Disney kündigt massive Umstrukturierungen an und Disney+ wird ab jetzt noch mehr gepusht! | Disney | 14.10.2020

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Disney musste dieses Jahr aufgrund der Pandemie so einige Defizite verbuchen. Nun reagiert das Unternehmen mit den Mickey Maus Ohren und kündigt einige Umstrukturierungen an. Diese werden einen Wandel des bisherigen klassischen Filmgeschäfts einläuten und wohl auch einige Opfer fordern.

Disney wurde, wie so viele andere Groß- und natürlich auch Kleinunternehmen, ebenfalls mit voller Wucht von dem Corona Virus getroffen. Dazu muss man wissen, dass Disney seine Einnahmen nicht nur aus Kinoproduktionen generiert. Der amerikanische Sportsender ESPN, gehört zu 80% zu Disneys hauseigenen TV-Sender ABC, durch den Ausbruch der Pandemie fielen diesem somit etliche Sportübertragungen zum Opfer. Dazu folgen die Umsatzeinbrüche und zeitweiligen Schließungen der weltweiten Themenparks, welche nun Massenentlassungen zu Folge haben, was unter anderem an den laufenden Betriebskosten dieser Parks liegt. Und schlussendlich kommen wir zu den Kinoproduktionen, die ebenfalls zu einem Stillstand gekommen sind und nun erst in ein, zwei und sogar drei Jahren ihre Premiere feiern werden.

Mulan Film 2020

Der einzige Lichtblick in dieser Krise ist der hauseigene Streamingsender Disney+. So entschied man sich bei Disney zu einem bisher einzigartigen Strategiewechsel in der Geschichte des Mäusekonzerns. Der für das Kino geplante Live-Action Titel „Mulan“ feierte seine Premiere auf Disney+. Diese doppelte Premiere musste aber auch doppelt bezahlt werden, einmal mit dem Abo Preis und einmal mit einem Zuschlag. Dazu punktet Disney natürlich auch mit ihren exklusiv produzierten Inhalten wie „The Mandalorian“ oder die angekündigten Marvel Serien wie „WandaVision“, „The Falcon and the Winter Soldier“ sowie noch etliche neue Serien zum Star Wars Franchise. Darunter auch die lang erwartete Obi-Wan Kenobi Serie. Der Tage lies Disney nun die nächste Bombe platzen. Pixars kommender Animationshit „Soul“ wird laut aktueller Informationen ebenfalls nicht ins Kino, sondern gleich im Dezember zu Disney+ kommen.

Der Streamingsender Disney+ war somit auch der einzige von vielen Geschäftszweigen, der gleichbedeutend mit seinem Zusatz „+“ auch ein Plus einfahren konnte. Dies führt nun zu einem Umdenken der Unternehmensführung. So kündigte man heute massive Umstrukturierungen an. Laut ersten Informationen sollen die Kreativteams der Top-Titel Produktionen ihr Augenmerk nun mehr auf die Entwicklung von exklusiv Inhalten für Disney+ konzentrieren. So sollen neue Streamininhalte entstehen, die man in drei Gruppen unterteilen will. Einmal den Aufbau des Disney+ eigenen Contents, dann die Zusammenfassung der Disney Studios: Disney Live Action und Walt Disney Animation Studios, Pixar Animation Studios, Marvel Studios, Lucasfilm, 20th Century Studios und Searchlight Pictures und letztendlich und als drittes Standbein den Sport.

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In einer Erklärung äußerte sich Disney CEO Bob Chapek mit folgenden Worten:

„Angesichts des unglaublichen Erfolgs von Disney+, haben wir unsere Pläne bezüglich des Direktkundengeschäfts nun beschleunigt, um unser Unternehmen neu zu positionieren und den Anteilseigner-Wert zu steigern, durch eine neue Wachstumsstrategie. Durch die Erstellung von neuen exklusiven Inhalten, die sich in ihrer Verbreitung von den bisherigen Vertriebskanälen unterscheiden wird, können wir die Inhalte dann so präsentieren, wie es sich die Verbraucher am meisten Wünschen und sind damit nun effektiver und flexibler in unserer Veröffentlichungspolitik. Unsere Kreativteams werden sich nun auf erstklassige Produktionen und neue Franchises konzentrieren. Das neue Global zentrierte Vertriebsteam wird dabei die Verteilung auf allen Plattformen, einschließlich Disney+, Hulu, ESPN+ sowie dem neuen internationalen Star Streaming-Service koordinieren und sich ebenfalls um die Monetarisierung kümmern.“

(Bob Chapek)

Laut CNBC scheint diese Umstrukturierung aufgrund eines der größten Anteilseigners Dan Loeb inspiriert worden zu sein. Dieser forderte die jährliche Dividende von drei Milliarden US Dollar umzuleiten, um neue Inhalte für Disney+ zu entwickeln.

Was bedeuten diese Änderungen nun letztendlich. Nun es war ja schon einige Zeit abzusehen, dass sich die Unterhaltungsbranche bzgl. Film und TV im Wandel befindet, dieser wurde ja bereits durch Netflix, Amazon und AppleTV+ eingeleitet. Dennoch wurden Kinoproduktionen immer noch wie ein heiliges Gut behandelt und blieben deswegen auch Kinos auch exklusiv vorbehalten. Was unter anderem an finanzielle Gründe hatte. Diesen Aspekt hat die Corona Pandemie nun schlichtweg von heute auf morgen verändert. Sei es durch Lockdowns, die Angst der Kinogänger vor Ansteckung und dem stetigen Ausbruch neuer Infektionsherde, die einem stetigen Auf und Ab unterliegen. Womit die zu erwartenden Einnahmen für die Studios schon Kursschwankungen an der Börse unterliegen. Das einzige Wachstum, das man in der Krise beobachten konnte, war bei den Streamingdiensten. Der Wandel kommt zwar nicht unerwartet, aber dass gerade ein Unterhaltungsriese wie Disney, der bisher auf das klassische Vertriebssystem beharrte, nun der erste ist der solche Umstrukturierungen ankündigt, ist nun doch eine Überraschung. Dies dürfte nun schlussendlich dazu führen, dass auch andere große Studios, dieser Strategie folgen werden. Was das im Allgemeinen für die Zukunft der Kinoketten und einzelner Kinos bedeuten wird, kann man sich aber selbst ausrechnen. Der digitale Veröffentlichungswandel zeichnete sich zwar bereits am Horizont ab, aber dass gerade ein Virus dafür verantwortlich sein wird, dass sich dieser Wandel so immens beschleunigt, damit hätte wohl niemand gerechnet. 

Quelle: collider.com

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