Memories of Murder – Blu-ray Review | MFA Film Distribution | 09.05.2020

Memories of a Murder 2003 Film Kaufen Shop Review Trailer News Kritik

Memories of a Murder 2003 Film Kaufen Shop Review Trailer News KritikMeisterregisseur Bong Joon-Ho ist zurzeit mit seinem Oscar Film „Parasite“ in aller Munde. Tatsächlich aber hat es seine Filmografie in sich, auf sein Konto geht z.B. die Comicverfilmung und teuerste koreanische Produktion aller Zeiten „Snowpiercer“ oder der Megahit „The Host“. Sein kommerzieller Durchbruch war aber der 2003 erschienene Film „Memories of Murder“, welcher auf der wahren Geschichte eines Serienmörders in Korea basiert. Der Film wurde nicht nur der erfolgreichste koreanische Film 2003, er gilt bis heute als einer der besten koreanischen Filme aller Zeit und wenn man weiß, was für Filmperlen aus Korea kommen, dann heißt es schon was. Nun erscheint der Film endlich bei uns auf Blu-ray und wir haben es uns nicht nehmen lassen, den Film für euch zu testen, sodass wir euch sagen können, ob der ganze Hype um den Film gerechtfertigt ist oder total übertrieben.

Story:

1986 startet in der Nähe von Seoul eine Welle von Serienmorden. Frauen werden vergewaltigt und auf Feldern gefesselt und tot aufgefunden. Die Polizisten rund um Park Doo-Man und Seo Tae-yoon verzweifeln bei ihren Ermittlungen, denn der Täter hinterlässt kaum verwertbare Spuren. Mit der Zeit sterben mehr und mehr Frauen und Park Doo-Man und Seo Tae-yoon drohen, an der Situation zu zerbrechen.

Memories of a Murder 2003 Film Kaufen Shop Review Trailer News KritikEindruck:

Der Film beschreibt die Ereignisse von 1986 bis 1991 und somit die wahre Geschichte rund um den ersten Serienmörder Südkoreas. Wenn man sich mit dem berühmten Fall befasst und vor allem wann er erst aufgeklärt wurde, ist es natürlich so, dass man sich denken kann, wohin der Hase am Ende laufen wird.

„Memories of Murder“ ist jetzt auch nicht einfach nur ein Crime -Thriller. Tatsächlich kriegt man von den Morden jetzt nicht so viel mit, stattdessen dreht sich alles um die Polizisten, die sich mit dem Fall befassen und ist so gesehen eine sehr, sehr ruhige erzählte Charakterstudie der Ermittler, wobei ich persönlich jetzt nicht sagen kann, wie nah man sich hier an die wahren Ereignissen gehalten hat.

Die sehr, sehr ruhige Erzählweise könnte für viele Zuschauer nicht einfach sein, da der Film wirklich recht unspektakulär ist und an sich jetzt auch nicht so viel passiert und dazu die Polizisten bei ihrer reinen Ermittlungsarbeit nicht gerade sympathisch rüberkommen. Sie haben stellenweise wirklich sehr hanebüchene Theorien, was den Mörder angeht, wo man nur denkt: „oha, hoffentlich glauben sie das nicht wirklich“. Dazu sieht man sie immer wieder bei Befragungen und wie sie von einer Sackgasse in die nächste kommen, während immer mehr Leichen gefunden werden und immer wieder keine bzw. nur wenige Spuren gefunden werden konnten. Dazu kommt dann noch, dass man sie beim recht simplen Quatschen beobachtet, ihnen zuhört, sieht, wie sie Berichte schreiben und Überlegungen anstellen, also knallharte realistische und total unspektakuläre Ermittlungsarbeit. Wer jetzt also irgendeiner Form von Action erwartet ist hier falsch, denn bis auf verzweifelte Versuche, jemanden ein Geständnis heraus zu prügeln, passiert in dem Bereich absolut gar nichts.

