Gabriel „Fluffy“ Iglesias ist in Deutschland regelrecht unbekannt, in den USA gehört er aber mit zu den Top Stars der Stand Up Comedy, seit über einem Jahrzehnt ist er nicht nur mit seinen Stand Ups sehr erfolgreich, er ist dort auch Dauergast als Synchronsprecher in unzähligen Filmen wie „Operation Nussknacker“, „Coco“ oder „Ferdinand“.Es treibt ihn aber nun mehr und mehr auch als Schauspieler vor die Kamera, und nun hat Netflix ihm seine eigene Comedyserie geschenkt, die er auch mit produzieren darf.
Inzwischen ist die erste Staffel auf Netflix gestartet und eine zweite Staffel wurde bereits bestätigt.
Story:
Mr. Iglesias ist Lehrer an einer kleinen High-School. Mit viel Herz sorgt er sich um die Kids, damit sie nicht in die falsche Spur geraten, aber der Stellvertretene-Direktor will die Kids von der Schule haben, weil sie seine Quoten kaputt machen. Doch mit viel Coolness, Lässigkeit und Humor, versucht Mr. Iglesias stets eine Lösung zu finden und des Öfteren wird das etwas chaotisch.
Eindruck:
Die erste Staffel beinhaltet 10 Folgen zwischen 26 und 31 Minuten und die Folgen stehen mehr oder weniger alle für sich, wobei Ereignisse aus vorherigen Folgen mal erwähnt werden, es ist jetzt aber nicht unbedingt erforderlich, alle Folgen zu sehen, um die einzelnen Folgen zu verstehen. Die Staffel selbst ist voll und ganz auf Gabriel Iglesias zugeschnitten, wie in seinen Stand Ups kommt er stets sehr authentisch, super sympathisch und mit viel Spaß bei der Sache rüber. Vom Style her ist es eine Multikamera Sitcom, mit Fake-Lachen im Hintergrund und es ist auch überraschend seicht. Keine Sexjokes (okay bis auf einer im Finale) oder extreme Rassenjokes werden rausgehauen, sondern alles kommt recht dezent mit gutem Wortwitz rüber, ohne auch nur übertrieben zu werken. Wobei es einige Latino Witze gibt und mit entsprechenden Klischees gespielt werden, das ist man aber auch schon aus den Stand Ups von Gabriel Iglesias gewohnt.
Aber durch seine seichte Art hat das Ganze schon die Atmosphäre einer klassischen alten Sitcom wie aus den 80ern oder Anfang der 90er. Einzig im Finale wird auf irre lustige Weise das F-Wort benutzt, aber das war es dann auch mit reinem Erwachsenenhumor. Dazu gibt es auch immer wieder ein paar kleine alltagstypische ernste Themen, welche innerhalb der Folgen angesprochen werden, die einen außerdem ein bisschen zum Nachdenken anregen und auch aktuelle Themen werden angesprochen.
Der Humor ist aber klar im Vordergrund. Durch die ganze High School Atmosphäre erinnert es auch sehr viel an die alte Serie „Das Leben und Ich“, nur, dass hier die Lehrer im Zentrum stehen und die Schüler weniger.
Die Gagdichte ist wirklich ordentlich und natürlich werden Gabriel Iglesias fleißig Bälle zugeworfen, die er gekonnt zu nutzen weiß, er zeigt tollen lässigen Körpereinsatz, imitiert Stimmen nach, wie man es aus seinen Stand Ups her kennt. Seine Sprüche sind wirklich klasse und sorgen für dauerhaft gute Laune. Er hat selbstverständlich die meisten Lacher auf seiner Seite. Klar, auch wenn die Serie zum größten Teil eine One-Man-Show von Gabriel Iglesias ist, schafft er es aber auch, seine Co-Stars gut in Szene zu setzten, vor allem mit der kleinen Cree Cicchino und mit Jacob Vargas harmoniert er richtig klasse. Sie sorgen nicht nur jeweils zusammen für fleißig, lustige Dialoge, sondern auch einige sehr witzige Slapstick-Momente gemischt mit lustigen One-Linern.
Auch der Rest des namenhaften Casts macht ihre Sache sehr gut und ist mit viel Spaß bei der Sache, aber man merkt am Ende, Gabriel Iglesias ist der Star der Serie. Iglesias hat auch kein Problem sich selbst auf die Schippe zu nehmen und spielt so mit seinen eigenen Klischees und seinem privaten Werdegang, um entsprechend wirklich klasse Jokes zu liefern.
Einen Cliffhanger zum Schluss gibt es nicht und das Serienende wäre ein wirklich sehr guter und runder Abschluss gewesen. Trotzdem kann man nun gespannt sein, was die zweite Staffel abliefern wird.
Fazit:
Die zehn Folgen lassen sich wirklich sehr gut gucken. Klar, sie können nicht mit den großen Titeln wie „Friends“ oder „The Big Bang Theory“ mithalten, aber zum lockeren Anschauen und für Gute-Laune-haben eignet sich die Serie wirklich hervorragend und ist auch definitiv für die ganze Familie geeignet. Gabriel „Fluffy“ Iglesias ist einfach ein super sympathischer Comedian, den man einfach sofort gern hat. Dazu eignen sich die Folgen definitiv auch zum immer wieder anschauen. Absoluter Geheimtipp unter den Comedyserien.
(Pierre Schulte)
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