Der Film „Mutant River – Blutiger Alptraum“ erschien am 02. Juli 2020 auf DVD und Blu-ray sowie digital im Handel und hier gibt es das Review:
Jeden Monat werden wir regelrecht überschwemmt mit neuen Horror-Streifen, vor allem im Heimkino-Sektor. Die meisten Titel sind dann doch eher unterste Schublade und nicht der Erwähnung wert. Jetzt hatte ich wieder das fragliche Vergnügen, einen dieser Streifen zu sichten. Ob mich „Mutant River – Blutiger Alptraum“ überzeugen konnte oder nur wieder eine von vielen Gurken ist, das erfahrt ihr wie immer in den folgenden Zeilen.
Story:
Die jungen Liebespaare Mark (Mark Mckirdy) und Kat (Kate Davies-Speak) sowie Sophie (Natalie Martins) und Ben (Matt Swales) wollen ein paar romantische Tage in einem Narrowboat auf den Kanälen des englischen Hinterlands verbringen. Doch als sie mit einem anderen Kahn kollidieren, kippt plötzlich die gelassene Stimmung. Denn in einem einheimischen Pub kommt es zu einer unangenehmen Konfrontation mit den verärgerten Personen des anderen Kahns. Dies sollte aber nur ihre geringste Sorge sein, denn schon bald stehen sie auf der Speisekarte von hungrigen Fischmutanten, die sich über die Gruppe hermachen…
Meinung und Wertung:
Der Horrorfilm „Mutant River“ von Regisseur Charlie Steeds („Labyrinthia“) ist ein Vertreter, wie sie es zu Tausenden schon gibt und immer wieder geben wird. Steeds bewegt sich auf den typischen Genrepfaden, die er wirklich zu keinem Zeitpunkt verlässt. Dies hat zur Folge, dass sich der Zuschauer kontinuierlich fragt, wo habe ich das schon mal gesehen, nur eben in gut. Dadurch kann der Film auch keinerlei Spannung oder wirkliche Schockmomente aufbauen, sondern dümpelt lieber in den Fahrwassern aller gängigen Genre-Klischees herum, ohne wenigstens eigene Ambitionen vor-zuheucheln. „Mutant River“ beginnt wie jeder zweite Horrorstreifen, mit zwei genervten Liebespärchen, die einfach nur entspannte Tage verbringen wollen und dabei irgendwo auf streitsüchtige „Einheimische“ treffen, nur, um dann später alle als Monsterfutter enden zu lassen. So weit so bekannt. Nur wenn man schon keine eigenen Ideen hat, dann sollte man es wenigstens mit Humor versuchen und das Ganze nicht unnötig in die Länge ziehen (und das gilt für den kompletten Film).
„Mutant River“ beginnt sehr langatmig und kommt erst durch das Erscheinen der Fischmutanten so richtig in Fahrt, dann wird das Pacing aber konstant hochgehalten. Die Gewaltspitzen werden fortan kontinuierlich in die Höhe geschraubt und das Kunst-Blut fließt in Strömen. Auch wenn diese Szenen sehr amateurhaft geschnitten und inszeniert sind, werden Gore-Heads dennoch ihren Spaß dabei haben. Noch dazu kann das relativ unverbrauchte Setting überzeugen und liefert ein paar schöne Bilder des Kanals.
Das war es dann aber auch schon wieder an positiven-Merkmalen, die ich dem Film nicht absprechen kann.
Denn die Dialoge sind plump, die Schnitte fragwürdig und die Darsteller, naja nennen wir es mal solide. Die eher unbekannten Hauptdarsteller agieren hölzern und plappern, als würden sie die Dialoge von einer Tafel ablesen. Das Schreien und Angst-haben hingegen, machen sie ganz ordentlich. Die Fischmutanten kann man optisch durchgehen lassen, doch ihre Bedrohlichkeit ist nicht sonderlich berauschend. Die Kameraarbeit ist solides Handwerk und der Schauplatz eben typisch für einen Genre-Beitrag, dieser finanziell eher mageren Größenordnung. Ja, was soll ich noch schreiben, denn eigentlich ist „Mutant River“ sein Geld nicht wert, aber andererseits gibt es doch noch viel schlimmere Vertreter im Horror-Genre.
Fazit:
Null-acht-fünfzehn-Horror von der Stange und keine Bereicherung für das Genre oder dem Zuschauer. Dann doch lieber „The Hills haves Eyes“ (Das Original) oder einen anderen Monster/Slasher oder was auch immer Film. „Mutant River“ ist spannungsarm, ideenlos und für Genreliebhaber eine reine Enttäuschung. Das einzig Nennenswerte ist die deftigen Gore-Szenen, diese sind zwar nicht besonders gut inszeniert aber dafür reichlich vertreten. Für Zwischendurch ganz okay, aber dennoch verschwendete Zeit.
Danke für Eure Aufmerksamkeit und danke für Eure Lesezeit.
(Thomas P. Groh)
©Bilder und Trailer Tiberius Film/Sony Pictures Home Entertainment – Alle Rechte vorbehalten!