Bereits 1984 schickte Regisseur James Cameron einen Terminator aus der Zukunft, um die Vergangenheit zu verändern. Damals sollte Arnold Schwarzenegger als Terminator Sarah Connor (Linda Hamilton) töten, um die Geburt ihres Sohnes und dessen Aufstieg als Rebellenführer zu verhindern. Diesem folgten fünf weitere Fortsetzungen, mal mit, mal ohne Schwarzenegger/ Hamilton. Mit „Terminator Dark Fate“ brachte uns Regisseur Tim Miller 2019 den nun vorläufig letzten Teil der Reihe in die Kinos. Dieser ignoriert dabei die Teile drei bis fünf vollends und setzt direkt nach Teil zwei an. Hier dürfen wir wieder Arnie und Linda gemeinsam agieren sehen. Wie sich dieser „Cut“ bei diesem Franchise nun gestaltet und ob man dem Plot neue Facetten hinzufügen konnte, erfahrt ihr wie immer, wenn ihr weiter lest.
Story:
Drei Jahre sind vergangen, seit Sarah Connor zusammen mit ihrem Sohn John und einem umprogrammierten Terminator Modell T-800 ihre größte Bewährungsprobe gegen Skynet zu bewältigen hatte. Damals stellten sich die Drei Skynets gefählichsten Terminator, dem Model T-1000 und retteten somit die gesamte Menschheit. Doch ihr Sieg hielt nicht lange an. Skynet hatte weitere Terminatoren geschickt und einer schaffte es tatsächlich, ihren Sohn zur Strecke zu bringen. Was wieder eine veränderte Zukunft zur Folge hatte. Jetztzeit, Mexiko-Stadt: Eigentlich lebt die junge Daniella „Dani“ Ramos zusammen mit ihrem Bruder und ihrem Vater ein einfaches Leben in Mexiko. Nach dem Tod ihrer Mutter übernahm sie die täglichen und umsorgenden Aufgaben der Familie.
Eigentlich sollte es für Dani wie immer ein ganz normaler Arbeitstag in der Fabrik werden. Doch als sich ihr Vater in eine reißerische Tötungsmaschine verwandelt und sich ihm wiederum eine scheinbar ebenso gefährliche fremde Frau namens Grace entgegenstellt, gerät Danis Welt völlig aus den Fugen. Diese ermahnt Daniella ihr zu folgen, wenn sie am Leben bleiben will. Auf ihrer Flucht eröffnet ihr Grace, dass ein Killerroboter Modell REF-9 aus der Zukunft geschickt wurde, um Daniella zu töten. Grace, ebenfalls aus der Zukunft und technisch modifiziert, wurde geschickt, um sie zu beschützen. Die Flucht währt nur kurz und REF-9 stellt die Beiden nach wenigen Meilen auf dem Highway. In die Enge getrieben, werden Grace und Dani von einer ihnen unbekannten Frau gerettet – Sarah Connor. Nach Johns Tod folgte Sarah nur noch einer Mission: Jeden Terminator auszulöschen, den sie aufspüren kann. Geleitet durch Nachrichten eines Unbekannten war es ihr möglich, immer rechtzeitig zur Stelle zu sein. So auch in diesem Fall. Dani versteht die Welt nicht mehr. Wer ist Sarah Connor, was hat es mit Grace auf sich und warum ist ein Killer-Roboter hinter ihr her? Der Einzige, der vermutlich die Antworten hierauf kennt wird Sarahs unbekannter Nachrichtenversender sein. Nun gilt es, diesen zu finden…
Meinung und Wertung:
36 Jahre begleitet mich nun schon James Camerons „Terminator“. „Terminator 1“ aus dem Jahre 1984 schlug bei mir wie eine Bombe ein. Auf Teil eins folgte 1991 „Terminator 2: Juddementday“, in dem Sarah Conners Geschichte eigentlich zu Ende erzählt wurde. Dieser Teil hob das Franchise auf ein ungeahnt hohes Niveau, denn selten sind Fortsetzungen wesentlich erfolgreicher, als ihre Vorgänger. Die folgenden Teile „Terminator 3“, „Terminator 4“, „Terminator Genesys“ sponnen die Geschichte mehr oder weniger gut weiter. Mit „Terminator Dark Fate“ ignorierten die Macher wiederum diese Teile und begannen, die Geschichte nach Teil zwei mit einem „neuen“ Plot weiter zu erzählen. Dummerweise ist dieser aber alles andere als neu. Teil sechs schließt direkt an die Ereignisse von Teil zwei an und zeigt Sarah und ihren Sohn John nach ihrem Sieg über den T-1000 in Guatemala. Dort muss Sarah zusehen, wie John durch einen Terminator terminiert wird.
