Ende Februar kam „Monark“ in den Handel und wir haben das Review für die PS5 dazu:
Seit dem 25.02.2022 können sich Strategie-Liebhaber auf das neueste JRPG namens „Monark“ freuen, welches vom Unternehmen FuRyu veröffentlicht wurde. Ich gebe zu, ich bin eine absolute Niete in Sachen Strategie, aber als ich alleine schon das Cover des Spiels sah und dann noch hörte, es ginge um Dämonen und Schüler einer japanischen Akademie, war ganz klar, das möchte ich spielen! Somit gibt es nun von mir das PlayStation 5 Review. Neben der PS5 ist Monark auch für die PS4, die Nintendo Switch und den PC erhältlich.
Wir starten die Geschichte in der Shin Mikado Academy. Dort breitet sich aus dem Nichts ein mysteriöser Nebel in und um die Akademie aus, der unbezwingbar scheint und Lehrer samt Schüler wahnsinnig werden lässt. Auch unser namens- und emotionslos wirkender Protagonist leidet unter Amnesie. In Monark spielt das menschliche Ego eine große Rolle. Es macht aus wer wir sind und welche Eigenschaften wir besitzen. Zu Beginn sprechen wir mit einer hübschen Dame namens Sora Jingu, welche wie die Schulleiterin auf mich wirkte. Hier geben wir unserem jungen Charakter einen Namen und machen danach eine Art Persönlichkeitstest. Es empfiehlt sich an dieser Stelle wahrheitsgemäß zu antworten. Auf diese Weise erhalten wir nämlich ein Ergebnis, mit dem man sich selbst gut identifizieren kann.
Bei der Auswertung des Tests wird uns ein Diagramm mit den sieben Todsünden angezeigt und welche Todsünde überwiegt. Warum? Weil es in Monark hauptsächlich um eben diese sieben Todsünden geht. In der Otherworld herrschen neben den Daemons, sieben Paktträger, die titelgebenden „Monarks“. Um die Akademie vom dunklen Nebel zu befreien, und die Mitschüler und Lehrer zu retten, gilt es die sieben Monarks zu zerstören. Wie der Name schon sagt, haben die Paktträger ein Bündnis mit einem Dämon geschlossen und spiegeln eine Todsünde wieder. Wir müssen also irgendwie in die Otherworld gelangen, um die Paktträger, deren Ideal sich in einem Kristall manifestiert hat, zu besiegen. Wie das funktioniert? Na wie alles heutzutage, mit Technik! Wir besitzen ein schickes Smartphone, mit dem wir Zugriff auf das Spielmenü haben. In diesem werden Widgets wie zum Beispiel die Map, unsere aktuellen Quests oder ein Lexikon zum Nachlesen der einzelnen Schritte aufgelistet.
Einige Ecken der Shin Mikado Academy sind befreit vom Nebel. Erkunden wir jedoch Flure in denen sich der Nebel befindet, klingelt unser Telefon und wir können Anrufe aus der Otherworld annehmen. Finden wir einen Haufen mit gestapelten Smartphones in einem der Klassenzimmer vor, ermöglicht es uns dieser, in die düstere Welt zu reisen. Während der Erkundung der nebeligen Gänge des Schulgebäudes, sollten wir immer auf unsere MAD-Anzeige achten. Erreicht diese 100% landen wir nämlich in der Krankenstation der Academy und müssen von dort neu starten. Mithilfe von Items können wir die Anzeige etwas reduzieren, um mentale Stabilisierung zurückzugewinnen.
Zurück zu dem Haufen Smartphones. Nimmt man dort einen Anruf entgegen, startet die Reise in die Otherworld und wir befinden uns auf einem kleinen 3D-Spielfeld. Nun beginnt der Kampf gegen die Daemons oder Paktträger und es kommen Taktik und Strategie ins Spiel. Da wir zuerst angreifen dürfen, können wir uns gut überlegen wie wir unsere Charaktere am besten positionieren, um so Reichweiten zu berücksichtigen und keinen Treffer vom Gegner zu erhaschen. Nach und nach schließen sich uns Verbündete an, zwischen denen wir wechseln können. Platzieren wir unsere Figuren richtig, greifen nicht nur der aktuell gesteuerte Charakter, sondern auch der nächste Gehilfe in Reichweite, an. Das ist cool, denn auf diese Weise erhält unser Gegenüber mehr Schaden.
Wir benötigen zum kämpfen hohe Werte, um Buffs zu bekommen, welche unsere Kampffertigkeiten verbessern. Aber aufgepasst, manche Skills schaden uns selbst, in dem sie uns Lebenspunkte abziehen oder die MAD-Anzeige steigen lassen. Erreicht die Anzeige hier 100%, verliert unser Charakter komplett seinen Verstand und greift wahllos an. „Arts“ benötigen zur Nutzung Lebenspunkte, „Authorities“ steigern die Verrücktheit. Es gilt also die Fähigkeiten gezielt einzusetzen, die Werte unserer Verbündeten zu beobachten, und strategisch zu Spielen, ungefähr so wie beim Schach. Da unsere Charaktere im Kampf coole Outfits erhalten und aussehen, als tragen sie eine majestätische Rüstung oder Krone, liegt der Vergleich zum Schach nahe. Verlieren wir einen Kampf, starten wir wieder neu in der Krankenstation und müssen erneut zur Quest laufen. Zum Glück sind die Wege aber nicht allzu weit.
