Shoah: Ein Eindringliches Meisterwerk aus der Filmgeschichte
Claude Lanzmanns Dokumentarfilm „Shoah“ gehört zu den erhabensten Werken der Filmgeschichte. Er spiegelt auf eindringliche Weise die Dunkelheit der Holocaust-Erfahrung wider. Der Film erzählt nicht nur schockierende Überlebensgeschichten des Völkermords während des Zweiten Weltkriegs, sondern zeichnet sich auch durch seine bemerkenswerte Herangehensweise an das Erzählen von Geschichten aus. Ohne den Gebrauch von Archivmaterial konzentriert sich der Regisseur stattdessen auf Interviews und zeitgenössische Besuche an Stätten, an denen die Gräueltaten stattfanden.
Die Handlung von Shoah
„Shoah“ stellt kein traditionelles Narrativ dar. Diese fast zehnstündige Dokumentation besteht hauptsächlich aus Interviews mit Überlebenden des Holocausts sowie mit ehemaligen SS-Männern und anderen Beteiligten, die an den damaligen Ereignissen beteiligt waren. Bedeutende Interviewpartner sind unter anderem Abraham Bomba, Simon Srebnik und Jan Karski.
Der Film teilt die Shoah-Erfahrung in zwei Hauptabschnitte ein – die Vernichtung der Juden in den Vernichtungslagern und die Endlösungspolitik im besetzten Polen. Die Aussagen der Zeitzeugen werden untermalt mit beeindruckend gezeichneten Panaromen der heutigen Landschaften der ehemaligen Vernichtungslager und Ghettos. Während des gesamten Films gibt es keinen Einsatz von Archivmaterial oder Reenactment-Szenen, jegliche Historie wird durch diese eindrucksvollen Begegnungen neu konstruiert.
Filmkritik zu Shoah
„Shoah“ ist ein beeindruckendes filmisches Denkmal, das jedoch so gar nichts Heroisches an sich hat. Vielmehr offenbart das beeindruckende Verweben von Geschichtenerzählen und dem Einfangen der Gegenwärtigkeit die ganze Tragik der Shoah. Weder melodramatisch noch effekthascherisch ist die Herangehensweise von Claude Lanzmann. Es ist ein Film der Stille, der Pausen und sogar der Leere – eine Leere, die sich durch die Abwesenheit von Archivmaterial und dramatischem Score offenbart.
„Hoheit haben wir, da jüdisches Blut fließt“, sagte Hitler einst und Lanzmann gibt dieser monströsen Idee keinen Raum. In „Shoah“ geht es nicht um eine Konfrontation mit dem Ungeheuerlichen, sondern um das Erfahren des Verlustes, die Trauma-Bearbeitung der Überlebenden und die historischen Leugnung durch die NS-Täter. Es ist ein schmerzhaft klares Manifest gegen das Vergessen und gegen die Verdrängung des Holocausts – insofern ist „Shoah“ auch ein Film der Erinnerung.
Im abschließenden Urteil kann „Shoah“ als einer der intensivsten und zugleich gefährlichsten Filme angesehen werden, die jemals zur Erinnerung des Holocausts gedreht wurden. „Gefährlich“, weil durch die Art des Filmemachens Vergessen zu Erinnerung wird und die Möglichkeit besteht, mitsamt der Filmfiguren in das Vergangene zu versinken.
Informationen zum Film
Erscheinungsjahr | 1985 |
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Länge | 566 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 12 |
Regie | Claude Lanzmann |
Drehbuch | Claude Lanzmann |
Musik | – |
Genre | Dokumentation |
Schauspieler in Shoah
- Simon Srebnik
- Michael Podchlebnik
- Moti Barkan
- Joseph Oberhauser
- Rudolf Vrba
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- Ein einzigartiges filmisches Meisterwerk, das historisch Hochbedeutsames enthüllt.
- Shoah bietet eine tiefgründige, persönliche Perspektive auf den Holocaust.
- Der Film stellt Zeugnisse von Überlebenden in den Mittelpunkt und schafft eine eindringliche Atmosphäre.
- Erleben Sie wie Lanzmanns gründliche Recherche sich intensiv mit jedem Aspekt des Holocausts befasst.
- Atemberaubende Cinematographie und effektives Storytelling.
- Ein herausragendes Beispiel für Dokumentarfilme und eine großartige Bereicherung für jeden Filmkenner.
- Der Film bietet Einblicke in die dunkelste und schwerste Periode der Menschheitsgeschichte.
- Shoah bleibt lange in Erinnerung und fördert das kritische Denken.
- Zwingendes Anschauen für alle Geschichtsinteressierten und ein Muss für jede gut sortierte Filmbibliothek.
- Ein passendes Medium um die Erinnerungskultur und das historische Gedächtnis lebendig zu halten.