Memoir of a Murderer – Blu-ray Review | Busch Media Group | 31.05.2021

Memoir of a Murderer Film 2021 Blu-ray Review Trailer Artikelbild

Am 4. Juni 2021 kommt „Memoir of a Murderer“ auf Blu-ray, auf Blu-ray als Limited Edition auf DVD und digital in den Handel und wir haben das Review dazu:

Story

In der Jugend litt Byung-su unter seinem gewalttätigen Vater, als Teenager begehrt er dann auf und tötet ihn. Fortan bringt er Menschen um, von denen er glaubt, dass sie es verdient haben. In einem gekauften Bambuswald vergräbt er seine Leichen. Ein Autounfall von Byung-su stellt sein Leben auf dem Kopf, eine Kopfverletzung verursacht eine Demenz. Seine Erinnerungen beginnen zu verblassen, er beginnt ein Tagebuch auf dem Laptop zu führen und nimmt seine Arbeit als Tierarzt wieder auf. Er kümmert sich um seine Tochter, wie sie auch um ihren dementen Vater. Als plötzlich die Leiche einer jungen Frau die Kleinstadt beunruhigt, kommen in Byung-su Zweifel auf. War er der Täter und erinnert sich nicht mehr oder gibt es einen anderen.

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Als er zufällig einen Auffahrunfall begeht, steht der Kofferraum des angefahrenen Wagens offen, er entdeckt Blut neben dem Fahrzeug. Der Fahrer möchte keine Daten austauschen, er behauptet das Blut stamme von einem Tier das er gejagt hat und fährt weiter. Byung-su vermutet, er ist ebenfalls ein Serienkiller und meldet das Autokennzeichen der örtlichen Polizei. Das Ergebnis ist überraschend, der Wagen gehört dem Polizisten Tae-ju, der sich auch gleich bei ihm meldet und nochmals bestätigt, es handele sich um Wild in seinem Kofferraum. Allerdings bleibt Byung-su skeptisch, noch skeptischer, als der Polizist beginnt, sich mit seiner Tochter zu verabreden. Daneben verwirren ihn die zunehmenden Wissenslücken, die immer häufiger auftreten. Es fällt Byung-su permanent schwerer, richtig einzuordnen, was Realität ist und was nicht. Es gelingt ihm zwar Indizien zu finden, die seine Theorie bestätigen, das Tae-ju ein Serienkiller ist. Allerdings glaubt ihm kaum jemand und er befürchtet, seine Tochter wird das nächste Opfer von Tae-ju.

Eindruck

Der Regisseur Won Shin-yeon drehte mit „Memoir of a Murderer“ einen packenden Thriller. Die Geschichte um einen dementen Serienkiller, der in dem Polizisten einen anderen vermutet, ist grandios inszeniert. Frei nach dem Motto, ein Schurke erkennt seinesgleichen, lässt er Byung-su dessen Erinnerungen stetig verblassen, ihn versuchen, den Polizisten zu überführen. Die Inszenierung ist großartig. In trostlosen Bildern wird die Stadt und ihre Umgebung abgebildet. Kameratechnisch sehr imposant eingefangen, gibt es trotz der düsteren Thematik, fast traumhafte Bilder.

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Sol Kyung-gu, der den alternden und erkrankten ehemaligen Serienkiller spielt, bietet eine herausragende Performance. Sobald ihn seine Erinnerungen im Stich lassen, dann, wenn es am unpassendsten scheint, spielt er so ergreifend, dass der Zuschauer förmlich mitleidet. Sein Gegenüber, der junge Polizist wird von Kim Nam-gil dargestellt, sein Spiel ist ebenfalls sehr bemerkenswert. Mit einer ausdrucksstarken Mimik weiß man nie genau, woran man bei ihm ist. Er macht es dem Zuschauer gekonnt schwer, hinter seine Fassade zu blicken. Ist er der Killer oder nur ein aufstrebender und eitler Polizist.

Fazit, „Memoir of a Murderer“ ist ein derart faszinierender Film, der es versteht eindrucksvoll mit dem Zuschauer zu spielen. Dieses Thriller-Drama fesselt einen von Beginn an, die brutalen Morde von Byung-su schockieren absolut und dennoch hat man Mitleid mit ihm, denn seine Erkrankung macht ihm arg zu schaffen, ein annähernd normales Leben zu führen. Der Film schildert erschreckend realistisch was passiert, wenn man seinen Gedanken nicht mehr trauen kann und die riesige Herausforderung, damit zu leben.

