Filmbeschreibung: Seefeuer
Handlung:
„Hast du jemals bemerkt, wie das Meer bei Nacht zu brennen scheint?“ fragt der 12-jährige Samuele seine Freunde, während sie am Strand lange, sich schlängelnde Linien in den Sand zeichnen. Während er mit seiner selbstgebauten Schleuder ziellos in die Dunkelheit feuert, bilden die Mitschnitte von italienischen Nachrichtensendungen die Hintergrundmusik für die faszinierende Geschichte von „Seefeuer“.
Seefeuer, ein Film von Gianfranco Rosi, verwebt bis ans Herz gehende, persönliche Geschichten mit einer drängend dringenden Auseinandersetzung mit der Realität der Migrationskrise. Er erzählt über den Alltag auf der italienischen Insel Lampedusa und das nahegelegene Flüchtlingslager. Der Film nimmt sich ausreichend Zeit, um seinen Protagonisten und damit den Zuschauern, die von diesen Ereignissen wahrscheinlich nur durch kurze Absätze auf den Nachrichtenwebseiten wissen, jene persönlichen Details zu erzählen, die unsere gemeinsame Menschlichkeit unterstreichen.
Inhalt:
Ohne die Menschen zu idealisieren, bringt „Seefeuer“ die Zuschauer ins Herz der Flüchtlingskrise und erzählt die Story von Dr. Pietro Bartolo, einem einfühlsamen Arzt, der sein Leben der Behandlung von Migranten widmet, die gerade erst an Land gegangen sind. Seine Behandlungen sind sowohl körperlicher als auch emotionaler Natur. Er bietet auf einfühlsame Weise sowohl körperliche als auch emotionale Unterstützung und schafft damit eine unschätzbare Brücke zwischen den Migranten und den langjährigen Insulanern.
„Habe ich wirklich alles getan, was ich hätte tun können?“ fragt sich Dr. Bartolo, als er die Identifizierungsnummern von schwarzafrikanischen und mittelöstlichen Migranten in einer Notunterkunft liest. Die Frage bleibt unbeantwortet – wie viele andere im Film – denn Rosi äußert sich nicht direkt zu den komplexen sozio-politischen Themen, die seine Erzählung durchziehen.
Filmkritik:
In einer Welt, in der die Informationsflut das Leid und die Entmenschlichung von Migranten verdeckt, schafft es „Seefeuer“, Geräuschlevel zu senken und die Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Er lässt uns miterleben, was es für die 6.000 Bewohner von Lampedusa bedeutet, im Brennpunkt der schlimmsten Flüchtlingskrise unserer Zeit zu leben.
Rosie’s geschicktes Erzählen und seine beeindruckende Fähigkeit, sowohl Herzschmerz als auch Hoffnung zu erfassen, machen „Seefeuer“ zu einem Film, der keine einfache Flüchtlingsgeschichte erzählt, sondern eine nachdenkliche, tiefe Untersuchung der menschlichen Erfahrung – unabhängig von der Nationalität.
Mit seiner eindringlichen Filmmusik und den kraftvoll gefilmten Szenen ist „Seefeuer“ ein absolut sehenswerter Film, der unsere Empathie herausfordert und uns zum Nachdenken einlädt. Er beleuchtet eine tragische Realität, fängt aber gleichzeitig Momente der Freude und des Trostes ein.
Erscheinungsjahr: | 2016 |
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Länge: | 114 Minuten |
Altersfreigabe: | Ab 12 Jahren |
Regie: | Gianfranco Rosi |
Drehbuch: | Gianfranco Rosi |
Musik: | Stefano Grosso |
Genre: | Dokumentarfilm |
Schauspieler in Seefeuer
- Pietro Bartolo
- Samuele Pucillo
- Maria Costa
- Giuseppe Fragapane
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- Steht als herausragende Darstellung des Flüchtlingsproblems dar.
- Wirft einen intimen Blick auf das Leben von Menschen, die normalerweise nur als Statistik in den Nachrichten zu sehen sind.
- Die atemberaubende Bildsprache – Platz für innere Reflexion.
- Erheblich, willensstark sowie liebenswert, legt er den Finger auf menschliches Leid und die Fähigkeit, Würde zu bewahren.
- Macht eindrucksvoll auf die menschlichen Kosten der Migrationskrise aufmerksam.
- Zumutbare Darstellung der schweren Realität von Flüchtlingen an Europas Grenzen.