„Charade“ ein Genre-Mix Klassiker bestehend aus Krimi-, Thriller, Agenten-, Komödie- und Romantikelementen aus dem Jahre 1963 mit Cary Grant und Audrey Hepburn, sollte eigentlich jedem Cineasten bekannt sein. Wie schon bei dem Film „Indiskret“, welche ich der Tage hier hatte, führte auch hier Stanley Donen Regie. Wer diesen Klassiker aus vergangenen Tagen nicht kennt, sollte hier unbedingt weiterlesen, vielleicht kann ich diesem eine Perle vergangener Hollywood-Tage nahebringen. Allein der Cast sollte aber ein jeden Cineasten zur Sichtung bewege. Nach Rechteübergang auf Studiocanal beglückt uns das Studio mit einer Neu-Veröffentlichung dieses Klassikers. Wie sich der Film heutzutage schlägt und wie die Blu-ray geworden ist, möchte ich euch an dieser Stelle erzählen.
Inhalt:
Die junge Amerikanerin Regina Lampert beschließt just in ihrem Ski-Urlaub, sich von ihrem Mann scheiden zu lassen. Verblüfft fragt ihre Freundin nach dem Grund. Regina ist sich nicht mehr sicher, ob ihr Mann sie noch liebt oder sie ihn. Eigentlich weiß sie überhaupt sehr wenig von ihm, ist er doch dauernd unterwegs. Noch in Gedanken über ihre Beziehung, macht sie die kurze Bekanntschaft mit dem Amerikaner Peter Joshua. Zurück in ihrer Pariser Wohnung muss sie feststellen, dass diese komplett geräumt wurde. Nur ein paar Kleiderhaken im Schrank verraten noch, wo ihre Kleider hingen. Das dieses Räumkommando nicht noch den Putz von den Wänden mitgenommen hat, ist ein pures Wunder. Aber es kommt noch dicker für Regina, die französische Polizei teilt ihr mit, dass sie ihren Mann tot aufgefunden haben und es so aussah, als sei er auf der Flucht gewesen. Ebenso habe ihr Mann die komplette Einrichtung ihres Apartments verkauft. Nun versteht Regina die Welt nicht mehr und auch die 250.000 Dollar Erlös des Inventarverkaufs sind verschwunden. Am Abend taucht Peter Joshua unvermittelt in ihrer Wohnung auf, da er ja versprach, sich bei ihr zu melden. Dieser bringt die aufgelöste Regina erstmal in einem Hotel unter. Tags drauf versucht Regina in der amerikanischen Botschaft Hilfe zu bekommen. Dort eröffnet ihr Mister Bartholomew von der CIA, das ihr Mann 250.000 Dollar der amerikanischen Regierung veruntreut habe und sie doch wissen müsse, was mit dem Geld passiert sei. Doch Regina weiß rein gar nichts und so wird sie von Mister Bartholomew um ihre Mithilfe gebeten. Als wenn das alles nicht schon genug für die arme Regina wäre, heften sich auch noch mehrere Gauner an ihre Fersen. Und auch die Begegnung mit Peter Joshua scheint nicht so zufällig, wie sie anfangs glaubte. Nun beginnt für Regine eine wahrhaft gefährliche Jagd nach dem Geld und was noch gefährlicher ist, Reggie hat keine Ahnung, wem sie überhaupt noch trauen kann.