Ist der Kampf gewonnen, zum Beispiel ein Hauptkampf gegen einen Paktträger, wird deren Kristall zerstört. Anschließend folgt eine kurze Anime-Sequenz in welcher die jeweiligen Beweggründe des Paktträgers erläutert werden. Danach können wir sogar irgendwie nachvollziehen, warum das Bündnis eingegangen wurde. Der Sieg bringt uns Erfahrungspunkte und das Ego steigt in gewissen Bereichen der Todsünden. Es bleibt also spannend, welche Todsünde am Ende überwiegt und ob die Einschätzung zu uns Spielern passt. Ein Grund, das Spiel zu beenden. Fähigkeiten können wir in unserem Fähigkeitenbaum einsehen, erweitern und verbessern. Dies sollte auch vor jedem Kampf getan werden. Allgemein lösen wir durch die Kämpfe Konflikte oder zwischenmenschliche Beziehungen und versuchen stets zu helfen um zum Ziel zu gelangen.
Beim Erkunden der Academy finden wir in manchen Klassenzimmern verrückt gewordene Schüler oder hinterlassene Notizen. Es bietet sich also an, Mithilfe der Notizen Rätsel um die Beziehungen der Schüler zu lösen. Hatte ich schon erwähnt, dass wir einen niedlichen Begleiter haben, der uns hilft? Ein schwarzer Stoffhase namens Vanitas, der uns mit seinen in Alliterationen und in Reimen sprechenden Sätzen minimal auf die Nerven geht, steht uns im Nebel bei. Mit seiner Hilfe können Items gekauft oder in einzelne Bestandteile zerlegt werden. Also ist er trotz leichtem Nerven hilfreich und außerdem sehr süß gestaltet worden. Allgemein sehen die Charaktere mit ihren typischen Schuluniformen schon recht gut aus, auch wenn sie nicht ganz so farbenfroh gestaltet wurden. Was Grafik und Emotionen angeht wäre aber noch Luft nach oben gewesen, denn unsere 3D-Freunde wirken ein wenig altbacken. Sie wirken, durch fehlende Mimik oder Gestik, etwas kühl. Unser Hauptcharakter hat keine eigene Stimme, das führt zu unfreiwilliger Komik, da er in Konversationen nur den Mund öffnet und schließt.
Positiver ist dafür die Musik, die in wirklich jeder Situation passend ist. Actiongeladen bei Kämpfen, witzig und fröhlich in so mancher Konversation. Nicht zu vergessen das Opening. Die Titelmusik und der kleine Anime der hier läuft, sind klasse. Der Zeichenstil kann sich sehen lassen und die Melodie ist super ergreifend. Wieder habe ich mich beim Mitwippen ertappt, da die gefühlvolle Klavier-Sinfonie sehr ins Ohr geht. Die Steuerung erschien mir sehr flüssig und auch die Dialoge sind gut umgesetzt. Düster und horrormäßig wird es, wenn wir die Schulgänge erkunden. Der Nebel wirkt mysteriös und unheimlich, genau wie die verrückten Schüler die sich darin befinden.
Allerdings ist das Schulgebäude innen sehr trist designend. Es fehlen Details, was dazu führt, das alles irgendwie gleich aussieht. Durch die fehlende deutsche Lokalisation ist die Zielgruppe des Spiels deutlich minimiert. Es gilt also, japanisch zu können oder die englische Sprache gut zu beherrschen, sonst sitzt man leider etwas hilflos vor der PlayStation.
Fazit
Wer jetzt Lust bekommen hat, mit Monark zu starten, um herauszufinden welche Todsünde bei sich selbst überwiegt, oder den Mitschülern und Lehrern der Shin Mikado Academy helfen möchte, der sollte sich das Spiel zulegen. Für Strategie-Liebhaber ist Monark ohnehin sehr geeignet, auch wenn zu Beginn eher wenig Kampf und mehr Lesen angesagt ist. Die englische Sprache sollte man gut beherrschen, da keine deutsche Lokalisation vorhanden ist. Kleine Randinfo, die Entwickler der Shin Megami Tensei Reihe haben hier mitgewirkt, heißt also, wenn ihr diese Spielreihe schon toll fandet, werdet ihr Monark sicher auch mögen. Ein ergreifender Opening-Song lässt Otaku-Herzen höher schlagen und das Charakterdesign wird mit Sicherheit für zahlreiche Cosplays sorgen.
Pro:
- strategische Kämpfe, gut überlegt Fähigkeiten einsetzen
- gute Musik
- Opening Soundtrack und kurzes Anime-Video
- einzelnes Charakterdesign, trotz wenig Farbe jeder einzigartig
- flüssige, nicht zu komplizierte Steuerung
Contra:
- keine deutsche Sprachausgabe oder Untertitel
- etwas emotionslose Charaktere mit wenig Gestik und Mimik
- Schuldesign, Klassenzimmer und Flure wenig detailliert
Hier erhältlich:
- Monark (PS5) Deluxe Edition
- Monark (PS4) Deluxe Edition
- Monark (Nintendo Switch) Deluxe Edition
(Liesa Hölger)
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