Filmkritik: Eine lebensverändernde Pilgerfahrt in „Kreuzweg“
Im Zentrum des emotional aufwühlenden Dramas steht die 14-jährige Maria, gespielt von Lea van Acken, die in einer streng katholischen Familie aufwächst. Der Film, inszeniert von Dietrich Brüggemann, der gemeinsam mit seiner Schwester Anna Brüggemann das Drehbuch schrieb, nimmt die Zuschauer mit auf eine intensiv spirituelle Reise durch Marias Leben, die durch die strengen Lehren ihrer fundamentalistischen Gemeinschaft gekennzeichnet ist.
Handlung: Der Weg durch 14 Stationen
„Kreuzweg“ ist in 14 Kapitel unterteilt, die jeweils eine der 14 Stationen des traditionellen Kreuzweges Jesu Christi nachstellen. Diese Struktur dient gleichzeitig als metaphorischer Rahmen für Marias eigenes Opfer und ihren Kampf mit Glauben, Schuld und Familienbeziehungen. Im Laufe des Films wird Maria mit der ultimativen Herausforderung konfrontiert: Sie glaubt, dass sie ihr eigenes Leben opfern muss, um ihren kleinen Bruder, der körperlich behindert ist, zu „heilen“. Die Darstellung dieser inneren Zerrissenheit durch Lea van Acken ist außergewöhnlich eindringlich und lässt niemanden unberührt.
Inhaltliche Tiefe und filmische Meisterleistung
Die künstlerische Entscheidung, jede Station in einer einzigen, langen Einstellung zu filmen, fördert eine besondere Art der Intimität und Intensität. Diese stilistische Wahl zwingt die Zuschauer dazu, in den Szenen zu verweilen, egal wie unbequem oder herausfordernd sie sein mögen. Durch diesen Ansatz werden die emotionalen Gewichte und die psychologische Tiefe Marias Kampf episch und gleichermaßen persönlich dargestellt.
Kritischer Blick: Bedeutung und Kontroverse
Dieser Film rückt nicht nur die individuelle Geschichte eines Mädchens in den Fokus, sondern kommentiert auch breitere Themen wie religiösen Fundamentalismus, die Rolle der Kirche im modernen Leben und die Auswirkungen stark dogmatischer Glaubenssysteme auf Individuen und Familien. „Kreuzweg“ wirft schwierige Fragen auf, bietet jedoch keine einfachen Antworten, was ihn zu einem provokativen und bereichernden Erlebnis für das Publikum macht. Die Leistungen des gesamten Ensembles, insbesondere die von Lea van Acken, sind bemerkenswert und verleihen dem Film eine rohe, unauslöschliche Kraft.
Daten und Fakten
Erscheinungsjahr | 2014 |
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Länge | 110 Minuten |
Altersfreigabe | 12 |
Regie | Dietrich Brüggemann |
Drehbuch | Dietrich Brüggemann, Anna Brüggemann |
Genre | Drama |
Sprache | Deutsch |
Produktionsland | Deutschland |
Verleih | … |
Liste der Schauspieler
Schauspieler | Rolle |
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Lea van Acken | Maria |
Franziska Weisz | Mutter |
Florian Stetter | Vater |
Lucie Aron | Bernadette |
Moritz Knapp | Christian |
Michael Kamp | Pfarrer |
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- Eine beeindruckende, aus einer einzigen, langen Einstellung bestehende künstlerische Technik, die den Zuschauer zum Verweilen einlädt.
- Lea van Ackens bemerkenswerte Leistung, welche die emotionale und spirituelle Reise der Protagonistin mit großer Sensibilität darstellt.
- Ein kritischer Blick auf religiösen Fundamentalismus und die psychologischen Auswirkungen auf Individuen und deren Familien.
- Eine eindringliche und HBO um Stoffe betrachtende Handlung, die zum Nachdenken über Glaube, Opfer und Erlösung anregt.
- Ein wertvoller Beitrag zum deutschen Kino, ausgezeichnet mit mehreren Preisen und Anerkennungen für seine mutige und innovative Umsetzung.
- Das Werk lädt dazu ein, über die Bedeutung von Glauben und persönlichen Opfern in der heutigen Gesellschaft nachzudenken.
- Eine Geschichte, die sowohl Herz als auch Verstand anspricht und lange nach dem Ansehen nachhallt.
- Verfügbar für das Heimkino, sowohl zum Kauf als auch zum Streamen, was einen einfachen Zugang für ein breites Publikum sicherstellt.