Friday Night Lights: Touchdown am Freitag – Blu-ray Review | Studio Hamburg Enterprise | 15.03.2020

1988 begleitete Autor HG Bissinger ein Highschool Football Team in Odessa Texas über die komplette Saison. Er wollte erzählen, was für ein Hype der Highschool Football in den USA hat. Das Ergebnis nannte er dann „Friday Night Lights“, was am Ende in den USA zu einem riesen Bestseller wurde. Regisseur Peter Berg hat das Buch gelesen und war so begeistert, dass er aus dem Stoff nicht nur einen Film gemacht hat, sondern auch eine TV-Serie. Beide, Film und Serie, wurden als Sprungbrett für viele junge Darsteller zu einer großen Karriere in Hollywood. Nachdem die Serie bei uns vor einer ganzen Weile auf Blu-ray erschienen ist, erscheint nun endlich auch der Film auf Blu-ray. Der Film „Friday Night Lights“ gilt bis heute nicht nur als eines der besten Highschool Filme, sondern auch als eines der besten Football Filme. Doch wird der Film seinem Hype gerecht? Wir haben den Film für euch getestet und können euch ganz genau berichten.

Story:

1988, in einer kleinen Stadt in Odessa Texas gibt es nichts Wichtigeres, als die örtliche Highschool Football Mannschaft, die Permain Panthers. Auf den Spielern lastet enormer Druck, spielen sie gut, werden sie wie Götter verehrt, doch läuft alles schief, kriegen sie den Hass einer ganzen Stadt zu spüren. Schule ist unwichtig, jeder hat nur für das Team da zu sein und die Mannschaft zu unterstützen und zu beglücken.1988 starten die Permain Panthers als Favorit in die Saison. Doch dann verletzt sich ihr wichtigster Spieler schwer. Die Saison scheint gelaufen, nur durch pures Glück schaffen sie es durch die Play-offs ins Finale, wo sie auf die ungeschlagenen körperlich überlegenen Dallas Carter Cowboys treffen. Doch mit dem Titel in greifbarer Nähe, fangen die Panthers an zu kämpfen, ohne Rücksicht auf ihre eigene Gesundheit, sind sie bereit auf dem Platz zu sterben, doch werden sie die überlegenen Cowboys besiegen?

Eindruck:

Gleich vorweg, ja der Film wird seinem Hype mehr als gerecht. Peter Berg hat aus dem Sachbuch Roman einen sensationelles episches Football Drama mit herausragenden Charakteren geschaffen. Auch wenn natürlich einige Sachen zwecks Dramaturgie verändert worden sind, bestes Beispiel ist natürlich das Ende, weil in Echt sind die Panthers schon im Halbfinale gegen die Cowboys angetreten und Punkte mäßig war es ein Spiel auf Augenhöhe, weniger wie im Film.

Im Buch ging man auch mehr ins Detail, was die einzelnen Charaktere angeht. Ebenfalls der Ausfall ihres Starspielers war im Film dramatischer als in der Vorlage, auch wenn es ohne Sache natürlich sehr heftig war. Das Buch kritisiert mehr, was den Umgang mit den Spielern angeht. Also rein von den Informationen her ist das Buch klar ausführlicher, dafür ist der Film von seiner Art intensiver. Die Charaktere sind klasse, jeder für sich authentisch, klar, basieren ja alle auf echte Personen und man merkt auch, dass Berg mit viel Respekt an die Vorlage rangegangen ist. Was die Charaktere durchmachen müssen, ist stellenweise sehr heftig, da gibt es ein Wechselbad der Gefühle, seien es Charaktere, die in ein tiefes Loch fallen, weil sie keine Unterstützung mehr erhalten und nicht in der Lage sind zurechtzukommen oder wie viele der Spieler kurz davor sind, vor dem enormen Druck zu zerbrechen. Das Ganze ist ein richtig packendes Drama, ohne ins Soaphafte abzudriften, etwas, dass bei der Serie zu „Friday Night Lights“ schon mal der Fall ist.

