Stuber – 5 Sterne Undercover – Blu-ray – Review | 20 Century Fox | 24.01.2020

Mit „Stuber – 5 Sterne Undercover“ brachte Regisseur Michael Dowse („Goon – Keine Film für Pussis“) 2019 eine Action-Komödie mit Dave Bautista („Guardians of the Galaxy“, „Avengers“, „Blade Runner 2049“) und Kumail Nanjiani („MIB: International“) in die deutschen Kinos. Wie sich Film und Blu-ray nun bei mir geschlagen haben, erfahrt ihr… wenn ihr weiterlest.

Story:

Vic Manning jagt mit seiner Kollegin Sara Morris schon ewig hinter dem Drogendealer Oka Tedjo her. Dieses Wiesel ist einfach nicht zu fassen und scheint Vic immer einen Schritt voraus zu sein. Bei einer dramatischen Verfolgungsjagd, wird Sara getötet. Nun wird es für Vic persönlich. Er beißt sich an Tedjo fest und hat nichts mehr anderes im Sinn, aber die Spur verliert sich immer mehr. Monate später, Vic sieht immer schlechter und entschließt sich, seine Augen lasern zu lassen. Nach der OP wird er wohl einen Tag nicht richtig sehen können. Wie es der Zufall will, kommt genau jetzt der entscheidende Tipp, den Vic braucht, um Tedjo festzunageln. Doch wie, er kann nichts sehen und sein Versuch Auto zu fahren, wird abrupt durch eine übersehene bzw. gar nicht erst „gesehene“ Straßengrube unterbrochen. Vic braucht sofort einen fahrbaren Untersatz, am besten mit Fahrer. Moment, seine Tochter hat ihm doch dieses Uber-DingsBums aufs Handy gemacht, das sind doch so Hobby Taxi Fahrer. Es scheint Schicksal zu sein, das Vic geradewegs auf Stu trifft. Stu selbst versucht mit allen Kräften neben seinem Job, noch Extra Geld zu verdienen. Damit er das Spinning Studio seiner geheimen Liebe mitfinanzieren kann. Der scheinbar gewinnbringendste Weg: Uber-Fahrer. Wichtig dabei, er braucht von seinen Fahrgästen viele, sogar sehr viele, gute Bewertungen. Gute Bewertungen, gleich guter Verdienst und somit die Möglichkeit, seiner Angebeteten näher zu kommen. Das Problem, Vic ist kein normaler Fahrgast, Vic hat eine Mission. Stu zwar auch, aber um seine erhofften 5 Sterne Bewertung zu erhalten, muss Stu weit über sich hinauswachsen müssen, viel weiter, als dies jemals ein Uber-Fahrer musste.

Meinung und Wertung:

„Stuber – 5 Sterne Undercover“ schlägt in die Kerbe der Buddy Movies. Zwei Protagonisten, die unterschiedlicher nicht sein könnten und sich am Ende doch zusammenraufen. Stimmt, das hat man schon tausendmal gesehen und ich prognostiziere: das wird man auch noch weitere tausende Male sehen. Macht „Stuber…“ dafür etwas anderes als andere oder hebt er sich besonders ab? Nein, das tut er nicht und das ist auch gar nicht so schlimm, denn der Film funktioniert für sich einfach richtig gut. Da ist es auch nicht weiter dramatisch, dass die Story eigentlich nur die grundlegende Basis für die beiden Schauspieler und ihre Auseinandersetzungen liefert. Guter Cop jagt Bösewicht und wird unfreiwillig von einem Unbeteiligten unterstützt, der am Ende über sich hinauswächst. Dazu gibt’s noch einen winzigen Story Twist, that‘s it. Dave Bautista als Vic und Kumail Nanjiani als Stu harmonieren einfach toll vor der Kamera. Die Ideen und Gags im Film machen wirklich Laune, auch wenn nicht jeder Gag sitzt. Besonders gut gefallen hat mir, dass man nicht versuchte, das Niveau der Witze und Gags auf die Spitze zu treiben, so das man gleich wieder unter der Gürtellinie landet. Für alle denen dieser Humor auch nicht liegt: Fremdschäm Momenten bleiben aus.

