Attraction 2 – Invasion – Blu-ray Review – Steelbook | Capelight Pictures | 20.03.2020

Story:

Als vor drei Jahren in Chertanovo ein Raumschiff abstürzte, veränderte es das Leben der Menschen nachhaltig. Gerade für Julia Lebedewa, die mit einem Alien recht intensiven Kontakt hatte, ist das Leben nicht mehr wie es war. Julia, die eine Beziehung zu einem Außerirdischen pflegte, verfügt mittlerweile über besondere Fähigkeiten. Davon möchte auch das Militär profitieren und so muss Julia sowohl einige Untersuchungen wie Tests über sich ergehen lassen. Dazu werden zusätzlich die Technologien aus dem Wrack erforscht. Allerdings kehren die Außerirdischen plötzlich zurück, diesmal kommt nicht nur ein vermeintlich kleines Raumschiff. Die Bewohner ahnen noch nicht, was ihnen erneut bevorsteht.

Eindruck:

Im Jahr 2017 überraschte der russische Regisseur Fjodor Bondartschuk mit dem Sci-Fi Film „Attraction“, der visuell beeindruckend daherkam, aber inhaltlich häufig etwas Spannung vermissen ließ. Dennoch gelang Bondartschuk ein recht sehenswerter Film, der in sich abgeschlossen wurde, aber eine Option für eine Fortsetzung offen hielt.

In diesem Jahr erschien dann „Attraction 2 – Invasion“, der wieder unter der Regie von Bondartschuk entstand. Mit deutlich mehr Budget toppt er den ohnehin optisch tollen ersten Teil deutlich. Für Schauwert ist also erneut gesorgt. Nun wie sieht es mit den Figuren und der Story aus, hier wurde ebenfalls ordentlich nachgelegt! Sicherlich erreichen die Dialoge selten Hollywood Niveau, auch die Story ist recht simpel gehalten, aber das gibt es bei der amerikanischen Konkurrenz ebenfalls recht häufig, gerade in diesem Genre.

Im Gegensatz zu „Independence Day“ von Roland Emmerich, in dem die Akteure teils übermenschlich über sich hinauswachsen, bietet  Bondartschuk in „Attraction 2 – Invasion“ definitiv bodenständige Figuren, das wirkt nicht nur ehrlicher, sondern macht das Ganze glaubhafter.

Die Story ist ruhiger als es der reißerische Titelanhang vermuten lässt. Der Film beleuchtet die Figur Julia sowie ihr Umfeld und legt Wert auf den Charakteraufbau. Die Akteure machen es insgesamt mehr als ordentlich und selten wirkt es, ich sag mal, befremdlich für Hollywood verwöhnte Augen. Das Setting, die ganze Ausstattung ist hochwertig und bietet einen passenden Look, der schlichtweg begeistert. Natürlich merkt man das höhere Budget auch anhand der Tricktechnik, die vielfach eine atemberaubende Wirkung besitzt.

Fazit:

Fazit, ich bin etwas hin- und hergerissen. Fange ich bei Teil 1 an, der oft kritisiert wurde. Gerade in Bezug auf die darstellerische Leistung, wie auch die Dialoge, empfanden es viele recht gewöhnungsbedürftig. Doch als kleinen Vergleich: vor nicht allzu langer Zeit kämpften z.B. japanische oder koreanische Filme mit ähnlichen Problemen für westliche Sehgewohnheiten. Dennoch stieg die Fangemeinde stetig an und die Qualität der Produktion verbesserte sich von Film zu Film, das typische Overacting wurde weniger, die Teils amüsant wirkenden Dialoge wurden geschliffener. Daher sollte man nicht nur Teil 1 sondern auch „Attraction 2 – Invasion“ eine Chance geben, weil die Filme nicht nur solide gemacht sind. Nein, sie bieten wirklich einen interessanten Blickwinkel und setzen nicht einfach auf Daueraction und coole Sprüche. Wer seine Erwartungen hinsichtlich des Angesprochenen reduzieren kann, wird mit einem eindrucksvollen Film belohnt, dessen imposante Bilder und beachtliche Kameraführung sich nicht hinter US-Produktionen verstecken muss.

Beim Storytelling hapert es bisweilen noch etwas, der ruhige Aufbau der Figuren gelingt nicht immer und wirkt hin und wieder unausgegoren. Dadurch schleichen sich bis ca. zur Mitte des Filmes ein paar Längen ein, die aber mit vielen ansehnlichen Bildern recht gut kompensiert werden. Zum Finale hin nimmt nicht nur der Actionanteil zu, ebenfalls die Effektrate steigt an, die eine ungemein faszinierende Wucht auf der Leinwand hinterlässt.

„Attraction 2 – Invasion“ ist eine kleine Sci-Fi Perle, die es Wert ist, gesehen zu werden. Weil er einen recht frischen Ansatz bietet, wodurch er sich von den bekannten, eben oftmals schematisch inszenierten Alien Invasionsfilmen, bemerkenswert abhebt. Auch wenn hier nicht immer alles rund und flüssig erzählt wird, so besitzt „Attraction 2 – Invasion“ seinen eigenen und sehr sehenswerten Charme.

Capelight spendiert „Attraction 2 – Invasion“ zudem ein schickes Steelbook, das optisch bestens zum Film passt und mit glanzvollen Artwork begeistert.

Bild:

Meistens wirkt alles kühl bläulich, mit teils grünlicher Note versehen. Das passt allerdings perfekt zum Gezeigten und bietet eine passende Atmosphäre. Selten gibt es eine wärmere Farbgebung, die uns aber eine willkommene Abwechslung beschert. Die Gesichter der Akteure bleiben meistens neutral und werden durch die Filterung selten beeinflusst. Die Schärfe ist enorm hoch und zeigt eine Fülle an Details, dazu ein ausgewogener Kontrast und satter Schwarzwert. Vom Bild her habe ich nicht annähernd etwas zu beanstanden, das ist einfach klasse!

Ton:

Recht dynamisch spielt die DTS-HD MA 5.1 Tonspur auf. Sie bietet in Actionreichen Szenen ordentlich Druck und füttert alle Speaker enorm. Dazu mit vielen gekonnt direktionalen Effekten versehen, untermauert mit kräftigem Bass, entsteht ein beachtliches Hörerlebnis. Die ruhigen Momente klingen ausgewogen und ziehen ebenfalls das gesamte Boxenset sehr häufig effektiv mit ein.

Extras:

• Promo Featurette
• Teaser
• Trailer 1-3
• Filmtipps

Testequipment:

JVC DLA-X35
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1

(Hartmut Haake)

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