Der blaue Engel: Eine Kritik und Filmbeschreibung
Die Handlung des Films
‚Eingefangen in den Tiefen der Leidenschaft‘ ist das zentrale Thema der Geschichte von „Der blaue Engel“. Dieser Film von Josef von Sternberg aus dem Jahr 1930 ist eine scharfe und dunkle Darstellung von Begierde und Obsession, von moralischer Verdorbenheit, die den menschlichen Geist zersetzt.
Der Film folgt dem stolzen, aber unschuldigen Gymnasialprofessor Immanuel Rath (gespielt von Emil Jannings), der durch die sinnliche Lola-Lola (Marlene Dietrich in ihrer Durchbruchrolle) in einen Strudel von Lust und Verlangen gezogen wird. Lola, eine Sängerin in dem schäbigen Kabarett, das dem Film seinen Namen gibt, ist das perfekte Subjekt seiner Begierde: sinnlich, verführerisch und völlig frei von moralischen Bedenken.
Im Laufe des Films wird Rath immer mehr in Lolas Welt gezogen, verlässt seine wohlhabende, respektierte Position und entwürdigt sich schließlich zu einem Teil der Kabarettshow. Lola verlässt ihn schließlich für einen anderen Mann und lässt Rath in Verzweiflung und Erniedrigung zurück.
Der blaue Engel kombiniert auf meisterhafte Weise ein kraftvolles Drama mit dunkler Komödie, wobei Humor als Mittel zur Entlarvung bestimmter Gesellschaftsnormen und deren Folgen dient.
Filmkritik zu Der blaue Engel
Mit seiner scharfen Kritik an der bürgerlichen Moral seiner Zeit und seiner halsbrecherischen Darstellung dekadenter Begierden ist „Der blaue Engel“ ein bahnbrechendes Werk des frühen deutschen Kinos. Die Leistungen können nicht genug gelobt werden – Jannings, in seiner Verzweiflung und Erniedrigung, ist beinahe leidvoll anzusehen, während Dietrich, in der Rolle, die sie zum Star machte, voll funkelnder Energie und verführerischer Sinnlichkeit ist.
Die Regiearbeit von Sternberg ist exemplarisch. Der Film wirkt so frisch, als wäre er gestern erst gedreht worden, und nicht vor fast einem Jahrhundert. Die innovative Verwendung von Licht und Schatten und die tiefgründigen, komplexen Charaktere machen „Der blaue Engel“ zu einem wahren Klassiker des Kinos.
Informationen zum Film „Der blaue Engel“
Erscheinungsjahr | 1930 |
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Länge | 106 Minuten |
Altersfreigabe | Ab 12 |
Regie | Josef von Sternberg |
Drehbuch | Carl Zuckmayer, Karl Vollmöller, Robert Liebmann |
Musik | Friedrich Hollaender |
Genre | Drama, Liebesfilm |
Schauspieler in ‚Der blaue Engel‘
- Emil Jannings als Prof. Immanuel Rath
- Marlene Dietrich als Lola Lola
- Kurt Gerron als Kiepert, der Direktor des ‚Blauen Engel‘
- Rosa Valetti als Guste, die Garderobiere
- Hans Albers als Mazeppa, der ‚kräftige Herkules‘
- Reinhold Bernt als der Clown
Warum man ‚Der blaue Engel‘ anschauen sollte
- Als einer der ersten deutschen Tonfilme ist „Der blaue Engel“ ein Meilenstein der Filmgeschichte.
- Die darstellerischen Leistungen von Emil Jannings und Marlene Dietrich sind hervorragend und machen den Film zu einem echten Klassiker.
- Der Film bietet einen tiefgründigen Einblick in die dunklen Seiten der menschlichen Natur und ist somit mehr als nur ein Unterhaltungsfilm.
- Die Art und Weise, wie der Film die Konsequenzen der Begierde darstellt, ist sowohl kraftvoll als auch ergreifend.
- „Der blaue Engel“ ist nicht nur ein Film, sondern eine Lektion über menschliche Schwächen und Fehlverhalten und regt zur Selbstreflexion an.
- Letztlich ist „Der blaue Engel“ ein Zeitdokument, das ein Bild des gesellschaftlichen Lebens im Berlin der 1920er Jahre zeichnet und heute Kultstatus genießt.