Einführung
„Der goldene Handschuh“ ist ein Film, der es wagt, die düsteren Tiefen der menschlichen Seele zu erkunden. Er blickt unerschrocken auf das hässliche Gesicht der Verzweiflung, Tragödie und des menschlichen Leids und schafft es dabei, den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen, obwohl der dargestellte Realismus sowohl erschreckend als auch schwer zu ertragen ist.
Handlung und Inhalt
Der Film, der auf dem gleichnamigen Roman von Heinz Strunk basiert, dreht sich um Fritz Honka, eine reale Person, die in den 1970er Jahren in Hamburg vier Frauen ermordet hat. Fritz, ein vierschrötiger, grobschlächtiger Mann mit einem deformierten Gesicht, ist ein regelmäßiger Gast in der Kneipe „Zum goldenen Handschuh“. In dieser verruchten Kneipe, die nur einen Steinwurf von der Reeperbahn entfernt ist, tummeln sich die Abgehängten der Gesellschaft: Prostituierte, Alkoholiker und Obdachlose.
Fritz nutzt die Verzweiflung dieser Frauen aus und lockt sie mit Versprechen von beheizten Wohnungen und kostenlosem Schnaps in seine Dachgeschosswohnung, wo er sie brutal ermordet und ihre Leichen zerstückelt. Der Film schont die Zuschauer nicht vor den blutigen Details und widmet sich dabei akribisch der Darstellung der kargen, trostlosen Lebensrealität seiner Protagonisten.
Filmkritik
„Der goldene Handschuh“ ist ein Film, der nicht leicht zu verdauen ist. Regisseur Fatih Akin, bekannt für seine einfühlsamen Porträtierungen türkisch-deutscher Identität in Filmen wie „Gegen die Wand“, wendet sich hier der dunkelsten Seite des menschlichen Daseins zu und scheut dabei keine düsteren Details.
Trotz der brutalen Gewaltdarstellung und dem bedrückenden Realismus ist der Film technisch gesehen hervorragend gemacht. Jonas Dassler liefert eine eindringliche und erschreckende Darstellung von Fritz Honka und die Art und Weise, wie die Kamera die triste, graue Welt der Kneipe und der Dachgeschosswohnung einfängt, ist beeindruckend.
Der Film wird dennoch zu Recht kritisiert für seine explizite Gewaltdarstellung und dem Fehlen einer tieferen Charakterisierung Honkas. Er bietet wenig Einblick in die Motive und die Psyche des Serienmörders, sondern fokussiert sich darauf, die abscheulichen Taten in ihrer ganzen Grausamkeit darzustellen.
Informationen zum Film
Erscheinungsjahr | 2019 |
Länge | 115 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 18 |
Regie | Fatih Akin |
Drehbuch | Fatih Akin |
Musik | F.M. Einheit, Klaus Buhlert |
Genre | Thriller, Drama |
Schauspieler in „Der goldene Handschuh“
- Jonas Dassler als Fritz Honka
- Margarita Broich als Gerda Voss
- Uwe Rohde als Dornkaat-Max
- Katja Studt als Helga Denningsen
- Adam Bousdoukos als Siggi Honka
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Hier sind einige Gründe, warum man diese Dekonstruktion des menschlichen Abgrunds nicht verpassen sollte:
- Erschreckend realistische Darstellung der 1970er Jahre in Hamburg
- Glaubwürdige und eindringliche Schauspielleistung
- Technisch hervorragende Filmgestaltung
- Intensive und erschütternde Erfahrung
- Einblick in die Welt der Abgehängten und Ausgestoßenen der Gesellschaft
- Der Film hat den deutschen Filmpreis 2019 für das beste Szenenbild gewonnen
Bitte beachten Sie, dass dieser Film aufgrund seiner expliziten Gewaltdarstellung und schweren Thematik nicht für jedermann geeignet ist.