Der schwarze Nazi – mehr als ein provokanter Titel
Mitten im malerischen Sachsen, zwischen Biergärten und halbleeren Dorfkneipen, spielt sich das Drama des Films „Der schwarze Nazi“ ab. Die Hauptfigur ist Samuel, ein afrodeutscher Blogger und Hobbyfotograf. Mit seiner charmanten Freundin und zwei Kindern lebt er in einer idyllischen Kleinstadt. Im Stile einer Dokumentation inszeniert „Der schwarze Nazi“ die überraschende Bekehrung dieses Familienvaters zu einem rechtsorientierten Aktivisten, der ganz eigene Vorstellungen von Patriotismus und Nationalstolz hat.
Handlung und Inhalt
Samuel fühlt sich als Deutscher und lehnt die multikulturelle Identität ab, die ihm seine Hautfarbe zuweist. Seine Extreme verstößt er und entscheidet sich für einen „konservativen“ Lebensstil. Dieser Ausdruck seiner Selbstidentifikation mit der alten traditionellen deutschen Kultur führt zu einer extremen Verbindung mit der Nazi-Ideologie. Samuel tauscht Jogginghose gegen Lederhose, diskriminiert Menschen des Nahen Ostens und verteilt rechte Flugblätter.
Seine Wut gegen alles Fremde nimmt mit der Zeit groteske Züge an. Sein Hass gegen sich selbst wird immer unausweichlicher. „Der schwarze Nazi“ ist eine Satire, die ernstmachende Rassismusdebatte in unserer Gesellschaft aus der scheinbar untypischsten Perspektive angeht: von der eines schwarzen Mannes, er sich selbst als Nazi identifiziert.
Filmkritik
Regisseure Tilman und Karl-Friedrich König haben hier eine satirische Tragikomödie geschaffen, die mit den Erwartungen und Vorurteilen seiner Zuschauer spielt. Dabei unterstützt sie das überragende Spiel von Aloysius Itoka, der die Rolle des Samuel eindrucksvoll intuitiv verkörpert und uns gleichzeitig zum Lachen und zum Nachdenken bringt.
Die Kombination aus absurden Momente, persiflierter Hassideologie und echter Tragik machen „Der schwarze Nazi“ zu einem einzigartigen Werk und einem wertvollen Beitrag zur aktuellen Diskussion rund um Identität, Heimat und Zugehörigkeit.
Angaben zum Film „Der schwarze Nazi“
Erscheinungsjahr | 2016 |
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Länge | 94 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 12 |
Regie | Tilman König, Karl-Friedrich König |
Drehbuch | Abedi Zigoto, Karl-Friedrich König, Tilman König |
Musik | Antonio Gambale |
Genre | Tragikomödie |
Schauspieler in „Der schwarze Nazi“
- Aloysius Itoka als Samuel
- Frederic Linkemann als Daniel
- Marc Zwinz als Sascha
- David Gant als Mr. Thompson
- Mathin Rust als Ellie
- Abedi Zigoto als Berater
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Warum man sich „Der schwarze Nazi“ unbedingt ansehen sollte:
- Eine mutige Satire, die zum Denken provoziert
- Eine neue Perspektive auf das Thema Rassismus, Heimat und Identität
- Brillante Leistung von Aloysius Itoka
- Überraschende Wendungen und reichlich schwarzer Humor
- Eine ungewöhnliche, aber gelungene Mischung aus Comedy und Drama
- Eine ehrliche Auseinandersetzung mit Themen, die unsere Gesellschaft teilen
- Angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen ein wichtiger Film
- Eine außergewöhnliche filmische Umsetzung