Story:
Bei dem erfolglosen Musiker Dave läuft es auch privat eher bescheiden. Er ist seine Freundin los und die Wohnung ebenfalls. Unterschlupf findet er bei seiner alleinerziehenden Schwester und dort verbringt er die Tage recht lustlos auf der Couch. Notwendigerweise bringt er seinen kleinen Neffen auch mal zur Schule, dabei fällt ihm sofort die attraktive Erzieherin Miss Caroline ins Auge. Als Dave erfährt, dass die Kids einen Ausflug zum Streichelzoo unternehmen und noch eine erwachsene Begleitperson gesucht wird, ist er sofort dabei. Am Streichelzoo angekommen, erfreut man sich noch an dem Auftritt vom TV-Star Teddy McGiggle, der die Kids begeistert. Doch der Ausflug verläuft plötzlich anders als gedacht, aus einer nahegelegenen militärischen Einrichtung reißen die dort geheim gehalten Zombies aus. Diese marschieren hungrig in Richtung des Parks.
Eindruck:
Nun an Zombie Filmen mangelt es eigentlich nicht, an Zombiekomödien ebenfalls. Dennoch versucht der Regisseur Abe Forsythe mit „Little Monsters“ das Genre aufzufrischen und zu beleben. Kann er neben den bekannten „Shaun of the Dead“ oder „Zombieland“ Akzente setzen?
Nun, der Film beginnt mit Dave und seinen Problemen, zeigt uns sein Umfeld mit seiner Schwester und dessen Sohn Felix. Bevor er endlich Miss Caroline begegnet, ist schon etwas Zeit verstrichen, dann folgt aber relativ flott der Ausflug zum Streichelzoo. Die Inszenierung von Abe Forsythe nimmt sich Zeit für die Figuren, erst wenn die Zombies den Park erreicht haben, steigt das Tempo an. Der eben noch lustige TV-Star im Park entpuppt sich plötzlich anders als man ihn kennt. Miss Caroline und Dave versuchen den Kindern klar zu machen, dass die herumirrenden Zombies zum Programm des Streichelzoos gehören.
Das Ganze ist kameratechnisch solide eingefangen und bietet mehr als ansehnliche Effekte. Die Location ist mal etwas völlig anderes und das der Film nur tagsüber spielt, ist natürlich den Kids beziehungsweise dem Ausflug geschuldet.
Die Inszenierung von Little Monsters beginnt eher als Romanze, Dave ist ja solo und die Erzieherin Caroline schon richtig süß! Aber auch der Humor ist überwiegend gut und gezielt eingesetzt, wenn Dave die Kids mit der Gitarre im Bus unterhalten soll, dann kann das fast nur daneben gehen. Die Zutaten stimmen jedenfalls für eine unterhaltsame Zombiekomödie, die mit Lupita Nyongó (Miss Caroline) eine tolle Darstellerin bietet, die viele bestimmt aus „Star Wars Episode 7-9“, „Black Panther“ oder auch „12 Years a Slave“ kennen. Auch Alexander England (Dave) erkennen vielleicht einige, er wirkte unter anderem in „Alien: Covenant“ und „Gods of Egypt“ mit sowie Josh Gad (Teddy McGiggle), der zuletzt im „Mord im Orient-Express“ zu sehen war. Für eine kleine australisch/englische Produktion bekommt man recht gute und bekannte Darsteller geboten. Wobei letztlich sind die heimlichen Stars natürlich die Kids, die hier für den einen oder anderen Lacher und Running Gag sorgen.
Fazit:
„Little Monsters“ ist eine kleine, aber feine Produktion, schafft es allerdings nicht so richtig, an die großen Vorbilder der Zombiekomödien heranzukommen. Die Einführung ist sicherlich gut gemeint, aber eben auch etwas behäbig inszeniert. Das von Dave geplante umwerben der Erzieherin Miss Caroline, verpufft irgendwie und bereichert den Film kaum. Wenn erstmals die Zombies den Streichelzoo erreichen, wird es turbulenter, aber nur erstmals. Schnell merkt man, die Zombies sind recht langsam unterwegs und stellen selten eine ernsthafte Gefahr dar. Hierdurch verliert der Film etwas Spannung, zwar gibt es genügend Blutiges und ein interessantes Finale, dennoch erscheint vieles unausgegoren. Der Humor zündet nur teilweise, einige flache Gags, auch unter der Gürtellinie, wirken aufgesetzt und versuchen eher Lacher zu erzwingen. Viele Pointen funktionieren allerdings bemerkenswert gut, es gibt eine Vielzahl an Gags, die originell sind und aus der Situation heraus entstehen.
So geht Abe Forsythe´s Zombie Komödie leider hin und wieder die Luft aus, zu wenig innovative Ideen und eine häufig mutlose Herangehensweise schwächen den überwiegend guten Eindruck etwas. Dennoch besitzt „Little Monsters“ mehr Positives als Negatives und beschert den humorvollen Zombie-Fan einen kurzweiligen Film. Auch dank der sympathisch und toll aufspielenden Darsteller, wobei wie gesagt die Kids ihnen oftmals die Show stehlen. Den „Zombies Down Under“ fehlt etwas der Biss und die Originalität,aber irgendwie Spaß macht die Horror angehauchte Komödie dennoch.
Bild:
Ein überwiegend sehr scharfes Bild bekommt man auf der Blu-ray serviert. An Details mangelt es kaum und das Bild erscheint recht plastisch mit guter Tiefenwirkung. Die Farbgebung ist fast durchweg natürlich gehalten, selten wird sie durch ein paar Stilmittel, wie Farbfilter, etwas verfremdet. Ein ausgewogener Kontrast und satter Schwarzwert, runden das gelungene Bild ab.
Ton:
Auch tonmäßig hinterlässt die deutsche DTS-HD MA 5.1 Spur einen mehr als guten Eindruck. Wirkt vieles anfänglich noch frontlastig, auch wenn hin und wieder die Rears eingesetzt werden, so wird es zunehmend räumlicher, gerade wenn die Zombies ins Bild kommen. Dann wird es lebhaft und dynamisch, das ganze Boxenset wird einbezogen. Untermauert mit einer satten, aber nie aufdringlichen Bassunterstützung, gefällt die Abmischung. Für eine Horrorkomödie eine bemerkenswert gelungene Tonspur.
Extras:
- Interviews – Alexander England
- Interviews – Josh Gad
- Interviews – Lupita Nyongò
- Behind the Scenes
- Film Tipps
Testequipment:
JVC DLA-X35
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1
(Hartmut Haake)
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