Filmkritik: This is not Berlin
Die Mitte der 1980er Jahre ist eine Zeit des tiefgreifenden politischen und sozialen Umbruchs in der ganzen Welt gewesen, darunter auch in Mexiko-Stadt. Genau in dieser brodelnden Metropole beginnt die Geschichte des Filmes „This is not Berlin“, der in die dunklen, pulsierenden Untiefen der Underground-Szene der Stadt eintaucht. Regie führte Hari Sama, der gemeinsam mit Rodrigo Ordóñez und Max Zunino das Drehbuch schrieb. Der Film entwirft ein fesselndes Bild einer Jugendkultur, die sich zwischen Rebellion, Identitätssuche und sexueller Erkundung bewegt.
Die Handlung von „This is not Berlin“ folgt dem siebzehnjährigen Carlos (dargestellt von Xabiani Ponce de León), der sich in der Welt der Schule und Familienproblemen verloren fühlt. Sein Leben nimmt eine dramatische Wendung, als er und sein bester Freund Gera (José Antonio Toledano) in die Underground-Kunst- und Musikszene von Mexiko-Stadt eingeführt werden. Dort treffen sie auf neue Ausdrucksformen, Freiheiten und auch Gefahren.
Handlung und Inhalt
Der Film nutzt die pulsierende Nachtszene von Mexiko-Stadt als Kulisse, um eine Geschichte über das Erwachsenwerden, persönliche und sexuelle Identität zu erzählen. In einem lebensverändernden Sommer stürzen sich Carlos und Gera in eine Welt, die so weit entfernt von ihrem bisherigen Leben liegt. Angezogen von der Freiheit, der Musik und der Aussicht, sich selbst zu entdecken, beginnen sie, ihre Identitäten, Überzeugungen und sexuellen Orientierungen zu hinterfragen.
„This is not Berlin“ ist gleichzeitig ein scharfer Kommentar zu Themen wie Homophobie, politischem Aktivismus und der Suche nach Zugehörigkeit. Der Film schafft es, die Nostalgie der 80er Jahre mit zeitlosen Fragen der Jugend und des Heranwachsens zu verbinden. Regisseur Hari Sama gelingt es meisterhaft, die rohe Energie und das Lebensgefühl dieser Epoche auf die Leinwand zu bannen.
Filmkritik
Die Regie von Hari Sama ist bildgewaltig und authentisch zugleich. „This is not Berlin“ zeichnet sich durch seine visuelle Kraft und Atmosphäre aus, die den Zuschauer direkt in die rauchigen Clubs und lebhaften Straßen von Mexiko-Stadt zieht. Die Darstellungen – besonders von Xabiani Ponce de León und José Antonio Toledano – sind intensiv und überzeugend, was der Geschichte zusätzliches Gewicht verleiht.
Der Soundtrack des Films, der eine Mischung aus Punk, New Wave und elektronischer Musik der 80er Jahre bietet, dient nicht nur als Hintergrundmusik, sondern als treibende Kraft, die den emotionalen Zustand der Charaktere weiter verstärkt. Dieser Aspekt, zusammen mit dem authentischen Produktionsdesign, trägt entscheidend zur Immersion in die Epoche bei.
Dennoch, „This is not Berlin“ kann, durch seine manchmal unstrukturierte Erzählweise und das gelegentliche Abgleiten in klischeehafte Darstellungen, polarisieren. Die Stärke des Films liegt jedoch in seiner Fähigkeit, eine tiefgreifende Betrachtung über die Suche nach Identität, Freiheit und Zugehörigkeit anzubieten, die weit über die spezifische Epoche hinausgeht, in der er sich abspielt.
Daten und Fakten
Erscheinungsjahr | 2019 |
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Länge | 115 Minuten |
Altersfreigabe | Nicht spezifiziert |
Regie | Hari Sama |
Drehbuch | Hari Sama, Rodrigo Ordóñez, Max Zunino |
Genre | Drama, Coming-of-Age |
Liste der Schauspieler
Schauspieler | Rolle |
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Xabiani Ponce de León | Carlos |
José Antonio Toledano | Gera |
Mauro Sanchez Navarro | Rita |
Kassandra Ciani | Nico |
Hari Sama | Esteban |
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- Fesselnde Erzählung über Jugend, Identität und Freiheit.
- Bildgewaltige Inszenierung der 1980er Mexiko-Stadt Underground-Szene.
- Überzeugende Darstellungen von Xabiani Ponce de León und José Antonio Toledano.
- Eindrucksvolle musikalische Untermalung, die die Atmosphäre des Films verstärkt.
- Eine tiefgründige Auseinandersetzung mit Themen wie Homophobie und politischem Aktivismus.
- Eine nostalgische Zeitreise mit zeitlosen Fragen und Herausforderungen des Erwachsenwerdens.