Filmkritik: Eine detaillierte Betrachtung von „Gladbeck“
Handlung
Der Film „Gladbeck“ basiert auf wahren Begebenheiten und erzählt die Geschichte des gleichnamigen Geiseldramas von 1988. Über einen Zeitraum von 54 Stunden hält Deutschland den Atem an, als zwei bewaffnete Männer, Dieter Degowski und Hans-Jürgen Rösner, eine Bank in Gladbeck überfallen und später mehrere Geiseln nehmen. Was als Banküberfall beginnt, entwickelt sich schnell zu einer fluchtartigen Geiselnahme, die sich über mehrere Städte erstreckt und massive polizeiliche sowie mediale Aufmerksamkeit auf sich zieht. Der Film taucht tief in die psychologischen Dynamiken zwischen Tätern, Geiseln und Polizei ein und beleuchtet das umstrittene Vorgehen der Medien, die die Täter interviewten und somit unfreiwillig zur Verbreitung ihrer Forderungen beitrugen.
Inhaltliche Aufarbeitung und filmische Umsetzung
Die Erzählweise von „Gladbeck“ zeichnet sich durch einen intensiven Realismus aus, der es dem Zuschauer ermöglicht, die verzweifelte Atmosphäre und das Chaos der damaligen Ereignisse nachzuvollziehen. Der Regisseur setzt auf eine authentische Darstellung der Ereignisse, unterstützt durch eine sorgfältige Auswahl von Drehorten und Zeitzeugenberichten, die in das Drehbuch eingeflossen sind. Der Film vermeidet dabei bewusst spektakuläre Action-Szenen oder übertriebene Dramatik. Stattdessen liegt der Fokus auf den emotionalen und psychologischen Zuständen der Beteiligten. Besonders eindringlich werden die Momente dargestellt, in denen sich Geiseln und Geiselnehmer unerwartet auf einer menschlichen Ebene begegnen.
Filmkritik
„Gladbeck“ überzeugt durch seine detailgetreue und sensible Aufarbeitung einer der dramatischsten Geiselnahmen in der deutschen Kriminalgeschichte. Der Film stellt eine Herausforderung dar, erzählt er doch eine Geschichte, in der die Grenzen zwischen Gut und Böse, zwischen Tätern und Opfern, verwischen. Die Darsteller liefern durchweg überzeugende Leistungen ab, wobei insbesondere die Hauptrollen der Geiselnehmer tiefgründig und vielschichtig verkörpert werden. Kritik gibt es allerdings an der Darstellung der Medien, die teilweise zu einseitig als sensationshungrig und verantwortungslos gezeigt werden, ohne den Kontext der damaligen journalistischen Praxis zu hinterfragen. Insgesamt ist „Gladbeck“ jedoch ein packendes wie nachdenkliches Filmerlebnis, das den Zuschauer auch lange nach dem Abspann nicht loslässt.
Erscheinungsjahr | 2018 |
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Länge | 176 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 12 |
Regie | Kilian Riedhof |
Drehbuch | Michael Gutmann, Kilian Riedhof |
Genre | Dokudrama |
Schauspieler | Rolle |
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Sascha Alexander Gersak | Dieter Degowski |
Alexander Scheer | Hans-Jürgen Rösner |
Marie Rosa Tietjen | Marion Löblich |
Amelie Kiefer | Ines Voitle |
Johann von Bülow | Helmut Klawitter |
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- Die Schauspielleistungen sind durchweg erstklassig und verleihen dem Film Authentizität.
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- Regt zur Reflexion über die Rolle der Medien in Krisensituationen an.
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- Bietet Gesprächsstoff und ist daher auch für gemeinsame Filmabende geeignet.
- Der Film ist eine Mahnung, wie schnell sich Ereignisse eskalieren können und wie wichtig ein verantwortungsvoller Umgang mit Medien ist.
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