Filmkritik: „Taekwondo“
„Taekwondo“ ist ein argentinischer Film aus dem Jahr 2016, der die Grenzen zwischen Freundschaft und Liebe auslotet. Unter der Regie von Marco Berger und Martín Farina entfaltet sich eine Geschichte, die sowohl die körperliche Nähe als auch die emotionalen Spannungen zwischen einer Gruppe von Männern in den Vordergrund stellt. In dieser Filmkritik gehen wir tiefer auf die Handlung, den Inhalt und die Besonderheiten des Films ein, um ein umfassendes Bild zu vermitteln.
Handlung und Inhalt
Im Zentrum der Erzählung steht Fernando, dargestellt von Lucas Papa, der seine männlichen Freunde zu einem entspannten Sommerurlaub in sein Haus einlädt. Die Gruppe teilt eine Leidenschaft für das Taekwondo, doch der Sport dient mehr als Hintergrundkulisse, denn im Vordergrund stehen die dynamischen Beziehungen und die sich langsam entwickelnden Gefühle, besonders zwischen Fernando und Germán, gespielt von Gabriel Epstein, die mehr füreinander empfinden könnten, als zunächst gedacht.
Im Laufe des Films werden die Zuschauer Zeugen, wie die Gruppe von Männern gemeinsam Zeit verbringt, sich in sportlichen Aktivitäten misst und tiefgründige Gespräche führt. Besonders auffällig ist die Natürlichkeit, mit der der Film die Nacktheit und die körperliche Nähe der Protagonisten darstellt, ohne dabei voyeuristisch zu wirken. Es entsteht ein offener Raum, in dem sich die Charaktere frei ausdrücken und entfalten können.
„Taekwondo“ zeichnet sich durch seine langsam aufbauende Spannung aus, die durch lange, stille Momente und bedeutungsvolle Blicke zwischen den Charakteren verstärkt wird. Die subtile Annäherung zwischen Fernando und Germán bildet das emotionale Zentrum des Films und lädt zur Reflexion über die Natur von Männlichkeit und Intimität ein.
Filmkritik
Die Regisseure Marco Berger und Martín Farina haben es geschickt verstanden, eine Atmosphäre der Intimität und des Verlangens zu schaffen, ohne dabei die Charaktere oder ihre Geschichten zu übersexualisieren. Die cinematografische Umsetzung nutzt die idyllische Landschaft und die sommerliche Stimmung, um eine fast schon traumhafte Kulisse zu erzeugen, in der sich die Handlung entfaltet. Die Leistungen der Hauptdarsteller, insbesondere die Chemie zwischen Lucas Papa und Gabriel Epstein, tragen maßgeblich zur Glaubwürdigkeit und Tiefe der emotionalen Verbindungen bei.
Ein bemerkenswerter Aspekt des Films ist die Darstellung männlicher Homosozialität, die fern von jeglichen Stereotypen bleibt. Der Film fordert die traditionellen Konzepte von Männlichkeit heraus und zeigt eine Form der Nähe und des Verständnisses, die in der gesellschaftlichen Wahrnehmung männlicher Beziehungen selten thematisiert wird.
Trotz der Stärken könnte „Taekwondo“ einige Zuschauer durch sein langsames Erzähltempo und die minimalen Konflikte herausfordern. Jedoch ist genau dies ein Spiegel des realen Lebens, das oftmals nicht durch dramatische Ereignisse, sondern durch kleine, bedeutende Momente geprägt ist.
Daten und Fakten
Attribut | Details |
---|---|
Erscheinungsjahr | 2016 |
Länge | 112 Minuten |
Regie | Marco Berger, Martín Farina |
Drehbuch | Marco Berger |
Genre | Drama, Romanze, Sport |
Altersfreigabe | Nicht spezifiziert |
Liste der Schauspieler
Schauspieler | Charakter |
---|---|
Lucas Papa | Fernando |
Gabriel Epstein | Germán |
Nicolás Barsoff | … |
Francisco Bertín | … |
Arturo Frutos | … |
Ariel Nuñez Di Croce | … |
Juan Manuel Martino | … |
Darío Miño | … |
Taekwondo online schauen & kaufen
- Einzigartige Darstellung der Männlichkeit und der komplexen Beziehungen zwischen Männern.
- Atmosphärisch dichte Inszenierung mit einer authentischen Sommerstimmung.
- Starke schauspielerische Leistungen mit einer beeindruckenden Chemie zwischen den Hauptdarstellern.
- Ein herausfordernder Blick auf die subtile Entwicklung von Freundschaft zu Liebe.
- Erfrischend offene Auseinandersetzung mit körperlicher Nähe und Intimität.
- Ein beeindruckendes Kinoerlebnis abseits typischer Hollywood-Stereotypen.
- Eine feinfühlige, zu Herzen gehende Handlung, die zum Nachdenken anregt.
- Ideal für Zuschauer, die tiefe, bedeutungsvolle Geschichten schätzen.
- Ein wichtiger Beitrag zur LGBTQ+-Filmkultur.