Der aus damaliger Sicht noch sehr junge Cast macht seine Sache hervorragend, egal ob Lucas Black, Garred Hedlund, Jay Hernandez oder Derek Luke. Alle könnten vom Typ her nicht unterschiedlicher sein, aber gemeinsam spielen sie klasse.

Man bekommt auch toll erklärt, was für eine enorme Maschinerie das Ganze ist, wodurch Billy Bob Thornton als Coach der Panthers noch mal so richtig brillieren kann. Er ist hier klar der Star des Films, liefert seine Rolle extrem viel Gefühl und man merkt auch, wie sein Charakter unter dem Druck, die richtigen Entscheidungen zu treffen, hin- und hergerissen ist.

Kommen wir aber nun zu den Football Szenen. Diese haben es in sich. Sie sind spannend, intensiv und dramatisch mit jeder Menge Gänsehaut. Das Finale, welches ja in Echt wie bereits erwähnt das Halbfinale war, hat es in sich und tut schon beim Zuschauen weh, wie die Panthers ohne jegliche Rücksicht auf ihren Körper kämpfen. Nicht nur taktisch kriegt man hier tollen Football zu sehen, auch in Sachen Stunts ist das ganz großes Footballkino. Herausragend in Szene gesetzt mit einem Ende, was selbst den Härtesten zu Tränen rühren wird.

Bild:

„Friday Night Lights“ hat natürlich schon einige Jahre auf dem Buckel, aber für das Alter ist das Bild wirklich sehr gelungen. Die Farben sind stilbedingt recht kühl, aber mit einer großartigen Schärfe so das Details wie einzelne Härchen und Poren gut sichtbar sind. Filmkorn oder Grieseln war nicht zu sehen.

Ton:

Der englische und deutsche Ton liegt in Dolby Digital 5.1 vor. Beim deutschen Ton sind die Dialoge kraftvoller abgeschmischt und mehr im Vordergrund zu hören. Beide Tonspuren bieten aber jeweils einen tollen Raumklang mit ordentlichen Details und auch sehr guter Kraft und sehr guten Bässen. Rauschen ist bei beiden Tonspuren nicht zu hören. Vom reinen Klang ist der deutsche Ton einen Ticken besser. In Sachen Synchro ist natürlich kein Südstaatenakzent zu hören, wodurch schon einiges an Atmosphäre verloren geht. In Sachen Stimmenfarben gibt es stellenweise auch schon einige starke Unterschiede, wobei es jetzt nicht so weit geht, dass man Ohrenkrebs kriegt.

Extras:

• Deleted Scenes
• Spieler-Kamera
• Behind the Scenes mit Tim McGraw
• Peter Berg kommentiert eine Filmszene
• Die Geschichte der Permian Panthers von 1988

Das Bonusmaterial ist komplett in SD und in 4:3. In der Summe etwas mehr als 30 Minuten. Die Making of Features und Blicke hinter den Kulissen ist jetzt nicht so interessant. Am interessantesten ist wohl das 23 Minuten Feature über das echte Team von 1988, wo die Beteiligten von damals zu Wort kommen, natürlich auch mit fleißig Original Szenen und Szenen aus dem Film, fast schon als direkten Vergleich.

Fazit:

Wer sich nur einen Hauch für Football interessiert, für den ist „Friday Night Lights“ Pflichtprogramm, eine tolle Story wie sie das Leben nicht besser schreiben kann, dazu intensive, dramatische und spektakuläre Football-Szenen. Wodurch der Film ohne Frage zu den ganz, ganz großen Sportfilmen gehört, bei dem man es aus heutiger Sicht kaum glauben kann, welche heute bekannte Stars hier in kleinen Rollen zu sehen sind. Der Film ist Gänsehaupt pur.

(Pierre Schulte)

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