Glass: Wenn Realität zur Comic-Legende wird
In der fesselnden Welt von M. Night Shyamalans „Glass“ verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Fantasie. Der Film, der als fulminanter Abschluss einer ungewöhnlichen Trilogie dient, vereint die Protagonisten aus „Unbreakable – Unzerbrechlich“ und „Split“ in einem nervenaufreibenden Psycho-Thriller, der uns tief in die menschliche Psyche und die Frage nach dem Potenzial in uns allen blicken lässt. Macht euch bereit für eine Achterbahnfahrt der Emotionen, der Spannung und der philosophischen Fragen!
Die Vorgeschichte: Eine Trilogie nimmt Gestalt an
Um die volle Wucht von „Glass“ zu erfassen, ist es wichtig, die Vorgängerfilme zu kennen. „Unbreakable – Unzerbrechlich“ (2000) präsentierte uns David Dunn (Bruce Willis), einen einfachen Sicherheitsmann, der nach einem verheerenden Zugunglück als einziger Überlebender unversehrt bleibt. Elijah Price (Samuel L. Jackson), ein Mann mit extrem brüchigen Knochen und einer unstillbaren Obsession für Superhelden-Comics, glaubt, dass David das Gegenstück zu ihm ist – ein unzerbrechlicher Held. „Split“ (2016) führte uns in die verstörende Welt von Kevin Wendell Crumb (James McAvoy), einem Mann mit 24 unterschiedlichen Persönlichkeiten, von denen eine, „The Beast“, übermenschliche Kräfte besitzt und eine Bedrohung für die Menschheit darstellt.
Die Handlung: Drei Schicksale, ein gemeinsames Ziel?
„Glass“ setzt die Geschichten von David, Elijah und Kevin fort. Nach den Ereignissen in „Split“ ist David Dunn als selbsternannter Beschützer von Philadelphia unterwegs, immer auf der Suche nach Hinweisen auf Kevins Aktivitäten. Ihre Wege kreuzen sich schließlich, und beide werden gefangen genommen und in eine psychiatrische Anstalt gebracht, die von Dr. Ellie Staple (Sarah Paulson) geleitet wird. Dr. Staple ist spezialisiert auf Menschen, die an der Wahnvorstellung leiden, Superkräfte zu besitzen. Sie versucht, David, Elijah und Kevin davon zu überzeugen, dass ihre Fähigkeiten lediglich Einbildungen sind, Produkte ihrer traumatischen Vergangenheit und ihrer lebhaften Fantasie. Doch Elijah Price, der geniale Strippenzieher, hat längst einen Plan entwickelt, um die Welt von der Existenz von Supermenschen zu überzeugen – mit potenziell verheerenden Konsequenzen.
Die Charaktere: Zwischen Genie und Wahnsinn
Die Stärke von „Glass“ liegt zweifellos in seinen komplexen und vielschichtigen Charakteren:
- David Dunn (Bruce Willis): Der widerwillige Held, der seine Kräfte entdeckt hat und nun versucht, sie zum Schutz der Unschuldigen einzusetzen. Seine Stärke ist sowohl ein Segen als auch eine Bürde, denn sie erinnert ihn ständig an seine Verantwortung.
- Elijah Price / Mr. Glass (Samuel L. Jackson): Der manipulative Strippenzieher mit dem brillanten Verstand und den brüchigen Knochen. Er ist überzeugt, dass er und David Teil einer größeren Geschichte sind, einer realen Comic-Erzählung.
- Kevin Wendell Crumb / The Horde (James McAvoy): Ein Mann mit 24 verschiedenen Persönlichkeiten, von denen einige harmlos, andere gefährlich und eine, „The Beast“, übermenschlich stark ist. McAvoy liefert eine schauspielerische Meisterleistung, indem er mühelos zwischen den verschiedenen Identitäten wechselt.
- Dr. Ellie Staple (Sarah Paulson): Die Psychiaterin, die versucht, David, Elijah und Kevin von ihren „Wahnvorstellungen“ zu heilen. Ihre Motive sind jedoch nicht immer klar, und man fragt sich, ob sie wirklich helfen will oder ob sie eine eigene Agenda verfolgt.
- Casey Cooke (Anya Taylor-Joy): Die junge Frau, die in „Split“ von Kevin entführt wurde und eine ungewöhnliche Verbindung zu ihm aufgebaut hat. Sie versucht, ihm zu helfen und ihn vor „The Beast“ zu beschützen.
Themen und Motive: Mehr als nur Superkräfte
„Glass“ ist mehr als nur ein Superheldenfilm. Er behandelt eine Vielzahl von tiefgründigen Themen:
- Die Macht der Überzeugung: Der Film stellt die Frage, wie viel Einfluss unsere Überzeugungen auf unsere Realität haben. Glauben wir an etwas, kann es dann auch wahr werden?