Was besonders gut funktioniert ist die Situationskomik, die jeweils von Kumail Nanjiani ausgelöst wird. Wobei Dave Bautista ebenfalls so seine Momente hat. Gerade in Bezug auf Bautista bin ich mehr als positiv überrascht. Seit „Blade Runner 2049“, wo seine Rolle zwar ziemlich klein, aber doch irgendwie ausdrucksstark war und gerade in „Master Z: IP Man Legacy“, wo ich ihn schon recht gut fand. Merkt man, dass sich Bautista immer mehr in die jeweiligen Rollen einfindet und nicht mehr so aufgesetzt wie in seinen frühen Werken wirkt. Kurzum, in meinen Augen mausert er sich langsam zu einem recht guten Schauspieler. Natürlich bleibt Kumail Nanjiani in Stuber der Showstealer, wenn es um skurrile Situationen geht. Besonders, wenn er als Mr. Normalo auf schiesswütige Gangster und sonstige undurchsichtige Zeitgenossen trifft. Auch herrlich sind seine Momente, wenn es darum geht, seiner Traumfrau näher zu kommen. Aber so gut ich den Film finde, so hat er auch ein paar kleinere Mankos. Angefangen von kleineren Logiklücken, Filmfehlern oder das nachvollziehen mancher Handlungen. Auch sitzt, wie schon geschrieben, nicht jeder Spruch oder Gag. Das war es dann im groben auch schon. Der Film selbst versucht gar nicht erst anspruchsvoll wirken zu wollen, es ist und bleibt eine Action-Komödie im Buddy Movie Stil und das ist auch gut so.

Fazit:

Kurzum, Zeit fürs Fazit: „Stuber – 5 Sterne Undercover“ ist eine Action-Komödie im Buddy Movie Style. Dabei kann der Film als locker-leichte Unterhaltung durchaus überzeugen und verzichtet glücklicherweise auf die heutzutage leider allzu gängigen „Pipi-Kacka“ Witze südlich der Gürtellinie wie bei anderer Genre-Vertreter. Was nicht heißt, dass es nicht doch den einen oder anderen deftigen Spruch gibt. Ansonsten bleibt der Film im Allgemeinen aber doch recht familienfreundlich. Ebenso macht es Spaß, einem immer besser werdenden „Dave Bautista“ zuzuschauen. Showstealer bleibt dennoch Kumail Nanjiani. Wer lockere Unterhaltung sucht, Fan von einem oder gar beider Darsteller ist, kann hier bedenkenlos zugreifen. Ich sage sogar: „gerne mehr davon“, es muss nicht immer der hochkarätige Arthaus Film sein. Denn solche Filme wie „Stuber – 5 Sterne Undercover“ kann man immer wieder mal anschauen.

Habt ihr den Film gesehen, wie habt ihr ihn empfunden, hat er euch gefallen, bejubelt ihr ihn oder fandet ihr ihn bescheiden, wenn nicht sogar schlecht? Teilt es uns in den Kommentaren mit.

Bild:

Das Bild der Blu-ray ist gehobenes Niveau, kann sich aber nicht in der obersten Liga platzieren. Die Farben, Kontraste, Schwarzwerte sind ausgewogen und die Schärfe bewegt sich ebenfalls auf einem sehr ordentlichen Level. Dennoch fehlt etwas die Plastizität des Bildes, das können andere aktuelle Veröffentlichungen besser und auch die Schärfe hat noch Luft nach oben.

Ton:

Der Ton liegt in Deutsch in 5.1 DTS vor, der englische Ton wiederum in 7.1 DTS-HD Master Audio. Die deutsche Tonspur ist kräftig im Klang, räumliche Effekte sind durchaus wahrzunehmen, wenn es rumst und kracht. Diese überdecken dabei nie die Dialogverständlichkeit und halten sich vornehm zurück. Trotzdem dürfte der Surround Freund etwas enttäuscht sein, man merkt das gerade bei den Special Effects der letzte Bums fehlt.

Extras:

• Entfallene Szenen
• Spaß am Set
• Joke-O-Rama
• Audiokommentar
• Bildergalerie
• Kinotrailer

(Marc Maurer)

© 2019 Twentieth Century Fox