Nevrland – Eine abgründige Reise in das Unterbewusstsein
In der faszinierenden und verstörenden Geschichte von „Nevrland“ begibt sich der Zuschauer auf eine bildgewaltige Reise in die Tiefen des Unterbewusstseins eines 17-jährigen Jungen namens Jakob. Regisseur Gregor Schmidinger verwebt dabei Traum und Wirklichkeit, Fantasie und Horror zu einem kinematographischen Meisterstück der Sonderklasse.
Handlung und Inhalt
Jakob ist ein introvertierter, ängstlicher Junge, der in Wien lebt und in einem Schlachthaus arbeitet. Zu Hause kümmert er sich um seinen kranken Großvater und wird dabei stets von seiner abwesenden Mutter dominiert. Seine einzige Freude findet Jakob in seiner Fantasie, welche er durch seine Liebe zum Zeichnen ausdrückt.
Jakobs Situation ändert sich, als er den 26-jährigen Künstler Kristjan in einem Sex-Cam-Chat kennenlernt. Kristjan wird zur Projektionsfläche für Jakobs Sehnsüchte und Ängste und entführt ihn in eine skurrile und gruselige Traumwelt, in der sich Realität und Fantasie vermischen. Je mehr Jakob sich dieser Welt hingibt, desto mehr verliert er den Bezug zur Realität und droht darin zu versinken.
Filmkritik
„Nevrland“ ist kein Film für schwache Nerven. Es ist eine dunkle und verwirrende Geschichte über psychische Probleme, jugendliche Isolation und erotische Selbstfindung, die mit außergewöhnlich starken Bildern und einer fesselnden musikalischen Untermalung den Zuschauer auf eine introspektive Reise mitnimmt. Es ist ein Film, der durch seine visuelle Eindringlichkeit und seinen mutigen Umgang mit Tabu-Themen besticht und das Publikum gleichzeitig provoziert und fasziniert.
Informationen zum Film
Erscheinungsjahr | 2019 |
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Länge | 88 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 18 |
Regie | Gregor Schmidinger |
Drehbuch | Gregor Schmidinger |
Musik | Gerald Votava, Wolfgang Schlögl |
Genre | Drama, Fantasy, Horror |
Schauspieler in Nevrland
- Simon Frühwirth als Jakob
- Paul Forman als Kristjan
- Marie-Christine Friedrich als Mutter
- Josef Hader als Vater
- Gerald Votava als Onkel
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- Die Geschichte und die Charakterzeichnung sind tiefgründig und fesselnd.
- Die virtuose visuelle und akustische Inszenierung ist ein Genuss für alle Sinne.
- Nevrland behandelt in einer bewegenden Weise Themen wie psychische Erkrankungen und sexuelle Selbstfindung.
- Die schauspielerische Leistung, insbesondere von Hauptdarsteller Simon Frühwirth, ist überwältigend und authentisch.
- Durch den mutigen Umgang mit Tabuthemen, bietet der Film zahlreiche Anstöße zur Diskussion und Reflexion.
- Die verstörende Schönheit des Films hinterlässt einen bleibenden Eindruck und wird auch Tage nach dem Schauen noch für Gesprächsstoff sorgen.
Der Film „Nevrland“ ist ohne Zweifel nicht für jeden eine leichte Kost, doch wer bereit ist, sich auf die dunkle und tiefgründige Reise in die Psyche des verängstigten Jakob einzulassen, wird mit einem einzigartigen Filmerlebnis belohnt. Ein Meisterwerk des österreichischen Kinos, das Mut, Kreativität und unbestrittene künstlerische Vision in sich vereint.