Filmbeschreibung von „Unterm Birnbaum – DEFA“
Der Film „Unterm Birnbaum – DEFA“, basierend auf der gleichnamigen Novelle von Theodor Fontane, ist ein eindringliches Meisterwerk des deutschen Kinos, welches in der Zeit der DDR von der DEFA produziert wurde. Der Film, unter der Regie von Rainer Simon, bietet eine filmische Interpretation von Fontanes Literatur, die die Abgründe der menschlichen Natur erforscht. Dieses Werk erzählt die Geschichte des Gastwirtsehepaars Hradscheck, das in finanziellen Nöten steckt und sich entschließt, einen Mord zu begehen, um an das Vermögen eines Gastes zu kommen. Der Titel bezieht sich auf den Birnbaum neben dem Gasthaus, unter dem das Opfer, ein polnischer Kaufmann, begraben wird.
Handlung
Im Zentrum der Geschichte steht Abel Hradscheck, der Gastwirt des kleinen Dorfes Tschechin, der gemeinsam mit seiner Frau Ursel in finanzielle Schwierigkeiten gerät. Als ein vermögender polnischer Kaufmann, Szulski, im Gasthaus übernachtet, fasst Hradscheck den mörderischen Plan, Szulski zu ermorden und sich sein Vermögen anzueignen. Nachdem der Mord erfolgt ist, versteckt Hradscheck die Leiche unter dem Birnbaum. Doch die Last der Tat und die Angst vor Entdeckung beginnen, auf dem Ehepaar zu lasten. Während Abel Hradscheck nach außen hin die Fassung zu wahren versucht, wird Ursel zunehmend von Schuldgefühlen und Alpträumen geplagt. Der Verdacht in der Dorfgemeinschaft wächst, und ein Katz-und-Maus-Spiel mit der Gerechtigkeit beginnt.
Filmkritik
„Unterm Birnbaum – DEFA“ zeichnet sich durch seine detailgetreue Inszenierung und die atmosphärische Dichte aus, die den Zuschauer in das ländliche Milieu des 19. Jahrhunderts versetzt. Die Regiearbeit von Rainer Simon schafft es, Fontanes literarische Vorlage in beeindruckenden Bildern zum Leben zu erwecken und dabei die psychologische Tiefe der Charaktere zu erfassen. Die Darstellungen von Armin Mueller-Stahl als Abel Hradscheck und Jenny Gröllmann als Ursel sind besonders hervorzuheben, da sie es schaffen, die Zerrissenheit und die inneren Konflikte ihrer Figuren glaubhaft auf die Leinwand zu bringen.
Die filmische Umsetzung bleibt dabei stets treu zum Geist der Vorlage und betont die tragischen Aspekte der Handlung sowie die moralischen Fragen, die sie aufwirft. Die dunkle, bedrückende Atmosphäre des Films, unterstrichen durch die effektvolle Kameraarbeit und den sorgfältig gewählten Einsatz von Musik, trägt entscheidend zur Wirkung des Films bei. Nicht zuletzt ist es die subtile Betrachtung der menschlichen Natur, die „Unterm Birnbaum – DEFA“ zu einem zeitlosen Werk macht, das auch heute noch betrachtet und diskutiert werden kann.
Daten und Fakten
Erscheinungsjahr | 1978 |
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Länge | 89 Minuten |
Altersfreigabe | nicht spezifiziert |
Regie | Rainer Simon |
Drehbuch | Rainer Simon |
Genre | Drama / Historienfilm |
Basiert auf | Novelle „Unterm Birnbaum“ von Theodor Fontane |
Liste der Schauspieler
Schauspieler | Rolle |
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Armin Mueller-Stahl | Abel Hradscheck |
Jenny Gröllmann | Ursel Hradscheck |
Kurt Böwe | Pfarrer |
Jürgen Heinrich | Szulski |
Elsa Grube-Deister | Jeschke |
Ulrich Thein | Zeisig |
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- Einblick in die deutsche Filmgeschichte und ihre kulturelle Bedeutung.
- Brillante darstellerische Leistung von Armin Mueller-Stahl und Jenny Gröllmann.
- Eine fesselnde Handlung, die bis zum Schluss spannend bleibt.
- Die filmische Umsetzung einer der bekanntesten Novellen Theodor Fontanes.
- Meisterhafte Regie von Rainer Simon.
- Atmosphärische Tiefe und detailgetreue Inszenierung des 19. Jahrhunderts.
- Eine ausgezeichnete Möglichkeit, das Verständnis von moralischen und psychologischen Themen in der Literatur zu erweitern.
- Die Musik und Kameraarbeit tragen zur einzigartigen Stimmung des Films bei.
- Ein tiefgehendes Porträt menschlicher Charaktere in außergewöhnlichen Umständen.
- Eignet sich hervorragend für Liebhaber der klassischen Literatur und des historischen Dramas.