Der Roman „Deutschstunde“ aus der Feder von Siegfried Lenz erscheint in diesem Herbst auf der Leinwand. Erzählt wird die Geschichte zweier Jugendfreunde, zwischen denen sich in der Zeit des Nationalismus ein Konflikt entwickelt. Ein Sohn gerät dabei in einen Gewissenskonflikt zwischen den beiden.
Siegfried Lenz gilt heute als einer der wichtigsten deutschen Schriftsteller der deutschen Nachkriegsgeschichte. Eines seiner Werke trägt den Titel „Deutschstunde“ und wurde 1968 veröffentlicht. Drei Jahre darauf lief im Programm der ARD ein gleichnamiger Zweiteiler, der den Roman filmisch verarbeitet. Und in diesem Oktober fällt der Startschuss für den Kinofilm mit renommiertem Ensemble.
Zum Titel kam es aufgrund des Einstiegs in die Geschichte. Es ist kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges und der Jugendliche Siggi Jepsen (Tom Gronau) soll in einer Strafanstalt einen Aufsatz verfassen, der sich mit dem Thema „Die Freuden der Pflicht“ beschäftigt. Am Ende der Stunde gibt er ein blankes Blatt Papier ab. Der Grund ist nicht etwa, dass ihm dazu nichts einfällt, sondern es sind zu viele Dinge in seinem Kopf, die er ordnen und aussprechen möchte. Am darauffolgenden Tag bekommt er diese Aufgabe erneut gestellt – nun in einer Strafzelle.
Dabei schreibt Siggi seine eigene Geschichte auf. Er erinnert sich an seine Kindheit. Sein Vater Jen Ole Jepsen (Ulrich Noethen) war ein pflichtbewusster Dorfpolizist ganz im Norden Deutschlands. Seine Anweisungen nahm er stets ernst und dazu gehörte auch der Schritt, seinem Jugendfreund Max Ludwig Nansen (Tobias Moretti) ein Malverbot der Nationalsozialisten zu überbringen. Die expressionistische Kunst passte nicht ins Kulturverständnis der NS-Verantwortlichen. Obwohl ihm der Künstler einst sogar das Leben gerettet hatte, gibt es für den Beamten keinen Grund, den Befehl in Frage zu stellen.
Seine Aufgabe ist es ab sofort, zu überwachen, ob sich Max an die Verordnung hält. Dafür will er auch seinen elf Jahre alten Sohn Siggi (Levi Eisenblätter) gewinnen. Der Junge gerät in einen Gewissenskonflikt, denn zugleich ist das Atelier seine zweite Heimat. Für den Maler ist Siggi zudem wie ein Sohn und auch er zählt auf seine Hilfe. Während sich der Konflikt zwischen den beiden Männern zuspitzt, steht Siggi zwischen ihnen und zugleich vor der Gewissensfrage, Widerstad zu leisten oder sich zu fügen.
Ab 3. Oktober im Kino.