Schachnovelle: Eine intensive Auseinandersetzung mit dem eigenen Inneren
Im Rahmen dieser Kritik wird eine tiefgehende Analyse des beeindruckenden Films „Schachnovelle“ präsentiert. Basierend auf Stefan Zweigs gleichnamiger Novelle, bietet dieser Film weit mehr als reines Unterhaltungskino. Er zeigt, wie ein Mann durch das Spiel Schach seine eigene menschliche Kraft erkennt, sich aus einer erschütternden Lage befreit und sich gegen ein unmenschliches System behauptet.
Inhalt und Handlung
Die Erzählung des Films dreht sich um den österreichischen Anwalt Dr. B., der kurz vor einem Nervenzusammenbruch steht. In einem New Yorker Hotel trifft er auf eine illustre Gruppe von Schachspielern, darunter den Schachweltmeister Mirko Czentovic. Nach anfänglicher Zurückhaltung lässt er sich auf ein Spiel gegen Czentovic ein, obwohl er seit Jahren kein Schach mehr gespielt hat. Durch diesen Schachkampf wird Dr. B. in seine Vergangenheit zurückversetzt – in seine Zeit in einem Nationalsozialistischen Gefängnis, in dem er durch ein gefundenes Schachbuch nicht den Verstand verliert.
Filmkritik
Die Verfilmung der „Schachnovelle“ bietet eine komplexe und fein gestrickte Erzählstruktur, die sich in Rückblenden organisiert. Dies verleiht dem Film Tiefe und strukturelle Klarheit. Leading-actor Oliver Masucci liefert eine überzeugende Performance als Dr. B., ein Mann der in Isolation gezwungen ist, seine eigenen, düsteren Abgründe zu erkunden.
Ergänzt wird die herausragende schauspielerische Leistung Masuccis durch die brillante Regie von Philipp Stölzl, der das Spiel Schach gekonnt als Metapher einsetzt und dabei ständig zwischen historischem Drama und Psychogramm wechselt. Dank der treffenden und klug gewählten Bildsprache gelingt es Stölzl, die psychologischen Elemente der Erzählung zum Vorschein zu bringen.
Die „Schachnovelle“ ist daher nicht nur ein spannender Filmtipp für all jene Schach-Enthusiasten, sondern ebenso für Cineasten, die tiefgründige Filme mit einer starken Message zu schätzen wissen.
Das größte Verdienst dieses Films ist wohl, dass er, inspiriert von einem vergleichsweise kurzem Werk Zweigs, eine essenzielle und tiefsinnige Botschaft aufgreift und diese mit Leidenschaft und Überzeugungskraft umsetzt.
Informationen zum Film
Erscheinungsjahr | 2021 |
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Länge | 108 Minuten |
Altersfreigabe | Freigegeben ab 12 Jahren |
Regie | Philipp Stölzl |
Drehbuch | Jan Berger |
Musik | Marco Meister |
Genre | Drama, Thriller |
Schauspieler in Schachnovelle
- Oliver Masucci als Dr. B.
- Birgit Minichmayr als Luise, Frau von Dr. B.
- Albrecht Schuch als Schachweltmeister Mirko Czentovic
- Samuel Finzi als Wilhelm von Basil
- Sebastian Koch als SS-Obergruppenführer Hans Berger
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- Ein intensives Drama mit Themen, die auch heute noch relevant sind
- Hervorragende schauspielerische Leistungen, insbesondere von Hauptdarsteller Oliver Masucci
- Schach als zentrale Metapher eindeutig und effektiv verwoben
- Gekonnte Vermischung von historischem Hintergrund und psychologischer Tiefe
- Inspiriert von einer bekannten Novelle, aber doch eigenständig und originell
- Brillante Regie von Philipp Stölzl, der kunstvolle Bilder und stimmige Soundtracks einsetzt
- Ein starkes Drehbuch von Jan Berger, das den Fokus auf den menschlichen Geist und seine Überlebenskraft lenkt