„Memoir of a Murderer“ ist recht unspektakulär erzählt, mit ruhigem Tempo, spinnt der Regisseur seine Geschichte. Legt extrem viel Wert auf die beiden Hauptcharaktere, verleiht ihnen Tiefe, verrät aber nie zu viel von ihrer Persönlichkeit. Er verkauft uns den ehemaligen Serienkiller, mit seiner schweren Erkrankung so glaubwürdig, dass man minütlich mitfiebert, ob es ihm gelingt das Rätsel um Tae-su zu lösen. Er platziert sehr intelligent immer wieder einige Momente in dem Film, an denen der Zuschauer Bedenken hat, ob die Sichtweise von Byung-su überhaupt wahr ist. Ebenso die Figur des jungen Polizisten Tae-su, der zwar einen arroganten und doppeldeutigen Eindruck hinterlässt, man aber auch nie genau weiß, ist er der Täter oder ist alles nur ein Hirngespinst von Byung-su.

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Und wie gern würde ich auf einige einzigartige Momente in diesem Film eingehen, aber das würde euch nur der Spannung berauben. Denn „Memoir of a Murderer“ ist wahrhaftig einer der besten südkoreanischen Filme, die ich gesehen habe und ihr solltet ihn unvoreingenommen genießen. Mit unbarmherziger Spannung, verliert man sich in den Kosmus von Byung-su. Die düstere und beklemmende Story, mit ihren kontroversen Figuren, welche von den Darstellern exzellent gespielt werden, das ist ganz großes Kino. Dazu eine packende Inszenierung, die es schafft mit der Wahrnehmung des Zuschauers zu spielen, wobei man sich selber immer mehr zu hinterfragen beginnt, was ist Wirklichkeit und was nicht. Byung-sus perspektivlosen Kämpfe gegen die eigenen Sünden und das Vergessen, lassen den Zuschauer definitiv nicht kalt.

„Memoir of a Murderer“ ist zweifellos ein grandioser Film, der regelrecht Sympathie für einen an Demenz erkrankten Serienkiller entfacht. Der Zuschauer allerdings, wird diesen Film garantiert nicht vergessen. Weitere Informationen bekommt ihr auf der Webseite www.buschmediagroup.com oder den Kanal www.facebook.com/buschmediagroup.

Bild

Das Bild ist im Film überwiegend kühl gehalten, durchzogen von ein paar warmen und natürlich wirkenden Momenten. Der Schwarzwert schwankt, selten sieht er satt aus, meistens muss man sich mit einem dunklen Grau zufrieden geben. Angesichts des stilisierten Bildes, passt das Gezeigte aber sehr gut. Die Schärfe ist durchgehend auf hohem Niveau und bietet ein detailreiches Bild. Der Kontrast ist ausgewogen und in Summe, bekommt man ein zum Thema sehr harmonisches Bild.

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Ton

Die DTS-HD MA 5.1 Spur überzeugt am meisten bei dem gelungen arrangierten Score, dieser wird raumfüllend von den Lautsprechern abgebildet. Ansonsten dominieren in dem Film die Dialoge, die stets gut zu verstehen sind. In den dynamischen Sequenzen des Filmes geht es zwar druckvoller zur Sache, aber ein Feuerwerk sollte man nicht erwarten. Dennoch wird das gesamte Boxenset ordentlich integriert, zusätzlich mit einigen guten Umgebungsgeräuschen, wird ein ansprechendes mittendrin Gefühl vermittelt. Auch hier, thematisch passt das Gehörte bestens, auch wenn die Abmischung bisweilen zahm erscheint. So ertönt die Tonspur dennoch recht dynamisch und untermalt die bemerkenswerten Bilder sehr stimmig.

Extras

  • Filmtipps

Testequipment
JVC DLA-X35
SONY KD-77AG9
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1

Hier erhältlich:

  • Memoir of a Murderer (Blu-ray)
  • Memoir of a Murderer (Blu-ray Limited Edition)
  • Memoir of a Murderer (DVD)
  • Memoir of a Murderer (Digital)

(Hartmut Haake)
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