Meinung und Wertung:
Nachdem ich der Tage den Film „Indiskret“ im Player hatte, den ich eher so lala fand, freute ich mich darauf, den schon lange nicht mehr gesichteten „Charade“ einzulegen. Meine letzte Sichtung liegt schon einige, viele Jahre zurück, daher war ich gespann,t wie sich dieser mir heutzutage präsentiert. Auch wenn „Charade“ ebenfalls von Stanley Donen inszeniert wurde, so hat er doch ein besseres Tempo, den interessanteren Plot und den passenderen Cast. Hier hat Regisseur Donen ein wesentlich besseres Händchen gehabt. Angeführt durch Cary Grant und Audrey Hepburn, finden sich noch Walter Matthau, James Coburn und George Kennedy im Film ein. „Charade“ ist ein sehr spaßiger Mix aus Krimi, Thriller, Agentenfilm, Romantik und der damals beliebten Screwball-Comedy. Besonders die Elemente Krimi, Thriller und Agentenfilm wurden in bester „Alfred Hitchcock“ Manier verpackt und dies, obwohl der Meister seine Finger nicht im Spiel hatte. Dazu gesellen sich sehr unterhaltsam-lustige Dialoge, komisch-skurrile Szenen und Twists, die man nicht so einfach vorhersehen kann. Die Riege der damaligen Top Darsteller ist mit sichtlich viel Spaß dabei. Wie es sich gehört offenbart sich erst am Schluss, wer auf welcher Seite steht. Der von Herrn Henry Mancini komponierte Score und das eingängige Titellied unterstützen den Film als Agentenkomödie wunderbar. Wo viel Licht, gibt es bekanntlich auch ein paar Schatten. Diese sind aber erfreulich klein, so gibt es ein paar Längen, die den Film aber nicht allzu lange aufhalten. Dem erfahrenen Zuschauer stellen sich ein paar Ungereimtheiten, die aber auch nicht wirklich ins Gewicht fallen. Sprich, die Schattenseiten sind verschwindend gering und verhindern nicht einen vergnüglichen Fernsehabend.
Kommen wir wie gehabt zum Fazit: „Charade“ ist auch heute noch unbestritten ein Genre-Mix Klassiker erster Güte. Mit einem tollen Cast, der zu jeder Zeit auch seine Spielfreude dem Zuschauer vermittelt. Ein James Coburn oder ein Walter Matthau spielen entgegen ihrer sonstigen dargestellten Figuren und beweisen, dass sie sich auch fernab ihrer bekannten Rollen sehr gut agieren können. Cary Grant und Audrey Hepburn spielen auf gewohnt hohem Niveau, die Chemie stimmt einfach und Cary Grant gibt obendrein noch eines seiner eher selten gesehenen „geschnittenen Gesichter“ zum Besten. Der Film ist wirklich ziemlich gut gealtert oder eher gesagt, er altert eher sehr langsam. Erst heute sind mir ein paar kleinere Längen aufgefallen, ebenso gab es zwei, drei Logiklücken, die aber nicht störend wirkten und zu keiner Zeit meinen Filmgenuss getrübt hätten. Somit kann man ohne Zweifel „Charade“ immer noch als sehenswerten Klassiker bezeichnen, der in einem Zuge mit den Werken von „Alfred Hitchcock“ genannt werden darf.
Kleiner Fun-Fact am Rande: Drei Jahre später drehte Regisseur Stanley Donen einen weiteren Film im Stil von „Charade“. Mit „Arabeske“ schuf er ebenfalls einen Genre-Mix mit Gregory Peck und Sophia Loren in den Hauptrollen, welcher seine enorme Ähnlichkeit mit „Charade“ nicht verleugnen kann. Dennoch ist „Arabeske“ kein müder Abklatsch, sondern ebenfalls ein sehr empfehlenswerter Klassiker.
Habt ihr den Film gesehen, wie habt ihr ihn empfunden, hat er euch gefallen, bejubelt ihr ihn oder fandet ihr ihn bescheiden, wenn nicht sogar schlecht? Teilt es uns in den Kommentaren mit.
Bild:
Das Bild ist für einen Film aus dem Jahre 1963 sehr gut geworden. Wobei man sagen muss das es Qualitativ keinen Unterschied zwischen der Erst-, Zweit- und dieser Neuauflage gibt. Die Farben erstrahlen frisch, die hell/dunkel Kontraste sind stets ausgewogen und auch der Schwarzwert stimmt. Die Schärfe hat im Vergleich zur DVD enorm zugelegt. Ein tolles Bild zu einem tollen Film, mit etwas Luft nach oben, wenn man Charade im Vergleich zum ähnlich alten Film „Goldfinger“ sieht. Filmkorn ist vorhanden, aber zu keiner Zeit störend.
Ton:
Der Ton liegt jeweils in: Deutsch PCM 1.0 und Englisch PCM 1.0 vor. Die Dialogverständlichkeit ist durchwegs gegeben, es wird nichts durch Nebengeräusche überlagert. Ebenfalls ist mir kein störendes rauschen aufgefallen. Trotzdem hätte man sich bei dem Ton, doch noch etwas mehr Mühe geben können.
Extras:
- sind keine vorhanden
(Marc Maurer)
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