Filmkritik: Der Prinz und der Dybbuk
Eine Reise durch das Leben eines enigmatischen Künstlers, eines Mannes mit vielen Identitäten und einer fesselnd mysteriösen Vergangenheit – so lässt sich „Der Prinz und der Dybbuk“ zusammenfassen. Dieser außergewöhnliche Dokumentarfilm wirft nicht nur ein Licht auf das bewegte Leben des polnisch-jüdischen Drehbuchautors, Regisseurs und Produzenten Michał Waszyński, sondern taucht auch tief in die Abgründe eines Mannes ein, der vor dem Hintergrund des 20. Jahrhunderts ständig seine Identität änderte.
Handlung und Inhalt
Michał Waszyński, geboren als Moshe Waks in der Ukraine, transformierte sich von einem jüdischen Kind aus ärmlichen Verhältnissen zu einem Fürsten der italienischen Aristokratie, ohne je seine wahren Ursprünge preiszugeben. Waszyński, ein Meister der Flucht in fiktive Welten, fand seinen Ausdruck schließlich im Film, wobei sein wohl berühmtestes Werk „Der Dybbuk“ aus dem Jahre 1937 – ein Klassiker des jüdischen Kinos – tief in der mystischen jüdischen Folklore verwurzelt ist.
Der Dokumentarfilm führt die Zuschauer durch verschiedene Stationen von Waszyńskis Leben, beginnend bei seiner frühen Karriere in Polen, über die schrecklichen Zeiten des Zweiten Weltkriegs, bis hin zu seinem späteren Wirken in Italien, wo er als Regisseur und Produzent an zahlreichen Filmen mitwirkte. Durch Interviews, Archivaufnahmen und familieninterne Dokumente zeichnen die Regisseure Elwira Niewiera und Piotr Rosołowski ein vielschichtiges Porträt dieses faszinierenden Charakters.
Filmkritik
„Der Prinz und der Dybbuk“ besticht durch seine dichte atmosphärische Gestaltung und die geschickte Verwebung von Waszyńskis persönlicher Geschichte mit den turbulenten Ereignissen des 20. Jahrhunderts. Der Film ist ein intimes Porträt und gleichzeitig eine Reflexion über Identität, Zugehörigkeit und die Kunst der Täuschung. Die Regisseure vermögen es, dem Zuschauer nahezubringen, wie Waszyński in seinen Filmen und in seinem Leben gleichermaßen Realität und Fiktion verschmelzen ließ.
Trotz der Fülle der Informationen und der Komplexität des Themas gelingt es den Filmemachern, eine klare Erzähllinie zu halten, was „Der Prinz und der Dybbuk“ zu einem zugänglichen und zugleich tiefgründigen Werk macht. Besonders hervorzuheben sind auch die visuellen Aspekte des Films, die dem Zuschauer eindrucksvolle Einblicke in die filmische und reale Welt Waszyńskis bieten.
Daten und Fakten
Erscheinungsjahr | 2017 |
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Länge | 82 Minuten |
Altersfreigabe | k.A. |
Regie | Elwira Niewiera, Piotr Rosołowski |
Drehbuch | Elwira Niewiera, Piotr Rosołowski |
Genre | Dokumentarfilm |
Liste der Schauspieler
Da „Der Prinz und der Dybbuk“ ein Dokumentarfilm ist, gibt es keine Schauspieler im traditionellen Sinne. Der Film stützt sich auf Interviews, Archivmaterial und andere Dokumente, um die Geschichte von Michał Waszyński zu erzählen.
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- Eintauchen in die verwobene Geschichte eines außergewöhnlichen Künstlers.
- Eine faszinierende Reflexion über Identität und die Kunst der Täuschung.
- Ein intimes Porträt vor dem Hintergrund dramatischer historischer Ereignisse.
- Visuell beeindruckende Einblicke in die Welt des Films und des echten Lebens.
- Ein meisterhafter Dokumentarfilm, der die Grenzen zwischen Realität und Fiktion auslotet.
- Umfangreicher Einsatz von Archivmaterial für ein reichhaltiges historisches Verständnis.
- Inspirierend für Filmbegeisterte und alle, die sich für komplexe Lebensgeschichten interessieren.
- Eine aufschlussreiche Tour durch das 20. Jahrhundert aus einer einzigartigen Perspektive.
- Die Möglichkeit, einen wenig bekannten, aber bedeutenden Teil der Filmgeschichte zu entdecken.
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