Filmbeschreibung „In Zeiten des abnehmenden Lichts“
Ein blendender Blick auf den Herbst der DDR und die Brüche innerhalb einer Familie, die durch politische und persönliche Dilemmata navigieren muss — „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ ist mehr als nur ein Film. Er ist ein Spiegel historischer Wirrnisse und menschlicher Ambitionen, eingebettet in die präzisen sozialen und politischen Konturen Ostberlins im Jahr 1989, kurz vor dem Fall der Berliner Mauer. Regisseur Matti Geschonneck und Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase bringen Eugen Ruges gleichnamigen Bestseller mit einem brillanten Ensemble auf die große Leinwand.
Handlung
Der Film folgt Wilhelm Powileit (Bruno Ganz), einem eingefleischten Stalinisten und Patriarchen einer ostdeutschen Familie, der seinen 90. Geburtstag feiert. Seine Loyalität zur Partei steht außer Frage, doch die Familie um ihn herum kollidiert mit den Idealen, für die er sein Leben lang gekämpft hat. Sein Sohn Kurt (Sylvester Groth) und dessen Frau Irina (Evgenia Dodina), eine Russin, haben sich ins Privatleben zurückgezogen, während Enkel Sascha (Alexander Fehling) mit eigenen Rebellionen kämpft. Der Film entwirrt sich rund um das groß angelegte Geburtstagsfest, das zum Austragungsort familiärer und politischer Konflikte wird, während das System, das Wilhelm so treu dient, unübersehbar zu bröckeln beginnt.
Filmkritik
„In Zeiten des abnehmenden Lichts“ zeichnet eine tragikomische Familiensaga vor dem Hintergrund des Zerfalls der DDR. Die Regiearbeit von Geschonneck ist beispielhaft in der Art und Weise, wie der Film die subtilen Zwischentöne zwischen Familienmitgliedern einfängt, deren Leben untrennbar mit der politischen Landschaft ihrer Zeit verwoben sind. Bruno Ganz liefert eine meisterhafte Darstellung des eigensinnigen Patriarchen, unterstützt durch eine nicht minder beeindruckende Performance von Sylvester Groth und Evgenia Dodina. Darüber hinaus kritisiert der Film auch geschickt die Widersprüche und das Scheitern des sozialistischen Systems durch scharfsinnigen Humor und bissige Dialoge, ohne dabei seine Figuren der Lächerlichkeit preiszuziehen. Es ist diese Balance, zusammen mit seiner visuellen Erzählung, die „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ zu einem unvergesslichen Kinoerlebnis macht.
Daten und Fakten
Erscheinungsjahr | 2017 |
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Länge | 101 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 12 |
Regie | Matti Geschonneck |
Drehbuch | Wolfgang Kohlhaase |
Genre | Drama, Familie |
Basierend auf | dem Roman von Eugen Ruge |
Liste der Schauspieler / Besetzung
Schauspieler | Rolle |
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Bruno Ganz | Wilhelm Powileit |
Sylvester Groth | Kurt Powileit |
Evgenia Dodina | Irina Powileit |
Alexander Fehling | Sascha |
Angela Winkler | Charlotte Powileit |
Stephan Grossmann | Rauch |
Pit Bukowski | Melitta |
Jean Denis Römer | Junger Mann |
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- Ein packendes Zeitzeugnis der letzten Tage der DDR
- Bruno Ganz in einer seiner beeindruckendsten Rollen
- Brillante Mischung aus Tragödie und Humor
- Tiefgründige Auseinandersetzung mit Familienbanden und politischer Überzeugung
- Visuell beeindruckende Inszenierung der späten 1980er in Ostberlin
- Scharfsinnige Dialoge und eine meisterhafte Regiearbeit
- Eine Geschichte über persönliche und politische Zerrissenheit
- Einblick in das alltägliche Leben unter einem bröckelnden politischen System
- Ein emotionaler und gleichzeitig nachdenklicher Film
- Für Geschichts- und Filminteressierte gleichermaßen ein Muss