Am 2. Juli 2021 kommt „Monty Python auf hoher See (Dotterbart)“ als 3-Disc Limited Collector’s Edition im Mediabook in den Handel und wir haben das Review dazu:
Story
Dank nicht gezahlter Steuern wird der Pirat Dotterbart verhaftet. Doch er hat einen riesigen Schatz vergraben, dessen Versteck er natürlich nicht preisgibt. Alle Bemühungen der Royal Navy, die Koordinaten seines verborgenen Goldschatzes in Erfahrung zu bringen, scheitern kläglich. So wendet man eine tückische List an und erhöht seine Strafe auf 140 Jahre, wohl wissend, dass Dotterbart nichts weiter bleibt, als auszubrechen. Der Ausbruch gelingt natürlich und die Royal Navy bleibt ihm auf den Fersen. Dotterbart macht sich inzwischen mit seinem Sohn Dan auf den Weg zu seinem Schatz. Dazu hilft ihm seine alte Crew und ein gekapertes Schiff. Durch ein Missgeschick fällt der Goldschatz allerdings in die Hände der Royal Navy, denen jetzt wiederum der Pirat Dotterbart auf den Fersen ist.
Eindruck
Monty Python auf hoher See ist kein waschechter Monty Python Film, Regie führte Mel Damski. Der Irrtum beruht unter anderem darauf, dass drei der Monty Python Mitglieder hier eine Nebenrolle erhielten. Nebenbei erwähnt, liest sich der Cast mehr als ordentlich, denn mit Peter Boyle, Marty Feldman, Tommy Chong, Cheech Marin oder auch David Bowie, gibt es eine Vielzahl an bekannten Gesichtern in dieser Piratenfilmparodie. Nicht zu vergessen die drei Monty Python Mitglieder Eric Idle, John Cleese und Graham Chapman. Wobei letzterer am Drehbuch mitgearbeitet hat. Somit ist es theoretisch, teilweise doch ein Monty Python Film.
Die Piratenparodie von Mel Damski, welche auch unter dem Titel „Dotterbart“ bekannt ist, nimmt sich augenzwinkernd dem Seeräuber-Genre an. Die simple Story um Dotterbart, der ausbricht und sich auf den Weg zu seinem Schatz macht, ist natürlich nur Mittel zum Zweck. Hier werden Piratenklischees komplett auf den Kopf gestellt, der raue Umgangston auf dem Schiff ebenfalls und auch die Royal Navy wird hier alles andere als souverän skizziert. Die Inszenierung ist gelungen, die Kulissen sind ordentlich und mehr als zweckmäßig, sie wirken authentisch und erinnern an die guten alten Piratenfilme.
Fazit, Monty Python auf hoher See, versucht natürlich den Humor von Monty Python zu kopieren, das gelingt ihm allerdings nur bedingt. Obwohl ein Mitglied am Drehbuch mitwirkte, fehlt irgendwie der letzte Biss. Es gibt zwar eine Vielzahl an guten Szenen, dessen Dialoge und Wortwitz den Monty Python Filmen gerecht werden, doch vieles wirkt zu erzwungen, recht harmlos und auch mal einfach nur flach. Amüsant ist „Dotterbart“ dennoch, auch wenn nicht jeder Gag sitzt. Wer den skurrilen und schrägen Witz der berühmten Monty Python Truppe mag, der wird hier ebenfalls gut unterhalten.
Denn man hat sich redlich Mühe gegeben und das nicht nur beim Setting oder den Kostümen. Viele Figuren wurden herrlich überdreht skizziert, sodass es eine Freude ist, den unterschiedlichen Charakteren zuzuschauen. Angefangen bei der trinkfesten Queen, bis hin zu Dotterbart´s Sohn Dan, der nicht nur sehr intelligent, sondern eigentlich von Beruf Gärtner ist. Natürlich sind bei der Royal Navy keine Frauen erlaubt, aber auch das Problem wird gelöst. Eine kleine Seeschlacht beherbergt der Film auch, mit interessanter, wie verrückter Anleitung. „Monty Python auf hoher See“ punktet mit tollem Cast und ideenreichen Witz, dessen Umsetzung nicht immer geglückt ist, aber keinen Schiffbruch erleidet. Freunde des schrägen Humors werden zweifellos ihren Spaß haben, mit diesen durchgeknallten Piraten.
Ebenfalls Spaß macht die Mediabook Veröffentlichung des Filmes von Capelight Pictures. In gewohnt toller Qualität, mit einem prima Artwork auf dem Cover, bekommt man nicht nur die HD-Premiere von „Monty Python auf hoher See“, sondern auch eine Bonus Blu-ray mit „Not The Messiah: He‘s a very naughty Boy“ dazugelegt. Das ist nicht nur eine nette Zugabe, sondern ein echter Leckerbissen für Monty Python Fans. Die obligatorische DVD fehlt natürlich genauso wenig, wie das ansehnliche und höchst informative Booklet. Was soll ich sagen, wie gewohnt, ein beispielhaftes Mediabook, nicht nur im Preis Leistungsverhältnis!
Bild
Das Filmkorn ist recht fein aufgelöst und für einen Film dieses Alters, ist die Schärfe bemerkenswert ausgefallen. Gerade in den Nahaufnahmen verblüfft diese mit vielen Details und manches sieht relativ plastisch aus. Zudem erscheint alles farblich sehr kräftig, vermittelt aber dennoch einen passenden, wie filmischen Eindruck. Ein guter Kontrast und ein ebensolcher Schwarzwert, bescheren ein wirklich ansprechendes Bild. Zwar versumpft hier und da etwas in sehr spärlich ausgeleuchteten Szenen, aber insgesamt ein wirklich tolles Bild. Kurzum, eine äußerst geglückte HD Premiere, ich bin begeistert.
Ton
Die Stereospur ist natürlich nichts im Vergleich zu den heutigen 5.1 Abmischungen. Nun, das war zu erwarten und sie ist aber alles andere als zweckmäßig. Die Dialoge klingen sauber, der Score umhüllt das Gezeigte dezent, oftmals fast räumlich. Ohne, dass dabei die Stimmen ins Hintertreffen geraten. Das ist besser als gedacht und reicht für diesen schrägen, wie dialoglastigen Film komplett aus. Daher eine mehr als solide Vorstellung, die dem Film gerecht wird. Übrigens, da der Film erstmals ungekürzt erscheint, gibt es ein paar Szenen im O-Ton mit deutschen Untertiteln. Das Sounddesign beeinträchtigt der Wechsel nicht und ich empfand es auch nicht als störend. Abgesehen davon ist ja unter den Extras die deutsche Kinofassung als Alternative zu finden. Apropos Extras, auf der Bonus Blu-ray Disc gibt es „Not The Messiah: He‘s a very naughty Boy“ mit einer exzellenten DTS-HD MA 5.1 Spur.
Extras
- Deutsche Kinofassung
- Deutscher Trailer
- Kinotrailer
- 24 seitiges Booklet
- Bonus Blu-ray:
· Not The Messiah: He‘s a very naughty Boy
Testequipment
JVC DLA-X35
SONY KD-77AG9
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1
Hier erhältlich:
- Dotterbart – Monty Python auf hoher See (3-Disc Limited Collector’s Edition im Mediabook)
(Hartmut Haake)
© Bilder und Trailer: Capelight Pictures – Alle Rechte vorbehalten!