Doch anstatt nach dieser Rückblende eine neue Geschichte zu erzählen, fällt Regisseur Tim Miller zurück in den bereits bekannten Kanon. Er etabliert die junge Mexikanerin Daniella Ramos als die Gejagte. Die Upgegradete Grace als Beschützerin und den Terminator REF-9 als schier unaufhaltsamen Jäger. Kommt einem doch merkwürdig bekannt vor, gell. Richtig, Regisseur Tim Miller und Mitproduzent sowie Erfinder des Terminator-Franchise James Cameron, „verwursten“ die Geschichte von Terminator 2 bis auf wenige Änderungen gerade nochmals. Sprich, alter Wein in neuen Schläuchen.
Der ganze Film bietet enorm viel Fan-Service und Wiedererkennungswerte. REF-9 entspricht Robert Patricks Rolle des T-1000 aus Terminator 2 fast 1:1. Selbst Arnold Schwarzenegger kehrt zu Beginn in einer digital verjüngten und im Verlauf des Films, seine Alter entsprechenden als T-800 zurück. Auch Linda Hamilton findet wieder ihren oder in dem Fall einen Platz in dem neu aufgelegten Franchise, dies zwar als agierende aber zugleich auch als Randfigur, die mehr oder weniger ein Deja Vu als Zuschauer der Ereignisse erlebt. Durch das bereits erwähnte „wieder verwursten“ nimmt die Figur Dani Ramos Lindas bisherigen Platz ein.
Mit „Dark Fate“ kann ich dieses Mal wesentlich schneller zu einem Fazit kommen, denn was soll ich Euch Neues erzählen, wo es nichts wirklich Neues gibt. Mit „Terminator Dark Fate“ bekommt der geneigte Fan, um es kurz zu sagen, „Terminator 2“ Version 2.0 vorgesetzt. Das Gespann Schwarzenegger/ Hamilton agiert zwar souverän, dennoch bleibt ein Beigeschmack zurück, da diese mehr als Wiedererkennungswerte dienen. Das Schauspiel von Mackenzie Davis als Grace und Natalia Reyes als Dani können auch überzeugen. Einzig Gabriel Luna als Terminator REF-9 kommt bei Weitem nicht an Robert Patricks bedrohliche Performance des T-1000 heran. Ein weiteres Manko ist auch die zum Teil schlechte CGI, die gerade die Bewegungen des REF-9 teils sehr künstlich aussehen lassen. Da wirkten selbst die Animationen aus „Terminator 2“ aus dem Jahre 1991 wesentlich überzeugender. Auch wenn es sich hier augenscheinlich um eine Kopie handelt und die Story vorhersehbar ist, gefallen mir zumindest die Actioneinlagen. Schlussendlich wird dem Terminator-Fan leider nichts wirklich Neues geboten. Trotzdem darf sich dieser an der Rückkehr von Sarah Connor und dem T-800 erfreuen. „Terminator Dark Fate“ ist zwar jetzt kein Totalausfall, aber gerade durch das Mitwirken Camerons hätte man deutlich mehr erwarten dürfen. Für sich alleine gesehen kann Teil 6 durchaus unterhalten, doch als direkte und teils geklonte Version des zweiten Teils verliert dieser auf allen Ebenen. Zu „Groß“ ist der Schatten des Vorgängers, da helfen auch die klitze kleinen Twist Veränderungen nichts. Zum Abschluss muss ich leider sagen, dass den Machern eindeutig der Mut fehlte, etwas wirklich Neues und Frisches zu erschaffen.
Habt ihr den Film gesehen, wie habt ihr ihn empfunden, hat er euch gefallen, bejubelt ihr ihn oder fandet ihr ihn bescheiden, wenn nicht sogar schlecht? Teilt es uns in den Kommentaren mit.
Bild:
UHD: Das Bild der UHD ist gegenüber der BD natürlich kontraststärker. Trotz dem höheren Kontrast saufen die Schwarzwerte in dunklen Szenen nicht ab und die Farben sind schön natürlich. Die Schärfe ist auf sehr hohem Niveau. Das Bild bietet feines, dezentes Filmkorn, was dem Film die entsprechende Plastiziät verleiht. Im Vergleich zur Blu-ray konnte ich dennoch keinen exorbitanten Qualitätsvorteil erkennen. Beide Medien bewegen sich auf ähnlich hohem Niveau. Daher stellt sich mir die Frage, ob es sich bei der UHD um ein natives 4K oder hochscaliertes Bild handelt.
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Ton:
Der deutsche Ton liegt im Format DTS 5.1 vor. Die Dialoge bleiben trotz Actioneinlagen recht gut verständlich. Trotzdem wird der Surroundsound kräftig ins Wohnzimmer transportiert, so dass man mitten im Geschehen ist. Dass dies aber eine ganze Ecke besser geht beweist die englische Dolby Atmos Tonspur. Da ist es schon eine Schande, dass diese dem deutschen Synchronzuschauer verwehrt bleibt, das kostet Punkte.
Extras:
Die UHD bietet keine Extras.
Wie immer möchte ich mich für eure Aufmerksamkeit bedanken und hoffe wir lesen uns bei meinem nächsten Review wieder.
(Marc Maurer)
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