Einführung
Der deutsche Spielfilm „Jagdszenen aus Niederbayern“ aus dem Jahr 1969 ist eine Adaption des gleichnamigen Volksstücks von Martin Sperr. Das provozierende Drama, das von dem Dorftölpel Abram und seinem verzweifelten Kampf gegen das spießige Provinzmilieu erzählt, ist ein mutiger und eindrucksvoller Kommentar zur gesellschaftlichen Norm und Erwartung.
Handlung
Fokussierend auf soziale Ungleichheiten und Injustice, „Jagdszenen aus Niederbayern“ zeigt den außenseitigen und zunehmend paranoiden Dorfbewohner Abram, geächtet und angefeindet von den benachteiligten Mitgliedern seiner Gemeinde. Sein unleugbares sexuelles Begehren zum offenen Exhibitionismus und seine Respektlosigkeit gegenüber örtlichen Traditionen führen zu wachsenden Spannungen zwischen Abram und den Dörflern, die schließlich in einer dramatischen und tragischen Konfrontation enden.
Inhalt
Die zunehmende Entfremdung, die Abram von seinen Mitbewohnern widerfährt, spiegelt die dunkle Unterströmung sozialer Ungleichheiten und Bigotterie wider. „Jagdszenen aus Niederbayern“ verfolgt Abrams eskalierenden Wahnsinn, zusammen mit der beträchtlichen Unzufriedenheit und Resignation seiner Mitbürger, und entlarvt die Ungerechtigkeit und Voreingenommenheit, die die ländliche Gemeinschaft plagen.
Filmkritik
Die Brillianz von „Jagdszenen aus Niederbayern“ liegt in seinem unerbittlichen Sozialkommentar, der durch die viszeralen und intensiven Leistungen seines Hauptdarstellers zusätzlich unterstrichen wird. Dashier Entmündigung, Außenseitertum und Hoffnungslosigkeit werden in einer Art und Weise gezeigt, die gleichzeitig fesselnd und abstoßend ist. Ein weiteres Highlight des Films ist auch das Drehbuch, das die Komplexität der Figuren und der Geschichte hervorhebt.
Informationen zum Film
Erscheinungsjahr | 1969 |
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Laufzeit | 142 Minuten |
Altersfreigabe | 16+ |
Regie | Peter Fleischmann |
Drehbuch | Martin Sperr |
Musik | Enjott Schneider |
Genre | Psychodrama, Gesellschaftskritisches Drama |
Schauspieler in Jagdszenen aus Niederbayern
- Martin Sperr als Abram
- Angela Winkler als Afra
- Else Quecke als Mutter
- Walter Sedlmayr als Brotzeitmacher
- Hanna Schygulla als Marei
- Rudolf Waldemar Brem als Stieglbauer
- Rudolf Rhomberg als Volksanwalt
- Gerd Rigauer als Pfarrer
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- Eindrucksvolle schauspielerische Leistungen.
- Scharfsinniger Kommentar zur gesellschaftlichen Norm und Erwartung.
- Fesselnde Skizze von sozialen Ungleichheiten und Intoleranz.
- Drastische und provokante Erzählung.
- Interessanter Einblick in das ländliche Bayern der 1960er Jahre.
- Abstoßend und faszinierend gleichermaßen.
- Eine mutige Reflexion der menschlichen Natur.
- Gelungene Adaption des gleichnamigen Volksstücks.
- Bei Ansehn sollte es jeder zur eigenen Meinungsbildung und Reflexion sehen.