Memories of a Murder 2003 Film Kaufen Shop Review Trailer News KritikInteressant wird es immerhin mehr in der zweiten Hälfte des Films, wenn die Ermittler denken, dem Täter näherzukommen und entsprechend immer verzweifelter und aggressiver reagieren, gleichzeitig man aber auch als Zuschauer endlich auch mal anfängt, mit ihnen zu fiebern, weil man auch hier tatsächlich das Gefühl bekommt, dass sie tatsächlich den Fall knacken könnten, nur, um dann jedes Mal mit ihnen zu leiden, wenn sie dann wieder in eine Sackgasse geraten, natürlich um dann sehr böse und sehr dunkel zu enden.

Schauspielerisch konnten sich hier Song Kang-ho und Kim Sang-kyung gut austoben und vor allem in der zweiten Hälfte liefern sie hier ein wunderbares Wechselbad der Gefühle. Jedoch fehlt es den Charakteren einfach an Sympathiefaktoren und an dem gewissen Etwas, was andere große Filmermittler ausmacht.

Bild:

Das Bild ist farblich sehr kühl geraten mit nur wenigen Farben und auch recht dunkel, wodurch das Ganze so wirkt, als hätte man den Film ständig im Morgengrauen oder in der Abenddämmerung gedreht. Eben weil es so dunkel ist, wirkt sich das auch auf die Schärfe aus, sodass Details wie einzelne Haare nicht immer sichtbar sind. Natürlich, der Film ist von 2003 und somit auch etwas älter, aber ich habe deutlich ältere Filme mit besserem Bild gesehen. Immerhin er ist frei von Rauschen und Grieseln, doch so richtiges HD Feeling kommt aber weniger auf.

Memories of a Murder 2003 Film Kaufen Shop Review Trailer News KritikTon:

Der deutsche und der koreanische Ton liegen in DTS HD Master 5.1 vor. Beide Tonspuren sind sehr frontlastig. Wobei der deutsche Ton in den Dialogen deutlich kräftiger und lauter ist, dafür verschluckt er im Raumklang jede Menge Details. Beim koreanischen Ton sind die Dialoge etwas leiser, wobei zumindest ein paar Details in den Rears zu hören sind, aber diese sind auch vergleichsweise leise abgemischt. Rauschen war nicht zu hören.

Die deutsche Synchro ist leider weniger gelungen. Nicht nur, dass die Stimmen und die Art zu sprechen nicht annähernd mit denen der Darsteller übereinstimmen, auch passt es nicht immer zu den Lippenbewegungen.

Extras:

  • Trailershow

Das Bonusmaterial enthält gerade mal zwei Trailer, klar mit Trailer zu „The Host“ und „Snowpiercer“ sind es Trailer zu zwei sensationellen Filmen, aber trotzdem sowas ist wirklich zu wenig.

Memories of a Murder 2003 Film Kaufen Shop Review Trailer News KritikFazit:

„Memories of Murder“ ist keine einfache Kost, es ist sehr lang, sehr entschleunigt und sehr ruhig erzählt, ohne dass so richtig wirklich was passiert. Dadurch fühlen sich die 132 Minuten Laufzeit deutlich länger als Zuschauer ist man im Grunde nur dazu verdammt zuzusehen, wie Polizisten nach und nach mehr verzweifeln, weil sie einfach nicht weiter kommen, und wenn man noch weiß, wann der Täter wirklich geschnappt worden ist, dann hat der Film eh schon einiges verloren. Als reiner Crime Film gibt es hier deutlich bessere Alternativen und auch Bong Joon-Ho hat da mit seinen anderen Filmen deutlich bessere Kaliber abgeliefert, allen voran natürlich „Parasite“. Schade so ist der Film jetzt zwar nicht mies, aber schon doch sehr überhypt.

 

(Pierre Schulte)

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Trailer©SpeedBottles

 

 

Bewertungen: 4.7 / 5. 638

Eine Meinung zu “Memories of Murder – Blu-ray Review | MFA Film Distribution | 09.05.2020

  1. Sonny sagt:

    Dadurch, daß Du (sogar 2 x) schreibst “ (…) wann der Fall aufgeklärt wurde“ verschreckst Du den interessierten Filmfreund gleich von vornherein. Ich z. B. war durchaus interessiert, aufgrund Deines doppelten Fauxpas werde ich den Film nun lieber auslassen, da das Ende ja nun quasi schon offen gelegt wurde. So etwas sollte ein Review nie vermitteln. Sehr schade, Pierre!

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