Filmkritik: Große Erwartungen – Great Expectations
Bei Große Erwartungen – Great Expectations, eine Adaption des gleichnamigen Romans von Charles Dickens, handelt es sich um ein episches Drama, bei dem das Schicksal, die Liebe und das Streben nach sozialem Aufstieg die tragenden Säulen der Erzählung bilden. Unter der Regie von Alfonso Cuarón, entstand 1998 ein innerlich wie äußerlich wunderschön gestalteter Film, der moderne Elemente mit der klassischen Vorlage verbindet.
Handlung
Die Geschichte beginnt mit dem jungen Finnegan Bell, genannt Finn, der im modernen Florida aufwächst. Durch einen Zufall trifft er auf den entflohenen Strafgefangenen Magwitch, dem er hilft und der später eine Schlüsselrolle in Finns Leben spielen wird. Finn verliebt sich zudem unsterblich in Estella, die Pflegetochter der exzentrischen Ms. Dinsmoor, die in einer verfallenen Villa lebt. Ihr Leben lang übt Estella einen entscheidenden Einfluss auf Finns Leben aus, obwohl ihr Verhältnis immer wieder von Enttäuschungen und Missverständnissen geprägt ist.
Als Finn von einem anonymen Wohltäter eine große Summe Geld erhält, um in New York als Künstler zu leben und zu arbeiten, sieht er dies als Chance, sich Estella und der Welt zu beweisen. Doch trotz seines Erfolges, der Erfüllung seiner größten Träume und dem Erreichen des Erwachsenenalters bleibt Finn von den Schatten seiner Vergangenheit und dem Bild von Estella, seiner unerreichbaren Liebe, heimgesucht.
Filmkritik
Die Inszenierung von Große Erwartungen – Great Expectations ist eine visuell atemberaubende Erfahrung, die den Zuschauer von Beginn an in ihren Bann zieht. Cuaron gelingt es meisterhaft, die emotionale Landschaft seiner Charaktere durch die filmische Gestaltung zu unterstreichen. Der Kontrast zwischen dem schwülen Florida und dem pulsierenden New York dient dabei als Metapher für Finns inneren Konflikt und seine Entwicklung.
Die Leistungen der Schauspieler sind durchweg beeindruckend. Ethan Hawke verleiht seiner Figur des Finn Tiefe und Nuancen, während Gwyneth Paltrow als Estella die kühle Distanz verkörpert, die sowohl Finn als auch den Zuschauer fasziniert. Anne Bancroft als Ms. Dinsmoor liefert eine exzentrische, doch emotional berührende Performance ab.
Trotz seiner Qualitäten mag der Film nicht jeden ansprechen. Ein gewisses Maß an künstlerischer Freiheit in der Adaption mag Puristen des Dickens’schen Originals stören. Gleichwohl bietet der Film eine zeitgemäße Interpretation, die die Kernthemen des Romans – Hoffnung, Entfremdung und Selbstfindung – gekonnt in eine neue Ära überträgt.
Erscheinungsjahr | 1998 |
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Länge | 111 Minuten |
Altersfreigabe | PG-13 |
Regie | Alfonso Cuarón |
Drehbuch | Mitch Glazer (adaptiert vom Roman von Charles Dickens) |
Genre | Drama, Romanze |
Schauspieler | Rolle |
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Ethan Hawke | Finnegan „Finn“ Bell |
Gwyneth Paltrow | Estella |
Anne Bancroft | Ms. Dinsmoor |
Robert De Niro | Magwitch |
Chris Cooper | Joe |
Hank Azaria | Walter Plane |
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