Filmkritik: Eisenstein in Guanajuato
Der 2015 erschienene Film „Eisenstein in Guanajuato“ ist ein intensives, farbenfrohes und stellenweise provokatives Porträt eines der einflussreichsten Filmemacher der Geschichte: Sergei Eisenstein. Unter der Regie von Peter Greenaway, der für seine unkonventionelle Herangehensweise an das filmische Erzählen bekannt ist, folgt der Film dem russischen Regisseur während seines Aufenthalts in der mexikanischen Stadt Guanajuato im Jahr 1931. In dieser Zeit versuchte Eisenstein, sein filmisches Projekt „¡Que viva México!“ zu verwirklichen, ein Vorhaben, das letztlich unvollendet blieb. Doch „Eisenstein in Guanajuato“ fokussiert sich weniger auf das Scheitern dieses Projektes, sondern vielmehr auf die persönliche Transformation, die Eisenstein durchlebt, gefördert durch die Begegnung mit der mexikanischen Kultur und einer intensiven Liebesbeziehung.
Handlung und Inhalt
Der Film beginnt mit der Ankunft Eisensteins in Mexiko, begleitet von seinem Kameramann Eduard Tisse und weiteren Mitgliedern seines Teams. Schon bald stürzt sich Eisenstein mit ungezügelter Neugier und jugendlichem Enthusiasmus in die kulturellen Tiefen Mexikos, besucht historische Stätten und nimmt lebhaft am lokalen Leben teil. Doch es ist seine Begegnung mit Palomino Cañedo, die als katalytischer Moment für seine persönliche und künstlerische Wandlung dient. Cañedo, gespielt von Luis Alberti, wird zu Eisensteins Führer in eine Welt, die weit über die Grenzen des Kinos hinausgeht – in eine Welt der Erotik, der Selbstfindung und der politischen Bewusstwerdung.
Filmkritik
Greenaways Ansatz zur Erzählung dieser Geschichte ist ebenso unorthodox wie faszinierend. Er nutzt eine Mischung aus opulenten Bildern, surrealen Sequenzen und einer sich oft selbst reflektierenden Erzähltechnik, um eine Hommage an Eisensteins Innovationsgeist zu kreieren. Die darstellerische Leistung von Elmer Bäck als Eisenstein ist herausragend; er fängt die Exzentrik, den Witz und die innere Zerrissenheit des Regisseurs mit großer Hingabe ein. Die Chemie zwischen Bäck und Alberti ist ein zentraler Punkt des Films, der die emotionale Tiefe der Erzählung maßgeblich verstärkt.
Allerdings mag „Eisenstein in Guanajuato“ nicht jedermanns Geschmack treffen. Greenaways avantgardistischer Stil, der sich in nicht-linearen Erzählweisen, expliziten sexuellen Darstellungen und einer gelegentlich prätentiösen Dichte widerspiegelt, kann für einige Zuschauer abschreckend wirken. Trotz dieser möglichen Kritikpunkte ist der Film eine unvergessliche Erfahrung, die ebenso provokativ wie tiefgründig ist, und liefert eine faszinierende Einsicht in die menschliche Seite eines cineastischen Genies.
Daten und Fakten | Informationen |
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Erscheinungsjahr | 2015 |
Länge | 105 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 16 |
Regie | Peter Greenaway |
Drehbuch | Peter Greenaway |
Genre | Biografie, Drama, Komödie |
Listen der Schauspieler | Besetzung |
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Elmer Bäck | Sergei Eisenstein |
Luis Alberti | Palomino Cañedo |
Maya Zapata | Concepción Cañedo |
Lisa Owen | Mary Craig Sinclair |
Stelio Savante | Hunter S. Kimbrough |
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- Einzigartige Darstellung eines cineastischen Genies
- Ausgezeichnete schauspielerische Leistungen, insbesondere von Elmer Bäck
- Atemberaubende visuelle Stilistik und kreative Bildgestaltung
- Tiefgründige Auseinandersetzung mit Themen wie Kunst, Sexualität und Politik
- Seltenes filmisches Porträt einer persönlichen und kulturellen Transformation
- Provokative und unkonventionelle Herangehensweise an Biografie und historische Ereignisse
- Eine Hommage an die Kraft des Kinos und die Wichtigkeit künstlerischer Freiheit
- Intensive und emotionale Erzählung über die Suche nach Identität und Selbstverwirklichung
- Eine wertvolle Ergänzung für die Sammlung jedes Kulturfilm-Liebhabers
- Ein Muss für Fans des Regisseurs Peter Greenaway und seiner einzigartigen filmischen Ausdrucksform