Phil „CM Punk“ Brooks war bis 2014 einer der beliebtesten Stars, den die WWE je hervorgebracht hat, aber dann verkrachte er sich mit der Chefetage und schmiss aufgrund kreativer Differenzen hin. Seine Beliebtheit ist aber ungebrochen, bis heute schreien die Fans seinen Namen. Seitdem war aber CM Punk nicht mehr im Wrestling Ring, sondern versuchte sein Glück bei der UFC, wo er beide Kämpfe sehr unspektakulär verlor. Nun hat er den Schritt gewählt und versucht sich als Schauspieler. Sein Hauptdarsteller Debüt ist „Girl on the Third Floor“, welches auf diversen Horror Film Festivals sehr gut ankam. Die Frage ist natürlich, wird der Film auch die knallharte Filme.de Jury überstehen? Wir haben den Film für euch getestet und können ganz genau berichten.
Story:
Don will ein altes Haus renovieren, um so eine neue Heimat für sich und seine schwangere Frau zu schaffen. Er zieht schon mal vorab ein, damit er in Ruhe die Renovierungsarbeiten erledigen kann, doch dann geschehen merkwürdige Dinge und das Haus macht bei der Renovierung mehr und mehr Probleme. Als dann noch ein merkwürdiges Mädchen auftaucht, gerät die Situation im Haus außer Kontrolle, denn sie hat so schnell nicht vor, ihn in Ruhe zu lassen, mal wird das Ganze zum Kampf ums Überleben.
Eindruck:
Eindruck:Ich war zu WWE Zeiten ein riesen Fan von CM Punk, entsprechend war ich natürlich auch neugierig auf den Film, die Umstellung war aber nicht gerade einfach. Aus einem Mann, der sein Herz auf der Zunge hat und ohne Rücksicht auf Verluste sagt, was er denkt, ist hier ein recht braver, wenn auch stark tätowierter Milch Bubi geworden. An sich macht er seine Sache aber ganz ordentlich, da haben einige andere Ex Wrestler schon deutlich schlechtere schauspielerische Leistungen abgeliefert, zumal die auch, wie sich der Charakter von CM Punk entwickelt, im Verlauf recht cool ist und zum Schluss bekommt man dann auch das typische CM Punk Grinsen zu sehen, wie man ihn nicht anders kennt.
Der Film selbst spielt in erster Linie im Haus und ist recht ruhig erzählt. Sehr ruhig, vor allem die erste Hälfte zieht sich sehr. Die Gruselsequenzen haben an sich gute, aber leider kommen sie eher selten über gute Ansätze hinaus. Schön ist zwar, dass man hier handgemachte Effekte nutzt und die auch wirklich sehr gut aussehen, aber in Sachen Gruselfaktor verpufft vieles in der ersten Hälfte, da man sich auch mit einigen Belanglosigkeiten aufhält. Wobei aber gesagt werden muss, dass das Haus als Kulisse an sich ganz ordentlich genutzt wird, da hätte aber schon deutlich mehr kommen müssen.
Während der zweiten Hälfte bessert es sich zum Glück, auch wenn es nicht annähernd an Genre Größen wie z. B. „Amityville Horror“ rankommt. Sarah Brooks als durchgeknallte Femme Fatale macht ihre Sache wirklich sehr gut und kommt wirklich wunderbar Psycho rüber. Gleichzeitig wird es immer mysteriöser und die Spannung steigert sich auch. Man fängt an, fleißig mit dem Hauptcharakter mitzuraten, was sich da wirklich abspielt und CM Punk kommt hier auch schauspielerisch mehr und mehr in Fahrt. Man spürt zu jeder Sekunde, wie ihn die ganzen Probleme regelrecht annerven und ihn zur Verzweiflung bringen. Da er die meiste Zeit des Films auch nur alleine zu sehen ist, schafft er es tatsächlich, den Film gut zu tragen.
Hinzu kommen dann auch ein paar richtig gute Jump Scares und einigen sehr gute und auch sehr blutige Monster-Effekte, sodass sich der geneigte Gruselfan schon fragte, warum nicht gleich von Anfang an Stellenweise geht es auch so ab, dass es schon beim Zuschauen richtig weh tut.
Trieste Kelly Dunn den meisten bekannt aus „Banshee“ und groß auf dem Cover angekündigt ist, ist in erster Linie nur im letzten Drittel des Films zu sehen, sie macht ihre Sache ganz okay, muss sich aber jetzt weniger groß beweisen, wobei der Film dann sehr konfuse Ausmaße erreicht. Stellenweise musste ich an „American Horror Story“ denken, aber natürlich auch hier eher auf dem Level der schwächeren Staffeln, dafür geht es dann Goremäßig noch mal sowas von richtig ab, dass die FSK 16 Freigabe fast schon grenzwertig ist.
Trotzdem zum Schluss bleibt dann das Gefühl, dass es in der Summe ganz nett war, aber gleichzeitig fragt man sich: Mhmm war das jetzt alles?
Bild:
Das Bild von „Girl on the Third Floor“ ist stellenweise etwas weich gefiltert in Sachen Schärfe, sodass Details wie einzelne Poren nicht immer sichtbar sind, aber ansonsten bleibt es recht ordentlich. Einzelne Haare sind stets sichtbar. Die Farben sind recht kühl geraten, passt aber gut zur Optik. Trotz vieler dunkler Szenen gibt es kein Filmkorn und kein grieseln. Das Bild bliebt stets wunderbar sauber, wobei der Schwarzwert stellenweise nicht perfekt ist.
Ton:
Ton:Der englische und der deutsche Ton liegen in DTS HD Master 5.1 vor. Auf Referenzniveau ist keines der beiden Tonspuren, wobei vom Klang her ist der englische Ton besser. Beide Tonspuren haben eine sehr gute Kraft und guten Raumklang, aber der englische Ton bietet mehr Details, da im deutschen Ton die Dialoge deutlich dominanter abgemischt sind und so einiges an Details verschluckt werden. Die deutsche Sycnhro ist sehr übel. Wirkt stellenweise wie eine billige Pornosynchro, wo so ziemlich gar nichts passt, weder die Art zu sprechen noch die Klangfarbe ähnelt den Originalsprechern.
Extras:
- Trailer
Das Bonusmaterial hat leider nicht viel zu bieten, nur die üblichen Standarttrailer, was natürlich viel zu wenig ist.
Fazit:
„Girl on the Third Floor“ ist jetzt nicht wirklich mies, vor allem die zweite Hälfte des Films holt viel raus und hat recht gute gruselige Psycho-Momente, ohne aber an die Genregrößen heranzukommen. Die erste Hälfte zieht sich wie Hechtsuppe, also wer es schafft durchzuhalten, ohne abzuschalten, wird in der zweiten Hälfte wirklich gut belohnt, mit teilweise wirklich hervorragenden handgemachten Gore Effekten und einen überraschend schauspielerisch guten CM Punk. Es reicht aber in der Summe nicht aus, dass man sich den Film öfter anschauen möchte. Zum einmal anschauen reicht der Film aber ohne Frage. Man hätte hier definitiv mehr herausholen können.
(Pierre Schulte)
©Bilder und Trailer Tiberius Film/Sony Pictures Home Entertainment
