollywood untypischen Art, dass halt nicht immer alles Friede, Freude ist, sondern die Entscheidungen, die hier getroffen werden und das Verhalten von Kaumail und Emily sehr realistisch ist, gleichzeitig erfüllt einen aber das Ende natürlich trotzdem mit Freude.

Optisch merkt man nicht, dass es sich hier um einen kleinen Low Budget Indie Film handelt. Der Film ist sehr hochwertig in Szene gesetzt, hier ist es natürlich von Vorteil, dass der Film nur an relativ wenigen Standorten spielt, dafür sind die Standorte nie kalt, sondern optisch schön und warm ausgestattet.

Fazit:

„The Big Sick“ ist ein wundervolles Dramady mit viel Gefühl und Humor, der für ein Feel Good Feeling sorgt wie kaum ein anderer Film. Die knapp zwei Stunden Laufzeit vergehen wie im Fluge und tatsächlich eignet sich der Film wunderbar zum immer wieder anschauen, da der Film für eine wunderschöne gute Laune sorgt. Eine Story perfekt aus dem Leben gegriffen mit einem spitzen sympathischen Cast, den man einfach nur gernhaben muss.

(Pierre Schulte)

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