Im historischen Drama „Stella Cadente“ (auf Deutsch „Fallender Stern“) taucht der Zuschauer in einen wenig erforschten Abschnitt der spanischen Geschichte ein – die kurze Amtszeit von Amadeo I. von Spanien. Der Film, inszeniert von Luis Miñarro, bietet eine einzigartige und zugleich kontroverse Darstellung dieser Periode, die sowohl in ihrer visuellen Aufmachung als auch in ihrer Narration weit von dem abweicht, was man gemeinhin von einem Historienfilm erwartet.
Handlung & Inhalt
Die Geschichte beginnt im Jahr 1870, mit der Ankunft von Amadeo I. aus dem Haus Savoyen in Spanien, wo er nach der abdankung von Königin Isabel II zum König gekrönt wird. Der Film folgt Amadeo bei seinem Versuch, sich in einem für ihn fremden Land zu behaupten, das von politischen Intrigen, Machtkämpfen und einer Ablehnung gegenüber dem neuen Monarchen geplagt wird. „Stella Cadente“ konzentriert sich jedoch weniger auf die politischen Ereignisse dieser Ära, sondern mehr auf die persönlichen Kämpfe Amadeos, seine Einsamkeit, Entfremdung und seinen Wunsch nach Verständnis und Liebe in einer ihm feindlich gesinnten Umgebung.
Filmkritik
Luis Miñarros Ansatz, diese historische Figur und Epoche zu porträtieren, ist unorthodox. Durch eine Mischung aus Authentizität und Surrealismus, gepaart mit einer markanten visuellen Ästhetik, hebt sich der Film stark von traditionellen Historiendramen ab. Die Kameraarbeit und die bildliche Komposition sind bemerkenswert, schaffen es, den Zuschauer in eine Welt zu entführen, die sowohl schön als auch befremdlich wirkt. Miñarro verwebt historische Fakten mit künstlerischer Freiheit, um Emotionen und innere Konflikte zu veranschaulichen, statt sich auf die chronologische Darstellung von Ereignissen zu konzentrieren.
Die Darstellungen, insbesondere von Àlex Brendemühl als Amadeo, sind tiefgehend und nuanciert. Brendemühl gelingt es, die Zerrissenheit und Verletzlichkeit der Hauptfigur überzeugend darzustellen. Auch die Nebenrollen sind mit viel Liebe zum Detail besetzt und bringen die exzentrische Atmosphäre des Hofes zum Vorschein. Dennoch mag diese kühne Interpretation nicht jedermanns Geschmack treffen. Die langsamen Erzähltempo und die manchmal überwältigende Symbolik können für Zuschauer, die eine traditionellere Geschichtsdarstellung bevorzugen, abschreckend wirken.
Daten und Fakten
Erscheinungsjahr | 2014 |
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Länge | 105 Minuten |
Altersfreigabe | k.A. |
Regie | Luis Miñarro |
Drehbuch | Luis Miñarro, Sergi Belbel |
Genre | Historiendrama |
Produktionsland | Spanien |
Sprache | Spanisch, Italienisch |
Liste der Schauspieler
Schauspieler | Rolle |
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Àlex Brendemühl | Amadeo I. |
Lola Dueñas | Die Königin |
Lorenzo Balducci | Der Liebhaber |
Alex Batllori | Der Diener |
Bárbara Lennie | Die Dame des Hofes |
Lluís Serrat | Der Geist |
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- Einzigartige Darstellung historischer Ereignisse mit einem Mix aus Realität und Surrealismus.
- Beeindruckende visuelle Ästhetik, die den Zuschauer in eine andere Welt entführt.
- Überragende schauspielerische Leistungen, vor allem von Àlex Brendemühl.
- Eine unkonventionelle Interpretation des Genres Historiendrama, die zum Nachdenken anregt.
- Der innovative Ansatz in der Erzählweise bietet eine frische Perspektive auf bekannte historische Figuren.
- Eine tiefgründige Betrachtung von Themen wie Einsamkeit, Macht, und menschlichen Verlangen.
- Eine ausgezeichnete Wahl für Liebhaber des spanischen Kinos und Fans von Kunstfilmen.
- Ein umfassender Blick auf eine wenig bekannte Periode der spanischen Geschichte.
- Der Film ermutigt zur Diskussion über die Rolle und das Schicksal von Monarchen in der Geschichte.
- „Stella Cadente“ bietet eine einzigartige Kombination aus historischer Dokumentation und künstlerischer Vision.