Filmkritik: LBJ – John F. Kennedys Erbe
„LBJ – John F. Kennedys Erbe“ ist ein eindringliches Porträt eines der umstrittensten Vizepräsidenten in der amerikanischen Geschichte, der nach dem tragischen Attentat auf John F. Kennedy überraschend Präsident der Vereinigten Staaten wurde. Der Film, inszeniert von Rob Reiner, bietet einen tiefen Einblick in die politischen und persönlichen Kämpfe von Lyndon B. Johnson (gespielt von Woody Harrelson) auf seinem unerwarteten Weg ins Weiße Haus.
Handlung und Inhalt
Der Film beginnt mit Johnsons Amtszeit als mächtiger Mehrheitsführer des Senats, zeigt seine umkämpfte Nominierung zum Vizepräsidenten und deckt schließlich seine ersten Monate im Oval Office ab. Es ist eine Zeit des Wandels und der Unruhe in Amerika, geprägt durch den Kalten Krieg, die Bürgerrechtsbewegung und den wachsenden Konflikt in Vietnam.
Durch Rückblenden und geschickt platzierte Dialoge zieht der Film Parallelen zwischen Johnsons politischen Ambitionen und seinen inneren Dämonen. Harrelson liefert eine bravouröse Leistung, die Johnsons raue Schale und seinen entschlossenen Kern einfängt. Auch die Nebenrollen, darunter Jennifer Jason Leigh als Lady Bird Johnson und Michael Stahl-David als Robert F. Kennedy, tragen wesentlich zur Geschichte bei.
Filmkritik
„LBJ – John F. Kennedys Erbe“ ist nicht nur eine biographische Erzählung; der Film ist eine sorgfältige Studie der amerikanischen Politik und ihrer Dynamik. Reiners Regie fängt die Ära mit einer bemerkenswerten Authentizität ein, während das Drehbuch von Joey Hartstone den politischen Jargon und die gesellschaftlichen Spannungen der 60er Jahre meisterhaft wiedergibt.
Dennoch liegt die wahre Stärke des Films in seinen Charakteren. Woody Harrelsons Darstellung von LBJ ist eindringlich und nuanciert. Er zeigt Johnson nicht nur als robusten politischen Kämpfer, sondern auch als einen Mann, der tief von Selbstzweifeln und dem Bedürfnis nach Anerkennung geplagt wird.
Ein weiterer Höhepunkt ist die Darstellung der Beziehung zwischen Johnson und Kennedy. Obwohl sie politische Rivalen waren, zeigt der Film, wie diese Beziehung nach und nach in eine Art widerwilliger Respekt überging, ein Aspekt, der den Film emotional und historisch bereichert.
Trotz einiger Längen in der Mitte hält der Film das Publikum durchweg mit seiner fesselnden Inszenierung und den starken Leistungen der Besetzung in Bann. „LBJ – John F. Kennedys Erbe“ ist ein faszinierender Blick auf einen komplexen Mann in einer turbulenten Zeit und eine wertvolle Ergänzung für das Genre der politischen Biopics.
Daten und Fakten
Erscheinungsjahr | 2016 |
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Länge | 98 Minuten |
Altersfreigabe | PG-13 |
Regie | Rob Reiner |
Drehbuch | Joey Hartstone |
Genre | Biopic / Drama / Historie |
Liste der Schauspieler
Schauspieler | Rolle |
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Woody Harrelson | Lyndon B. Johnson |
Jennifer Jason Leigh | Lady Bird Johnson |
Michael Stahl-David | Robert F. Kennedy |
Richard Jenkins | Senator Russell |
Bill Pullman | Ralph Yarborough |
Jeffrey Donovan | John F. Kennedy |
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- Einblick in eine der turbulentesten Zeiten der amerikanischen Geschichte.
- Brillante Darstellung von Woody Harrelson als LBJ.
- Faszinierende Beleuchtung der politischen Machtkämpfe jener Ära.
- Beeindruckende Nebenrollen, die das historische Drama ergänzen.
- Authentische Darstellung der 1960er Jahre.
- Ein emotional tiefgehender Film, der zum Nachdenken anregt.
- Würdigung eines oft missverstandenen Präsidenten.
- Eine Mischung aus Drama und Historie für ein breites Publikum.
- Inspirierend für politik- und geschichtsinteressierte Zuschauer.
- Eine Lehrstunde in Amerikas politischer Kultur und Geschichte.