- Die Suche nach Identität: David, Elijah und Kevin sind alle auf der Suche nach ihrer Identität und ihrem Platz in der Welt. Ihre „Superkräfte“ sind ein Teil davon, aber sie definieren sie nicht vollständig.
- Die Rolle von Trauma: Die traumatischen Erfahrungen der Charaktere haben sie zu dem gemacht, was sie sind. Sie haben ihre Kräfte freigesetzt, aber auch tiefe Narben hinterlassen.
- Die Grenzen der Wissenschaft: Dr. Staple repräsentiert die wissenschaftliche Herangehensweise an das Übernatürliche. Doch der Film zeigt, dass die Wissenschaft nicht immer alle Antworten hat.
- Die Macht der Geschichte: Elijah glaubt, dass ihr Leben Teil einer größeren Geschichte ist, einer realen Comic-Erzählung. Er versucht, diese Geschichte zu beeinflussen und zu gestalten.
Die Inszenierung: Shyamalans Handschrift
M. Night Shyamalan ist bekannt für seinen einzigartigen Stil, und auch in „Glass“ ist seine Handschrift deutlich erkennbar. Er verwendet:
- Atmosphärische Bilder: Die düstere und unheilvolle Atmosphäre des Films trägt zur Spannung bei.
- Unerwartete Wendungen: Shyamalan ist berühmt für seine überraschenden Twists, und auch in „Glass“ gibt es einige davon.
- Subtile Andeutungen: Der Film ist voll von subtilen Hinweisen und Symbolen, die beim mehrmaligen Ansehen immer wieder neue Details enthüllen.
- Eine zurückhaltende Inszenierung: Im Gegensatz zu vielen anderen Superheldenfilmen setzt „Glass“ nicht auf übermäßige Spezialeffekte. Die Stärke des Films liegt in seinen Charakteren und seiner Geschichte.
Die Emotionale Wirkung: Eine Achterbahn der Gefühle
“Glass” ist ein Film, der unter die Haut geht. Er ist spannend, düster, emotional und regt zum Nachdenken an. Man fühlt mit den Charakteren mit, leidet mit ihnen und fiebert mit ihnen mit. Der Film konfrontiert uns mit unseren eigenen Ängsten, Zweifeln und Träumen. Er erinnert uns daran, dass in jedem von uns ein unglaubliches Potenzial steckt, dass wir unsere Grenzen überwinden können und dass wir unsere eigene Geschichte schreiben können.
Kritik und Rezeption: Ein polarisierender Abschluss
“Glass” erhielt gemischte Kritiken. Einige Kritiker lobten den Film für seine Originalität, seine komplexen Charaktere und seine tiefgründigen Themen. Andere bemängelten die verworrene Handlung, die uneinheitliche Inszenierung und das enttäuschende Ende. Trotz der gemischten Kritiken war „Glass“ ein kommerzieller Erfolg und hat viele Zuschauer begeistert. Der Film hat zu zahlreichen Diskussionen angeregt und die Frage aufgeworfen, was einen guten Superheldenfilm ausmacht.
Das Ende: Ein offenes Kapitel
Das Ende von „Glass“ ist bewusst mehrdeutig und lässt viele Fragen offen. Es gibt keine einfachen Antworten, keine klaren Gewinner und Verlierer. Der Film ermutigt uns, unsere eigenen Interpretationen zu entwickeln und über die Bedeutung der Geschichte nachzudenken. Ob das Ende gelungen ist oder nicht, ist Geschmackssache. Sicher ist aber, dass es im Gedächtnis bleibt und zum Nachdenken anregt.
Fazit: Ein Muss für Fans und Denker
„Glass“ ist ein Film, der polarisiert, der aber auch fasziniert. Er ist kein typischer Superheldenfilm, sondern ein Psycho-Thriller mit Tiefgang, der uns zum Nachdenken anregt und uns mit unseren eigenen Ängsten und Träumen konfrontiert. Wenn ihr die Vorgängerfilme mochtet und euch für komplexe Charaktere, ungewöhnliche Geschichten und philosophische Fragen interessiert, dann solltet ihr euch „Glass“ unbedingt ansehen. Macht euch bereit für eine unvergessliche Filmerfahrung, die euch noch lange beschäftigen wird!
Wo kann man Glass sehen?
Hier eine Übersicht, wo du Glass aktuell streamen, kaufen oder leihen kannst:
Anbieter | Optionen | Link |
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Amazon Prime Video | Kaufen, Leihen | Amazon Prime Video |
Apple TV | Kaufen, Leihen | Apple TV |
Google Play Filme | Kaufen, Leihen | Google Play Filme |
Sky Store | Kaufen, Leihen | Sky Store |
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