Orlacs Hände: Ein Meisterwerk des Expressionismus
Orlacs Hände ist eine filmische Hommage an den expressionistischen Kino-Stil, der in den 1920er Jahren in Europa, vor allem in Deutschland, seinen Ursprung nahm. Regie führte Robert Wiene, der schon mit dem Werk „Das Cabinet des Dr. Caligari“ Maßstäbe gesetzt hatte. Das Drehbuch wurde von ihm selbst und Louis Nerz verfasst.
Handlung und Inhalt von Orlacs Hände
Die Geschichte basiert auf dem Roman „Les Mains d’Orlac“ von Maurice Renard und spielt in der Weimarer Republik. Der Protagonist ist Paul Orlac, ein begabter Konzertpianist.
Paul Orlac wird nach einem Eisenbahnunfall so schwer verletzt, dass seine Hände, die ihm seinen Beruf und sein Lebensinhalt sind, nicht mehr zu retten sind. Durch eine revolutionäre OP bekommt Paul die Hände eines hingerichteten Mörders Vasseur transplantiert. Nach der Genesung stellt er fest, dass seine neuen Hände ihm nicht mehr gehorchen – statt sanft Klavier zu spielen, vollführen sie unkontrollierte Bewegungen und haben eine Tendenz zu gewalttätigen Handlungen.
Seine Frau steht ihm bei diesem Leidensweg zur Seite und versucht ihn aufzubauen, während Orlac selbst zunehmend verzweifelt und daran zweifelt, ob die Hände von Vasseur seinen Körper und seine Seele kontrollieren.
Meisterhafte Umsetzung des Expressionismus
Orlacs Hände ist ein spannendes filmisches Experiment. Der Film kombiniert Elemente des Horror- und Thriller-Genres, indem er in Orlacs verzweifelte Welt eintaucht und dessen Ringen mit sich selbst und seiner Identität darstellt.
Der Einsatz von Schatten, Licht und Winkel sorgt für eine düstere Atmosphäre, die den inneren Zustand des Protagonisten reflektiert. Die Darbietung von Conrad Veidt als Orlac ist intensiv und eindringlich. Er verkörpert die Angst, das Entsetzen und die zunehmende Paranoia seines Charakters brillant.
Orlacs Hände ist ein Muss für alle Liebhaber des radikalen, europäischen Kinos der 1920er Jahre. Es ist ein Film, der die Schrecken des Ersten Weltkriegs und die Ängste einer ganzen Generation reflektiert, deren Welt durch Technologie und Moderne erschüttert wurde.
Erscheinungsjahr | 1924 |
Länge | 113 Minuten |
Altersfreigabe | Ab 16 Jahren |
Regie | Robert Wiene |
Drehbuch | Robert Wiene, Louis Nerz |
Musik | Hans Mittler |
Genre | Horror, Thriller, Drama |
Schauspieler in Orlacs Hände
- Conrad Veidt as Paul Orlac
- Alexandra Sorina as Yvonne Orlac
- Fritz Kortner as Nera
- Carmen Cartellieri as Regine
- Fritz Strassny as Servant
- Paul Askonas as the Doctor
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1. Ein Klassiker des europäischen Expressionismus.
2. Conrad Veidts herausragende schauspielerische Leistung.
3. Tiefgründige Auseinandersetzung mit Themen wie Identität, Angst und Technologie.
4. Gelungene Kombination aus Horror und Drama.
5. Sinnlichkeit und Spannung – perfekt umgesetzt durch die Regie von Robert Wiene.
6. Interessanter Einblick in die Ängste und Hoffnungen der Nachkriegsgeneration.
7. Gekonnter Einsatz von Licht und Schatten, um die innere Welt des Protagonisten widerzuspiegeln.
8. Starker, überraschender Plot.
9. Brillante Darstellung der Transformation und der inneren Kämpfe des Protagonisten.
10. Ein Muss für jeden Horrorfilm-Liebhaber.