„Homosexualität im Sport“ ist zweifelsohne ein heikles Thema und als solches in den Filmen kaum berührt. „Die glitzernden Garnelen“ ist eine bewundernswerte Ausnahme. Diese herrlich schräge Mischung aus Spaß und Ernst nimmt die Herausforderung an, stereotype Bilder zu entlarven, gesellschaftliche Ängste zu konfrontieren und dabei das Publikum prächtig zu unterhalten. Mit einem Ensemble bunter, vielschichtiger Charaktere, die nicht den klischeehaften Schwulenstereotypen entsprechen, bietet „Die glitzernden Garnelen“ nicht nur eine lustige und schräge Komödie über Wasserballsport, sondern auch eine tiefgründige Reise zur Akzeptanz und Toleranz.
Inhalt und Handlung
„Hier geht es um die Garnelen“, richtig gelesen, nicht das delikate Meeresfrüchtchen, sondern die gleichnamige französische Amateur-Wasserballmannschaft. Die etwas andere Sportkomödie erzählt die Geschichte von Matthias Le Goff (Nicolas Gob), einem olympischen Silbermedaillengewinner im Schwimmen. Nach einer im Fernsehen getätigten homophoben Äußerung wird Matthias zu einer speziellen Strafe verurteilt: er muss eine schwule Wasserballmannschaft, genannt „Die glitzernden Garnelen“, trainieren und zu den Gay Games in Kroatien führen.
Während der Reise zu den Spielen erkennt Matthias zunächst seine eigenen Vorurteile und mit der Zeit auch, dass die Herausforderungen der Mannschaft, Vertrauen, Zusammenhalt und Siegesdrang, universell sind, ganz unabhängig von sexueller Orientierung. „Die glitzernden Garnelen“ geben ihm eine Lektion in Empathie und Toleranz.
Filmkritik
Regisseur Maxime Govare und sein Co-Drehbuchautor und Co-Regisseur Cédric Le Gallo haben hier eine ziemlich spezielle Mischung kreiert, eine die die feine Balance zwischen spaßiger Komödie und ernsthaften Themen ganz gekonnt beherrscht. Die Komik wird durch das Zusammentreffen von so unterschiedlichen Charakteren und der Absurdität der Situation selbst erzeugt.
Es gibt aber auch ernste Momente im Film, in denen Themen wie Homophobie und Aids angesprochen werden. Dadurch gelingt ihnen eine einfühlsame Hommage an die menschliche Solidarität und Akzeptanz und das Bekenntnis zur eigenen Persönlichkeit, gleichgültig ihrer sexuellen Orientierung.
Insgesamt ist „Die glitzernden Garnelen“ eine gekonnte Kombination aus absurd-komischer Komödie, sentimentalem Drama und gesellschaftskritischem Film, der nicht nur zum Lachen anregt, sondern auch zum Nachdenken.
Informationen zum Film
Erscheinungsjahr | 2019 |
Länge | 103 Minuten |
Altersfreigabe | 12 |
Regie | Maxime Govare, Cédric Le Gallo |
Drehbuch | Maxime Govare, Cédric Le Gallo |
Musik | Raphaël Gesqua |
Genre | Komödie, Sport |